Fabriken für Hüte, Schuhwaren, Wäsche, Militär-Effekten eté. 1071 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk., Renten, Saläre, Zs. u. Gründungskosten 193 638, Abschreib. 254 992, Gewinn 215 360 (davon R.-F. 9191, Talonsteuer-Rückstell. 2000, Div. 160 000, Vortrag 44 168). – Kredit: Vortrag 31 529, Geschäftsergebnis 632 461. Sa. M. 663 991. Dividenden 1911/12–1912/13: 0, 8 %. Direktion: Ernst Niepmann, Elberfeld; Adolf Eduard Focke, Düsseldorf; Dr. jur. Kurt Schlösser, Vohwinkel-Hammerstein; Hugo Lohberg, Vohwinkel. Aufsichtsrat: Vors. Alex. Schlieper; Stellv. Heinr. Laag, Düsseldorf; Charles Gillet, Lyon; Rechtsanwalt Dr. jur. Rich. Frowein, Elberfeld. Tabriken für Hüte, Schuhwaren, Wäsche, Militär-EFffekten ete. J. Elsbach & Co. Akt.-Ges. in Herford. Gegründet: 26./1. 1907 mit Wirkung ab 1./1. 1907; eingetr. am 13./2. 1907. Gründer: Herm. Elsbach, Jul. Elsbach, Herford; Bank-Dir. Louis Schiff, Bank-Dir. Jul. Traube, Braun- schweig; Stadtrat Louis Ballin, Gandersheim; Adolf Schiff, Hamburg. Herm. u. Jul. Elsbach zu Herford, die Inhaber der Firma „Herforder Hemdenfabrik J. Elsbach & Co.“' daselbst, übertrugen das gesamte Vermögen ihrer Firma, bestehend in Grundstücken zu Herford und Löhne, Maschinen, Waren, Vorräten u. Ausständen mit allen Aktiven u. Passiven auf Grund der zum Gründungsprotokolle überreichten Bilanz per 21./12. 1906 im Nettowerte von M. 1 677 272 auf die Akt.-Ges. u. erhielten dagegen Aktien im Nominalbetrage von M. 1 677000 sowie M. 272 bar. Zweck: Übernahme der bisher unter der Firma Herforder Hemdenfabrik J. Elsbach & Co. in Herford und Löhne betriebenen Wäschefabrik samt Grundstücken, die Fabrikation und der Verkauf von Wäscheartikeln und verwandten Artikeln aller Art, die Errichtung von Filialen an anderen Orten sowie die Beteiligung an gleichartigen Unternehmungen. Die Ges. befasst sich speziell mit der Herstell. von Damen- u. Kinderwäsche, Herrenhemden, Oberhemden, Badewäsche, Battist- u. Stickerei-Kinderkleidern. Sie beschäftigt zurzeit in den eigenen Betrieben 160 Beamte und rund 850 Arbeiter und Arbeiterinnen; ausserdem werden von ihr über 4500 Heimarbeiterinnen beschäftigt. 1907 Erricht. eines Erweiterungsbaues. Weitere bauliche u. masch. Vergrösserungen fanden 1909/11 u. 1913 statt. Ausser der Haupt- fabrik in Herford unterhält die Firma noch weitere Fabriken u. Betriebswerkstätten in Löhne i. W., Bielefeld, Lage i. L., Oerlinghausen i. I., Enger i. W., Berlin, Neue Schönhauser- strasse 20 (daselbst auch die Berliner Verkaufsfiliale). Geschäftsjahr 1912/13: Die allgemeine Ungunst der wirtschaftl. Verhältnisse machte sich auch bei der Ges. bemerkbar. Dies kam namentlich in der allg. Zurückhaltung, die beim Einkauf seitens der Kundschaft beobachtet wurde, zum Ausdruck. Wenn die Ges. trotzdem in der Lage ist, einen befriedigenden Abschluss vorzulegen, so ist das einerseits auf die besonders in der ersten Hälfte des Geschäftsj. 1912/13 bedeutend gestiegenen Umsätze u. andererseits auf die ständig wachsende Nachfrage nach besseren Artikeln zurückzuführen. Die Geschäfts- u. Lagerräume des Herforder Betriebes erfuhren eine durch die fortgesetzte Weiterentwicklung des Unternehmens bedingte wesentliche Vergrösserung und sind, um die ständig wachsenden Ansprüche der Kundschaft befriedigen zu können, mit den modernsten Einrichtungen ausgestattet. Es ist ferner besondere Rücksicht darauf genommen worden, die Räume so auszugestalten, dass sie allen Anforderungen neuzeitlicher Hygiene ent- sprechen. In der Bilanz kommt die durch die Kap.-Erhöh. herbeigeführte ausserord. Ver- besserung der Liquidität der Ges. deutlich zum Ausdruck. Die Abschreib. sind, wie bisher, in reichlicher Höhe vorgenommen worden. Der Umstand, dass die diesjähr. Abschreib. etwa M. 20 000 weniger betragen als im Vorjahre, erklärt sich ohne weiteres daraus, dass auf den hauptsächlich in Frage kommenden Konten bereits in den früheren Jahren so bedeutende Abschreib. erfolgt sind, dass noch höhere Abschreib., als diesmal vorgeschlagen, nicht ge- rechtfertigt erscheinen. Wenngleich die im Nov. 1913 noch anhaltende schlechte Geschäfts- lage sich auch in den Abnehmerkreisen der Ges. fühlbar machte, so war der Eingang von Aufträgen bisher ganz befriedigend. Die Ges. glaubt daher, zumal sie mit Rohmaterial zu günstigen Preisen eingedeckt ist, auch für das Geschäftsjahr 1913/14 ein befriedigendes Ergebnis in Aussicht stellen zu können. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000. Erhöht zur Ver- stärkung der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 14./12. 1912 um M. 1 000 000 in 1000 Aktien mit Div.- Ber. ab 1./9. 1912, übernommen von der Braunschweiger Privatbank namens eines Konsort., angeboten den alten Aktionären M. 500 000 im Verhältnis 4: 1 vom 17./1.–4./2. 1913 zu 140 %. Agio mit M. 295 000 im R.-F. Die restl. M. 500 000 wurden im April 1913 zur Einführung des gesamten A.-K. an der Berliner Börse verwendet.