1008 Baumwoll-Spinnereien und-Webereien. Lienemann, Komm.-Rat Ernst Baumgärtel, Lengenfeld; Karl Knoll, Auerbach; Bank-Dir. Hugo Lange, Falkenstein; Rentier Aug. Löhr, Berlin. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Falkenstein: Vogtländ. Creditanstalt. Hannoversche Baumwoll-Spinnerei und Weberei zu Linden vor Hannover, Spinnereistr. 9. Gegründet: 9./6. 1853. Zweck: Errichtung u. Betrieb von Spinnereien u. Webereien aller Art. Erzeugung von Garnen, Zwirnen u. Geweben, sowie weitere Verarbeitung dieser Stoffe in allen dem Verbrauch passenden Formen. Das Etabliss. arbeitet mit 60 546 Spindeln u. verbraucht jährl. 10–12 000 Ballen Baumwolle. Betriebserweiter. u. Neuanschaff. erford. 1905/06–1912/13 M. 109 346, 40 024, 53 157, 10 702, 36478, 9853, 58 992, 60 121. Der Grundbesitz besteht aus etwa noch 28 000 am, wovon ca. 2000 qm unbebaut u. verkaufsfähig sind. — Garnproduktion 1901/02 bis 1912/13: 4 750 000, 4 343 000, 4 760 000, 5 406 000, 4 678 000, 4 680 000, 4 804 000, 4 616 000, 3 713 000, 3 265 000, 3 495 000, 3 706 000 Pfd. engl.; Jahresumsatz: M. 3 237 102, 4 102 000, 4 184 000, 3 626 000, 3 853 000, 4 144 000, 3 900 890, 3 212 538, 3 843 383, 3 542 730, 3 646 101. Die Ges. litt 1909/10 unter der ungünstigen Lage der Baumwollindustrie. Nach M. 76 478 Ab. schreib. ergab sich ein Verlust von M. 114 463, gedeckt aus dem Extra-R.-F. Auch 1910/11 trat keine Besserung ein, so dass die Bilanz am 30./9. 1911 nach M. 79 853 Abschreib. mit M. 174 077 Verlust abschloss, gedeckt aus R.-F. 1911/12 M. 75 438 Reingewinn. Infolge niedriger Garnpreise u. österr. Konkurrenz resultierte 1912/13 nach M. 75 121 Abschreib. ein Bilanzverlust von M. 4286, gedeckt aus Extra-R.-F. Kapital: M. 650 000 in 400 alten abgest. St.-Aktien à M. 500 u. 450 neuen Aktien M. 1000. Urspr. M. 3 000 000 in 5000 Aktien à M. 600, herabgesetzt 1880 durch Abstemp. auf je M. 500 auf M. 2 500 000. Lt. G.-V. v. 27./4. 1891 wurde den Aktionären das Rechit eingeräumt, gegen Zuzahl. von 25 % des Nom.-Betrages ihre St.-Aktien in Vorz.-Aktien umwandeln zu lassen. Für Umwandl. nach dem 1./10. 1891 wurde die Zuzahlung auf 30 % u. Zs. v. 1./10. 1891 ab festgesetzt. Für die am 30./9. 1896 noch verblieb. M. 15 000 St.-Aktien wurde die Quote wieder auf 25 % ohne Zs. herabgesetzt. Die Zuzahlung auf letztere erfolgte bis Schluss des Geschäftsj. 1896/97, sodass das A.-K. bis 1902 nur aus gleichber. Vorz.-Aktien à M. 500 bestand. Zur Sanierung des Unternehmens beschloss die G.-V. v. 24./9. 1902, das A.-K. im Verhältnis 5:2 zus. zulegen, also auf M. 1 000 000 (die dann als St.-Aktien gelten) herabzusetzen (Frist bis 15./2. 1903). Die weiteren Beschlüsse derselben G.-V. u. der v. 3./11. 1902, Schaffung von Vorz.-Aktien gegen Zuzahlung betr., gelangten wegen mangelnder Beteilig. nicht zur Ausführung, dagegen wurden in der neuerl. G.-V. v. 13./12. 1902 folg. Beschlüsse gefasst: Zur Deckung von Verlusten, Vornahme weiterer Abschreib., Bildung eines ausserord. R.