1038 Verschiedene Spezial-Fabriken der Textil-Industrie. Aufsichtsrat: Vors. Fabrikant F. Otto Reinhold, Stellv. Bank-Dir. Louis Unglaub, Fabrik- bes. Gustav Adolf Leupold, Fabrikant Franz Lorenz jr.. Kaufm. Walther Mammen, Fabrikant Alfred Schönfeld, Rentier Hugo Herz, Kaufm. Otto Tröger, Plauen; Kaufm. Otto Kröten- heerdt, Falkenstein i. V. Zahlstelle: Plauen i. V.: Vogtländ. Bank. .... 3*. ―― Verschiedene Spezial-Fabriken der Textil-Industrie. Rheinische Kunstseide-Fabrik Akt.-Ges. in Aachen. Gegründet: 26./10. 1907; eingetr. 3./12. 1907. Sitz bis 6./9. 1909 in Cöln. Gründer: A. Schaaffhausenscher Bankverein, Cöln; Gocher Ölmühle Gebr. van den Bosch, Goch; Fabrikdir. Oskar Müller, Kaufm. Otto Götz, Bank-Dir. Josef Bestgen, Cöln. Die Ges. übernahm bei ihrer Gründung verschiedene deutsche Patente u. Erfindungen, betreffend Fabrikation von Kunstseide etc. (Siehe Jahrg. 1910/11 dieses Handb.) Die Gründer zu 2 u. 3 (s. oben) haben diese Erfindungen u. Patente der Ges. als Einlage auf das A.-K. übertragen u. hierfür als Gegenwert 1000 Aktien erhalten, u. zwar die Gocher Ölmühle Gebr. van den Bosch 600 u. Oskar Müller 400. Eine Fabrikation nach diesen Verfahren konnte jedoch nicht aufgenommen werden, vielmehr hat die Ges. im Geschäftsjahre 1909/10 die auf Erlangung neuer u. brauchbarer Patente gerichteten Versuche fortgesetzt u. nach der Annahme zweier Hauptpatente u. eines Zusatzpatentes durch das deutsche Patentamt zum Abschluss gebracht. Diese Patente beziehen sich auf das Lösungsverfahren. Nach denselben soll der Betrieb aufgenommen werden, der 1910 von Wipperfürth nach Goch verlegt wurde. Bis zu Anfang des Geschäftsj. 1912/13 ist dann die Herstell. von Kunstseide in dem Versuchsbetriebe der Ges. zu Goch nach dem der Ges. patentierten Verfahren 80 weit gediehen, dass kleinere Mengen zum Verkauf gebracht werden konnten. Da das Erzeugnis allgemein als gut anerkannt wurde u. die Vorberechnungen einen angemessenen Nutzen in Aussicht stellen, wurde beschlossen, den Versuchsbetrieb in Goch aufzugeben u. nunmehr zur Erricht. eines regelmässigen Fabrikbetriebs überzugehen. Ein zu Hamm-Mühle, Gemeinde Buesbach (Landkreis Aachen), gelegenes u. für die Zwecke der Ges. geeignetes Grundstück, das auch noch genügend Raum für spätere Ausdehnung bietet, wurde erworben u. darauf eine Fabrik errichtet. Im Jan. 1914 sollte der regelmässige Betrieb eröffnet werden. Kapital: M. 1 250 000 in 1250 gleichber. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000 in 2000 Aktien. sämtl. von den Gründern zu pari übernommen. Aktien Nr. 1–1000 waren volleingez., auf Nr. 1001 bis 2000 waren nur 25 % eingez. Nach G.-V.-B. v. 6./9. 1909 wurde das A.-K. auf M. 1 250 000 derart herabgesetzt, dass je 4 Aktien der Nr. 1001–2000 zu 1 Aktie zus. gelegt wurden. Seitens der Aktio- näre sind der Ges. im J. 1911 1000 Aktien franko Valuta zur Verfüg. gestellt. Diese Aktien sollten It. G.-V.-B. v. 29./6. 1911 von der Ges. veräussert werden u. sind von dem Tage ab, an dem der Kaufpreis bei der Ges. eingeht, 5 % Vorz.-Aktien mit Nachzahl.-Anspruch u. div.-ber. für den Rest des dann laufenden Geschältsj.; restl. Gewinn wird an beide Aktien-Arten verteilt. Der Buch- gewinn aus dieser Transaktion dient zur Beseitig. der Unterbilanz (ult. Sept. 1910 M. 155 851) sowie zu Abschreib. besonders auf Patente. Nur 208 Stück konnten wieder verkauft werden. Die übrigen Aktien wurden dann lt. G.-V. v. 31./12. 1912 3: 1 zus. gelegt u. die verbleibenden Stücke den Vorz.-Aktien gleichgestellt. Der hierdurch erzielte Buchgewinn wurde zur Ab- schreib. auf Patentrechnung verwandt, so dass dieses nunmehr in angemessener Höhe in der Vermögensrechnung erscheint. Lt. gerichtl. Eintrag. v. 22./3. 1913 sind die oben genannten Aktienvorrechte beseitigt, es existiert nur ein einheitl. Kap. von M. 1 250 000. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1913: Aktiva: Grundstücke 40 000, Gebäude 111 794, Masch.37 726, Patente 120 000, eigene Aktien 850 000, Wertp. 59 150, Debit. 58 833, Kassa 386. – Passiva: A.-K. 1 250 000, Rückl. 13 764, Kredit. 14 125. Sa. M. 1 277 889. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. M. 28 196. – Kredit: Zs. 3778, Entnahme aus R.-F. 24 417. Sa. M. 28 196. Dividenden 1907/08–1912/13: 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Wilh. Hilden, Hugo Goeb. Aufsichtsrat: Vors. Dr. jur. Walter Seidel, Aachen; Stellv. Rittergutsbes. Georg Freih. von Loé, Adendorf; Geh. Baurat Prof. G. Frentzen, Gerichts-Assessor a. D. Dr. Otto Haas, Rentner Franz Bundgens, Aachen; Freih. Clem. von Loé, Burg Bergerhausen. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Cöln: A. Schaaffhaus. Bankverein. Werner & Co. Akt.-Ges. in Ammern b. Mühlhausen i. Th. Gegründet: 29./6. bezw. 1./7. 1891. Zweck: Betrieb einer Spinnerei, Zwirnerei und Färberei und Handel mit den Rohstoffen und den Fabrikaten. Spezialität: Herstellung von Modegarnen aus Wolle, Kunstwolle, Baumwolle und Seide.