954 Steingut- und Ofen-Fabriken, Töpfereien etc. Vereinigte Mosaikplattenwerke Friedland-Sinzig Akt.-Ges. Sitz in Sinzig. (Firma bis 1910: Vereinigte Mosaikplatten-Akt.-Ges. mit Sitz in Friedland i. Meckl.) Gegründet: 15./6. bezw. 1. u. 3./8. 1906; eingetr. 16./8. 1906. Firma anfänglich d. h. bis 24./10. 1908 „ Friedland. Gründer Claus Panje, Lorenz Asmussen, Elmshorn; Christ. Filter, Hans Rimpau, C. M. Grimm, Hamburg: Rentner Richard Behn sen., Altona. Zweck: Gewinn von Ton, Sand u. Lehm, Herstellung u. Vertrieb von „ aller Art u. Handel mit Baustoffen. Die Fabrik wurde 1906/07 neu erbaut und kam 1907 in Be- trieb. 1908 Erwerb der Tonwarenfabrik H. Lindemann in Friedland, mit Wirkung ab 1./1. 1910 Ankauf der Sinzinger Mosaikplatten- u. Thonwaren-Fabrik A.-G. (siehe auch 683 Kap.). Die Bilanz per 30./6. 1911 schloss nach M. 86 604 Abschreib. mit einem Gewinn von M. 8965, der in Res. gestellt wurde. Die für den Ausbau Sinzigs erforderlichen aufgewendeten Summen (ca. M. 120 000) waren grösser als veranschlagt werden konnte u. die während der Umbauten unrentable Fabrikation verschlang das, was in Friedland verdient wurde. Sinzig ist jetzt in jeder Beziehung neugestaltet. Kapital: M. 1 200 000 in 1119 Vorz.-Aktien u. 81 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 230 000, erhöht It. G.-V. v. 12./8. 1907 um M. 70 000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1907, übernommen von der Hanseat. Bank in Hamburg zu 103 %, angeboten den alten Aktionären zu 105 %. Zwecks Erwerb. der Tonwarenfabrik H. Lindemann in Friedland beschloss die G.-V. v. 26./9. 1908 Erhöhung des A.-K. um M. 900 000 (also auf M. 1 200 000) in 90) Aktien mit Div.-Ber. ab 1./10. 1908. An- lässlich der Übernahme der Sinzinger Mosaikplatten- u. Thonwarenfabrik Akt.-Ges. (A.-K. M. 900 000) nochmals erhöht lt. G.-V. v. 27./4. 1910 um M. 300 000 (auf M. 1 500 000) in 300, ab 1./7. 1910 div.-ber. Aktien, angeboten den alten Aktionären zu 105 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. bis zum Zahlungstage; nicht bezogene Stücke sollten anderweitig zu 107 % verkauft werden. Die Tagesordn. der am 16./11. 1912 stattgefundenen G.-V. enthielt ausser den Regularien den Antrag auf Zus. legung des M. 1 500 000 betragenden A.-K. im Verhältnis von 53 4 zum Zwecke der Tilg. der Unterbilanz (ult. Juni 1912: M. 266 270) sowie Beschlussfass. über Zu- zahlung von 20 % auf die zus. gelegten Aktien u. Umwandl. derjenigen Aktien, auf welche die Zuzahl. geleistet wird, in 6 % Vorz.-Aktien zwecks Beschaff. neuer Betriebsmittel. Die G.-V. v. 16./11. 1912 genehmigte diesen Sanierungsvorschlag. Auf M. 1 119 000 wurden 20 % = M. 223 800 zugezahlt, sodass das A.-K. jetzt aus M. 1 200 000 in 1119 Vorz.-Aktien und 81 St.-Aktien besteht. Hypotheken: M. 1 220000 (Stand ult. Juni 1913). Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1St. Bilanz am 30. Juni 1913: Aktiva: Grundstücke 294 882, Gebäude u. Anlagen 1 088 000, Masch. 432 200, Werkzeuge u. Geräte 53 400, Fuhrpark 1451, Kapsel 30 964, Trockenrahmen 21 400, Formen 31 800, Schablonen 7500, Mobil. 1340, Wechsel 14 542, Kassa 19 384, Kaut. 7428, Versich. 3000, Effekten 575, Landwirtschaft 6000, Waren 520 429, Debit. 302 716. –— Passiva: A.-K. 1 119 000, zus. gel. A.-K. 81 000, Hypoth. 1 220 000, R.-F. I 120 000, do. II 103 800, Kto-Erlös vorst. Aktien 1131, Arb. Unterstütz.-F. 10 775, Kredit. 171 760, Gewinn 9548. Sa. M. 2 837 016. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 266 270, Masch. 31 530, Fuhrpark 2199, Löhne, Gehälter, Zs., Handl.-Unk., Rohmaterial., Kohlen u. Reparat. 1172 916, Abschreib. 134 849, Gewinn 9548. – Kredit: Buchgewinn durch Zus. legung der Aktien 300 000, Land- wirtschaftskto 1884, Waren Friedland u. Sinzig 1 315 429. Sa. M. 1 317 314. % St.-Aktien 1906/07–1912/13: 0 % (Baujahr), 5, 7, 8, 0, 0, 0 %; Vorz.-Aktien 1912/137 0 %. Direktion: Kaufm. Leitung: C. Reinicke, Sinzig; techn. Leitung: M. Gotthardt, Sinzig. Aufsichtsrat: (5) Vors. Baak Dir. Werner Kleinert, Stellv. Konsul Brockelmann, BDr Witte, Rostock; Paul Kracht, Berlin; Eugen Betz, Plauen. Prokuristen: Eug- Moll, Fritz Eckemann, Sinzig; Rud. Heintze, Friedland. Zahlstellen: Sinzig: Ges. -Kasse; Rostock: Rostocker Bank. Steingutfabrik Grünstadt Akt.-Ges. in Grünstadt, Pfalz. Gegründet: 1801, als A.-G. 22./5. 1900 mit Wirkung ab 1./7. 1900; eingetr. 28./6. 1900. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Übernahme der Steingutfabrik Kuno Faist für M. 400 000. Zweck: Fabrikation von Steingut-, Majolika- und Thonwaren aller Art, überhaupt Herstellung u. Handel von Erzeugnissen der keramischen Industrie. Kapital: M. 300 000 in 100 Vorz.-Aktien u. 200 abgest. St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 500 000. Die G.-V. v. 27./11. 1905 beschloss Zwecks Tilg. der Unterbilanz (Ende Juni 1905 M. 126 533) Herabsetzung auf M. 300 000 durch Zus. legung des A.-K. im Verhältnis 5: 3. Frist 31./1. 1906. Die a. o. G.-V. v. 22./11. 1906 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 150 000 in Vorz.-Aktien, angeboten den Aktionären 2: 1 vom 1.–15./12. 1906 zu 100 % zuzügl. Unk. u. Stempel etc. Gezeichnet wurden M. 100 000. Die Vorzugs-Aktien geniessen ab 11. 1907 5 % Vörz.-Div. mit Nachzahl.-Anspruch u. Vorbefriedigung im Fall der Liquidation. Die neue Unterbilanz erhöhte sich 1908/09 auf M. 52 734 u. 1909/10 auf M. 77 124. Zur Beseitigung der selben stellten die Grossaktionäre M. 100 000 St.-Aktien franko valuta zur Verfüg. Die G.-V.