958 Porzellan-Fabriken. Deutsch-Osterreichische Kaolinwerke Akt.-Ges. in Charlottenburg-Berlin W. 15, Meinekestrasse 4. Gegründet: 24./9. 1912; eingetr. 19./10. 1912. Gründer: Neue bergbauliche Gesell- schaft m. b. H., Charlottenburg; Zivil-Ing. Fritz Kadgiehn, B.-Friedenau; Hofgärtnereibes. Theod. Bluth, B.-Wilmersdorf; Privatmann Carl Albrecht Patzig, Starnberg; Dir. Albert von Prollius, B.-Wilmersdorf. Zweck: Gewinnung u. Verwertung von Kaolinerde (Porzellan-Erde) u. verwandter Mineralien. Die Ges. darf sich an Unternehm. gleicher oder ähnl. Art in jeder zulässigen Form beteiligen u. ist berechtigt, alle mit dem Gegenstand des Unternehmens im Zus. hang stehenden Geschäfte zu betreiben. Die Ges. beabsichtigt, sowohl im böhmischen Revier als auch in den angrenzenden Gebieten von Saghsen u. Bayern sich zu betätigen, sei es durch Aufschliess. neuer Koalinfelder oder durch Übernahme vorhandener Anlagen bezw. Beteilig. an solchen. Kapital: M. 750 000 in 750 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 500 000, übernommen von den Gründern zu pari. Erhöht lt. G.-V. v. 26./4. 1913 um M. 250 000 in 250 Aktien, begeben zu 105 %. Die G.-V. v. 28./11. 1913 beschloss nochmalige Erhöh. um höchstens M. 500 000, also auf M. 1 250 000. Geschäftsjahr: 1./9.–31./8. Gen.-Vers.: Im Nov. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. August 1913: Aktiva: Debit. 27 297, Kassa 1, Mobil. 3150, Stammanteile der Koalinwerke vorm. Camill Schwalb & Co. G. m. b. H., Karlsbad 42 500, Wechsel 239, der Karlsbader Ges. im Kreditwege zur Verf. gestelltes Kapital 777 500. – Passiva: A.-K. 750 000, Kredit. 50 358, Rückstell. f. weitere Stempelgebühren 1880, Reingewinn 48 450. Sa. M. 850 688. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 23 158, Abschreib. a. Mobil. 353, Reingewinn 48 450. – Kredit: Zs. 2082, Karlsbader Bruttogewinn 69 879. Sa. M. 71 962. Dividende 1912/13: 7 %. Direktion: Jul. Weiser. Aufsichtsrat: Vors. Konsul Dr. Herm. Friederich, Düsseldorf; Stellv. Kommerz.-Rat Marlier, Lichterfelde; Generalmajor z. D. von Ditfurth, Berlin; Baron von Loewenstern, Bad Homburg v. d. H.; Rittmeister a. D. von Puttkamer, Lichterfelde; Regierungspräsident a. D. von Werder auf Sagisdorf b. Halle a. S.; Oberst a. D. Carl von Rabe, Gross-Silber bei Butow. Porzellanfabrik C. M. Hutschenreuther, Akt.-Ges. in Hohenberg a. d. Eger. Gegründet: 27./12. 1904 mit Wirkung ab 30./6. 1904; eingetragen 9./2. 1905. Gründer s. Jahrg. 1908/09. Albert Hutschenreuther u. Hugo Auvera als Inhaber der Firma C. M. Hutschenreuther in Hohenberg haben das gesamte Aktivvermögen dieser Firma nach dem Stande v. 30./6. 1904 in die A.-G. eingebracht. Dazu gehören insbesondere Grundstücke u. Gebäude in Hohenberg, Neuhaus u. Kothigenbibersbach, Masch., Utensil., Formen u. Modelle, Fahrpark, elektr. Beleucht.-Anlage, Mutungskto, Wasserleitung, Telephon, Rohmaterial., fertige u. unfertige Waren, Kassa, Wechsel u. Debit. Gesamtübernahmepreis ist M. 1 076 106, worauf der Inferent 747 Aktien à M. 1000 u. M. 3000 bar erhielt, restl. M. 326 106 wurden durch Übernahme von Passiven einschl. einer Hypoth. von M. 197 371 gedeckt. Die A.-G. haftet für die früh. Geschäftsverbindlichkeiten nur bedingt. Zweck: Übernahme u. Fortführung der Porzellanfabrik C. M. Hutschenreuther in Hohen- berg. Die Fabrik ist im Jahre 1814 gegründet u. besitzt z. Z. 6 Öfen mit einem Glatt- brennrauminhalt von zus. 365 cbm. Die Grundstücke der Ges. in Hohenberg haben eine Grösse von 193 666 qm, von denen 16 110 qm bebaut sind. Zum Betriebe dienen 2 Dynamo- masch. mit 250 resp. 200 Ampere sowie eine Heissdampfmasch. mit 150 PS. Ferner ist eine Wasserkraft von 25 PS. vorhanden. Ca. 360 Arb. Mit Wirkung ab 1./1. 1909 Erwerb. der der Firma Moritz Zdekauer in Prag gehörigen, in Altrohlau bei Karlsbad in Böhmen gelegenen Porzellanfabriken um M. 1 895 900, gezahlt in M. 1 100 000 neuen Aktien zu 100 %, M. 750 000 in 4½ % Oblig. zu 100 % u. M. 45 900 bar (siehe bei Kap. u. Anleihe). Diese Fabriken umfassen nach Zukauf von ca. 3½ ha Areal von ca. 112 200 qm, davon ca. 61 600 qm bebaute Fläche. Die Baulichkeiten bestehen in der Hauptsache aus Schlemmerei und Massemühle, aus 5 Brennhäusern nebst Schmelze, einem Gebäude für Modelle und Malerei, einem ca. 3000 qm grossen dreistöckigen Eisenbetongebäude, 9 Öfen alten Systems und 2 Tunnelöfen (Patent Faugeron), Glasurräumen, Dreherei, Formengiesserei u. Lagerräumen, mehreren Maschinengebäuden, Kesselhäusern, Packhäusern, Kontorräumen, Beamten- und Arb.-Wohnungen sowie einer Villa für den Vorstand. Die a. o. G.-V. v. 28./6. 1913 beschloss das Altrohlauer Unternehmen als Ges. m. b. H. weiter zu führen; die Anteile befinden sich beinahe sämtlich im Besitz der Hohenberger Ges. Die Maschinenanlage der Betriebe besteht aus einer Tandem-Damfmasch. mit Hoch- u. Niederdruck-Zylinder, sowie einem Compoundschnelläufer mit zus. 240 PS.; ferner ist eine Kraft- u. Lichtanlage vorhanden. Das benötigte Rohkaolin wird aus Böhmen bezogen. Ein der Ges. gehöriges Kaolinfeld in Ottowitz bei Zettlitz mit einem Flächeninhalt von 17 839 qm wird jetzt noch nicht abgebaut. Ein neu angelegtes ca. 300 m langes Industrie- gleis verbindet die Fabrik mit der Karlsbad-Johanngeorgstädter Bahn. In Altrohlau ca.