Thonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. 943 Gelsenkirchener Verkaufsverein für Ziegeleifabrikate Act.-Ges. in Liquid. in Gelsenkirchen in Westf. Gegründet: 1894. Dauer der Ges. bis 31./12. 1905, dann aufgelöst. Kapital: M. 162 000 in 216 abgest. Nam.-Aktien à M. 750. Urspr. M. 54 000, erhöht lt. G.-V. v. 23./6. 1897 um M. 99 000, It. G.-V. v. 31./1. 1898 um M. 36 000, lt. G.-V. v. 21./2. 1899 um M. 2000 u. lt. G.-V. v. 12./6. 1900 um M. 25 000 (auf zus. M. 216 000 in Aktien à M. 1000). Die G.-V. v. 20./11. 1900 beschloss Herabsetz. auf M. 162 000 derart, dass der Nennbetrag jeder Aktie von M. 1000 auf M. 750 reduziert wurde. Bilanzverlust Ende 1912 M. 157 999. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Inventar 1, Kassa 56, Debit. 3943, Verlust 157 999. Sa. M. 162 000. – Passiva: A.-K. M. 162 000. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 156 914, Unk. 1208. – Kredit: Zs. 123, Verlustvortrag 157 999. Sa. M. 158 122. Dividenden 1898–1905: 0 %. Liquidator: Fr. Bockemühl jr. Aufsichtsrat: (6) Vors. J. Ostermann, Stellv. C. Vorberg. Oberschlesische Chamotte-Fabrik, früher Arbeitsstätte Didier A.-G. in Gleiwitz mit Zweigniederlassungen in Brieg und Ruppersdorf. Gegründet: 16./7. 1888. 4 Zweck: Fabrikation von Chamottesteinen und ähnl. Waren, Übernahme der 1883 von der Stettiner Chamottefabrik erbauten, später Hirschfeld & Wolff'schen Chamottefabrik zu Gleiwitz ab 1./7. 1888 für M. 1 000 000. Ab 1./7. 1888 wurde die Brieger Chamottefabrik von Süss & Lange für M. 750 000 hinzugekauft und 1888/89 in Gleiwitz drei grosse Brennöfen aufgestellt. Die Gleiwitzer Anlagen sind seit 1898/99 um 1 Trockengebäude, 3 Brennöfen, 1 Zerkleinerungsanlage für Rohmaterialien, 1 maschinellen Steinpresse, 1 neues grosses Arbeitsgebäude u. um ein neues Direktionsgebäude erweitert worden, letzteres auf einem 1903 angekauften Nachbargrundstück, das ausserdem noch wertvolle Baustellen enthält. In Brieg wurde 1 Brennofen neu errichtet und ausserdem 1 angrenzendes, 7266 qm grosses Grund- stück für M. 52 500 käuflich erworben, auf welchem 4 Wohnhäuser stehen. – Die Ges. be- sitzt ferner seit 1888 in Ruppersdorf eine Dampfschlämmerei und Thongruben, sowie aus- gedehnte, ca. 8½ Morgen grosse, reiche Thongruben und ein Quarzsandlager in Pschyschowka, worauf Abschreib. nicht mehr erforderlich. 1904 Ankauf eines Quarzitbruches für M. 13 000, worauf gleich M. 10 000 abgeschrieben wurden, 1905 Erwerb eines weitern solchen für M. 10 000. Kapital: M. 1 750 000 in 1750 Aktien à M. 1000 nach Erhöhung um M. 750 000, div.-ber. ab 1./7. 1888, angeboten den Aktionären 2: 1 bis 8./11. 1888 zu 135 %. Die G.-V. v. 30./3. 1904 beschloss, den Aktionären den Umtausch ihrer Aktien in solche der Stettiner Chamottefabrik vorm. Didier, auf Grund des von letztgenannter Ges. gemachten Angebots zu empfehlen. Hiernach wurde gegen je 2 Aktien der Oberschles. Chamottefabrik 1 Aktie des Stettiner Unter- nehmens nebst 20 % bar = M. 200 pro Stück gewährt; Frist zum Umtausch 25./4.–21./5. 1904. Bis 13./5. 1904 waren 1376 Aktien der Oberschles. Chamotte-Fabrik umgetauscht. Die Be- sitzer von noch nicht eingetauschten Aktien konnten dann v. 15./9.–1./10. 1906 im Verhältnis 10:7 Aktien der Stettiner Ges. beziehen. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), event. Sonderrückl., vom verbleib. Über- schuss vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angestellte, 4 % Div., 8 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergütung von M. 2000 an jedes Mitgl.), Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1913: Aktiva: Grundstücke, Immobil. u. Mobil., Gleiwitz, Pschy- schowka, Brieg u. Ruppersdorf etc. 737 859, Effekten u. Kassa 56 705, Bankguth. u. Debit. 1 274 083, Beteilig. 288 000, Waren u. Rohmaterial. 106 766. – Passiva: A.-K. 1 750 000, R.-F. 250 000, Rückstell. f. Div. 32 690, Unterstütz.-F. 80 000, Kredit. 79 717, Talonsteuerres. 8750, Gewinn 262 258. Sa. M. 2 463 415. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 66 511, Talonsteuerres. 1750, Gewinn 262 258. – Kredit: Vortrag 1563, Zs., Miete etc. 71 699, Fabrikat.-Kto 257 257. Sa. M. 330 520. Kurs Ende 1889–1904: 147.25, 112, 84.25, 66.10, 54.50, 64.50, 71.70, 123.60, 148.25, 172.50, 168.10, 135.25, 112.10, 126, 170.75, 168.50 %. Eingeführt in Berlin am 25./8. 1888 zu 150 %. Notiz seit 1./12. 1905 eingestellt. Dividenden: 1888/89–1907/08: 10, 10, 10, 3, 0, 1, 1, 6½, 10, 11, 12, 12, 9, 7, 7, 9, 9, 12, 14, 11 %; für 1908/09–1912/13 nicht deklariert. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Ing. W. Hartmann, Stellv. Alb. Grützner. Prokuristen: Ing. Otto Wolff, Hugo Schmidt, Ing. Max Kergel. Aufsichtsrat: (Mind. 4) Vors. Gen.-Dir. Ad. Hentschel, Stettin; Stellv. Bankier Jul. Landau, Dir. C. Sobernheim, Geh. Justizrat Maximilian Kempner, Berlin; Dir. Percy Drory, Stettin. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Braun & Comp.