- u. Ern.-F. wird das A.-K. von M. 1 000 000 auf M. 200 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 5: 1 herabgesetzt (Frist 15./4. 1903). Nicht ein- gereichte Aktien sind für kraftlos erklärt. Das A.-K. wird durch Ausgabe von bis 600 neuen, ab 1./10. 1902 div.-ber. Aktien à M. 1000 bis M. 600 000 erhöht. Die neuen Aktien wurden den Inhabern der alten St.-Aktien, auf M. 5000 alte M. 3000 neue Aktien bis 5./1. 1903 zu pari zum Bezuge angeboten u. etwa nicht bezogene Stücke bis zum gleichen Tage ebenfalls zu pari zur Subskription gestellt. Nach Durchführung dieser Beschlüsse sind der Ges. M. 450 000 neue Mittel zugeflossen (soviel neue Aktien wurden gezeichnet) u. ist da: A.-K. damit auf oben angegebenen Stand gebracht. Die durch Herabsetzung des A.-K. frei gewordenen M. 2 300 000 sind verwandt M. 369 402 zur Deckung der Unterbilanz per 30/9, 1202, M. 1 500 000 zu Abschreib., M. 430 597 für Res. und Delkr.-Kto. Hypoth.-Anleihe: M. 2 000 000 in 4 % Partial-Oblig. von 1898, rückzahlb. zu 103 %, Stücke Lit. A 250 à M. 3000, B 900 à M. 1000, C 700 à M. 500. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1900 innerh. 41 Jahren durch jährl. Ausl. von 1 % u. ersp. Zs. in März auf 1./10.; verstärkte oder Totalkünd. ab 1900 mit 3 monat. Künd. vorbehalten. Zahlst.: Linden: Gesellschaftskasse; Hannover: Ilannov. Bank. Coup.-Verj.: 4 J. (K,) Infolge Verkauf von Grundstücken wurden M. 297 500 besonders ausgelost. Noch in Umlauf am 1./10. 1913 M. 1 333 000. Kurs in Hannover Ende 1898 bis 1913: 102.50, 101, –, 92, 90, 94.50, 97.50, 98.75, 96.75, 95.50, 98, 98, 96.50, 94.50, 90.50, 93 %. Aufgelegt zu 102.25 %. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Spät. am 1./2. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 500 = 1 St., 1 Aktie à M. 1000 = 2 St. Gewinn-Verteilung: 10 % z. R.-F., vertr. Tant. an Vorst., 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt. von M. 1000 pro Mitgl. u. 8 % der Gesamtent- schäd., Rest zur Verfüg. der G.-V. Die G.-V. v. 5./8. 1905 genehmigte einen Vergleich mit den Erben der Stifter des Unternehm. behufs endgültiger Ablösung ihrer statutar. Rechte auf Anteil am Reingewinn. Diese sind nunmehr erloschen. Bilanz am 30. Sept. 1913: Aktiva: Fabrik-Anlage 1 370 000, Baumwolle, unfertige u. fertige Garne u. Gewebe 626 869, Masch.-Teile, Werkstatt- u. Betriebsmaterial. 59 130, vor- ausgez. Assekuranz 6925, Effekten 8400, Kassa u. Wechsel 16 088, Debit. 500 884, Avale 10 000. – Passiva: A.-K. 650 000, Anleihe 1 333 000, do. ausgeloste 33 500, do. Zs.-Kto 26 230, unerhob. Div. 710, Aktienverwertungs-Kto 310, Grundstückverkauf 3457, Delkr.-Kto 65 000, R.-F. 65 000, Extra-R.-F. 7769, Unk.-Vortrag 41 879, Kredit. 345 205, Unterstütz. u. Grat. 16 236, Effekten-Avale 10 000. Sa. M. 2 598 298. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Assekuranz 11 936, Anleihe-Zs. 54 660, Prov., Zs. u. Diskont 23 226, Handl.-Unk. 91 974, Steuern u. Abgaben 13 085, Arb.-Wohlf. 17 776, Ab-