Fabriken für Chemikalien etc. 1081 Ges. in Paruschowitz und Kaufm. L. Michaelis, Berlin, durch den Banco de Chile y Ale- mania in Antofagasta zwei Boracitlager und ein Schwefellager mit allen Rechten in Chile für den Preis von 30 000 $ erworben. Diese Erwerbungen wurden mit M. 699 200.75 be- wertet, in die Akt.-Ges. eingebracht. Als Entgelt für sie erhält jeder dieser Gründer 349 für vollgezahlt erachtete und eine weitere Aktie, die mit M. 600.35 bezw. bei Michaelis mit M. 600.40 als vollgezahlt erachtet wird und auf die weiteren M. 399.65 bezw. bei Michaelis M. 399.60 bar eingezahlt sind. Ausserdem sind die Eisenhütte Silesia mit M. 800 000, die Nitritfabrik Akt.-Ges. in Cöpenik mit M. 300 000, A. Elbers mit M. 100 000, Bankier Oskar Wassermann mit M. 50 000 u. Kaufm. L. Michaelis mit M. 50 000 beteiligt. 1909/12 war die Ges. mit den Arbeiten für den Aufschluss des Ges.-Besitzes beschäftigt; die Mine in Aquas Calientes enthält über 200 000 t Borkalk. Neuerdings berichtete die Verwalt., dass sie sich bisher nicht hat dazu entschliessen können, die für die Schaffung einer Ver- bindung zwischen Mine u. Eisenbahn erforderlichen Kapitalien bereitzustellen. Über die Möglichkeit von anderen Minen ohne Anwendung grösserer Mittel Rohmaterial. zu beziehen, schweben noch Verhandlungen. Sollten diese zum Abschluss kommen, 80 würde die Ges. ohne Aufwendung grösserer Mittel für den Bau eines Transportweges schneller die erforder- lichen Rohmaterial. heranschaffen können. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. M. 700 000 waren voll-, M. 1 300 000 anfänglich nur mit 25 % eingezahlt, restl. 75 % am 1./4. 1910 eingezahlt. Für das am 30./6. beendete Geschäftsj. ergab sich ein Zs.-Gewinn von M. 43 167 (M. 35 482), der mit M. 14 123 zur Deckung der General-Unk. u. mit M. 29 044 zu Abschreib. auf Anlage Verwend. fand. Mit Rücksicht darauf, dass bereits nahezu die Hälfte des M. 2 000 000 betragenden A.K. u. zwar M. 983 815 (jetzt M. 1 054 969) auf den südamerikan. Grubenbesitz ver- wendet sind, schlug die Verwalt. vor u. genehmigte die G.-V. v. 30./11. 1912 das A.-K. im Verhältnis von 2: 1 auf M. 1 000 000 zus. zulegen. Der daraus sich ergebende Buchgewinn wird zu Abschreib. auf das Anlagekto bis auf M. 1 u. der verbleibende Nest zu Abschreib. auf diverse Debit. verwendet. Die Herabsetzung wurde bis Dez. 1913 noch nicht durch- geführt, da die Ges. event. in Liquidation tritt. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie == 1 St. Bilanz am 30. Juni 1913: Aktiva: Anlage 945 817, Inventar 3, Bankguth. 1 020 543, Debit. 8920, eingelagerte Masch. 25 005. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Kredit. 290. Sa. M. 2 000 290. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Kosten 17 993, Abschreib. 39 897. Sa. M. 57 890. – Kredit: Zs. M. 57 890. Dividenden: 1909: 0% (Mai-Juni 1909); 1909/10–1912/13: 0, 0, 0, 0 % (Vorarbeiten für Kufnahme des Betriebesß). Direktion: Otto Lubowski, Dr. Franz Michaelis, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Sigfrid Winkler, Stellv. Bankier Carl Fürstenberg, Berlin; Dir. Dr. Max Hamel, Grünau; Fabrikbes. Dr. Fritz von Liebermann, