Seilerwaren-, Treibriemen- und Tau-Fabriken etc. 1059 Aktiengesellschaft für Seilindustrie vorm. Ferd. Wolff in Mannheim (Neckarau). Gegründet: 26./10. 1890; eingetr. 16./11. 1890. Zweck: Betrieb des von der früheren Firma Ferdinand Wolff, Mech. Hanf- u. Draht- Seilerei vormals Joh. Jak. Wolff für M. 430 000 erworbenen Fabrikgeschäfts, also die Her- stellung von Hanf- Baumwolle- und Drahtseilen, sowie der Grosshandel mit den bezügl. Rohstoffen, Halb- und Ganzfabrikaten. Die Produktionsfähigkeit wurde in den letzten Jahren durch Neubauten u. Aufstellung neuer Maschinen bedeutend erhöht. Die Ges. ist beteiligt bei der Mannheimer Dampfseilerei, G. m. b. H. vorm. Louis Wolff. bei der Quadratseil-Fabrik vormals Patent Bek G. m. b. H. 1901 Übernahme der Niederrhein. Seilfabrik vorm. Wahle Söhne G. m. b. H. in Viersen u. Wilh. Dorr G. m. b. H. in Düren (s. unter Kapital). Die Seil- fabriken in Odessa wurden 1910 in eine schweizerische Akt.-Ges. unter der Firma Russische Seilfabriken am Schwarzen Meer mit Sitz in Basel mit frs. 2 000 000 A.-K. umgewandelt, das die Mannheimer Ges. besitzt. Zugänge auf Anlage-Kti erforderten 1908/09––1911/12 ca. M. 200 000, 132 187, 215 226, 354 226. Die Ges. ist seit 1910/11 Mitgl. des Verbandes Deutscher Bindfadenfabriken. 5 Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 500 000, erhöht 11./4. 1892 um M. 250 000, 1./3.1893 um M. 250 000, 14./6. 1894 um M. 200 000, 5./3. 1898 um M. 600 000, letztere emittiert zu 110 %, ferner 9./6. 1900 um M. 600 000 in 600, ab 1./7, 1900 div.-ber. Aktien à M. 1000, übernommen von einem Konsortium, angeboten den Aktionären 3: 1 v. 15.–31./7. 1900 zu 147 % zuzügl. 4 % St.-Zs. ab 1./7. 1900 und Schlussnotenstempel. Die G.-V. v. 15./11. 1901 beschloss weitere Erhöhung um M. 1 600 000 (auf M. 4 000 000) behufs Einverleibung der Niederrhein. Seilfabrik vorm. Wahle Söhne G. m. b. H. in Viersen u. Wilh. Dorr G. m. b. H. in Düren, sowie Erwerb der restl. 950 Aktien der 1904 in Liquid. getretenen Internat. Seilfabriken in Mannheim. Die Ges. war an den 3 genannten Unternehm., bereits erheblich beteiligt. Zur Hereinnahme der noch aussenstehenden Aktien resp. St.-Anteile war eine Kapitalerhöhung von M. 1 047 000 erforderlich. Das A.-K. wurde jedoch, wie oben bemerkt, um M. 1 600 000 erhöht. Der zur Aufrundung erforderliche Mehrbetrag diente zur Stärkung der Betriebsmittel. Die neuen Aktien (div.-ber. ab 1./1. 1902) wurden von einem Konsortium, bestehend aus den Vorbesitzern, dem Gen.-Dir. Ad. Wenk-Wolff u. der Frau Ferd. Wolff Wwe., übernommen (240 Stück zu 107 %, 313 zu 110 %, 257 zu 100 %, 790 zu 100 %); dieselben hatten sich bereit erklärt, 240 Stück den alten Aktionären im Verhältnis von 10): 1 zu 110 % an- zubieten (geschehen durch die Pfälz. Bank 24./3. –1./4. 1902). Mit der Vereinigung bezweckte die Ges., einen einheitl. kaufmänn. u. techn. Betrieb zu schaffen, woraus dem Unternchmen wesentl. Vorteile durch Ersparnisse u. Betriebsvereinfachungen erwachsen. Anleihe: M. 1 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1902, rückzahlbar zu 105 %. 1350 Stück Lit. A (Nr. 1–1350) à M. 1000, 300 Lit. B (Nr. 1351–1650) à M. 500, auf Namen des Bank- hauses Joh. Goll & Söhne in Frankf. a. M. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1906 in 30 Jahren durch jährl. Ausl. von M. 50 000 im Dez. (zuerst 1905) auf 1./4.; ab 1906 verstärkte Tilg. oder Tkpotalkünd. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Hypoth. von M. 1 575 000 zur I. Stelle auf das Anwesen der Ges. in Neckarau (Terrains u. Gebäude geschätzt mit M. 842 955, Masch. etc. mit M. 1 085 000, zus. M. 1 927 955). Pfandhalter: Joh. Goll & Söhne. Der Erlös der Anleihe diente zur Rückzahlung des Restes der 4½ % Anleihe von 1895 (M. 612 000), sowie zur Tilg. von Bankschulden. Verj. der Coup. in 4 Jahren (K.). Zahlst.: Mannheim: Gesellschaftskasse, Süddeutsche Disconto-Ges.; Frankf. a. M.: Joh. Goll & Söhne, Dresdner Bank. Den Be- sitzern der früheren zu 105 % rückzahlbaren Anleihe wurde am 14.–21./6. 1902 der Umtausch in neue Oblig. angeboten. Der Restbetrag der neuen Anleihe M. 888 000) wurde zur Subskription aufgelegt am 21./6. 1902 zu 101 % unter Ausgleich der St.-Zs. u. Zahlung von 1 Schluss- notenstempel. Noch in Umlauf 30./6. 1913 M. 1 100 000. Kurs Ende 1902–1913: 101.30, 100.20, 101.50, 103.50, 102.50, 100.50, 103, 103.50, 103.50, 103.50, 103.20, 98.50 %. Zugel. im Juni 1902; erster Kurs 26./6. 1902: 101 %. Notiert in Frankf. a. M. u. Mannheim. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. (bis 31./12. 1893 Kalenderfj.). Gen.-Vers.: Spät. im Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), event. weitere Rückl., dann 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest zur Verf. d. G.-V. Bilanz am 30. Juni 1913: Aktiva: Kassa u. Wechsel 96 415, Effekten 7800, Beteilig. 150 000, Gebäude u. Grundstücke 1 151 578, Masch. u. Fabrikeinricht. 1455919, Kontoreinricht. 1, Fuhrpark 1, Roh- u. Betriebsmaterial., Halb- u. Fertigfabrikate 1 405 302, Debit. 1 925 994, auswärtige Fabriken: a) feste Beteil. 1 600 000. b) Dotations-Kto 1 150 000. – Passiva: A.-K. 4 000 000, R.-F. 424 466, Spez.-R.-F. 100 000, Oblig. 1 100 000, do. Interims-Kto 21 210, Darlehen auf feste Termine 1 050 189, Kredit. 839 011, Akzepte 789 178, Beteilig.-Verrechn.- Kto 180 941, Kaut. 1300, a. o. Abschreib. 100 000, Div. 280 000, Tant. u. Grat. 36 981, Vortrag 19 734. Sa. M. 8 943 013. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Oblig.-Zs. 51 187, Handl.-Unk. 295 238, Abschreib. 127 890, Gewinn 436 716. – Kredit: Vortrag 6900, Bruttogewinn 904 132, Sa. M. 911 032. Kurs Ende 1899–1913: 180, 148.50, 124, 106.90, 87.40, 97.50, 114.50, 144. 137, 133, 127, 128, 124, 113, 109 %. Eingef. 22./3. 1899 zu 190 %. Notiert Frankf. a. M., München u. Mannheim. Die Aktien Nr. 2401–4000 zugelassen Juni 1903.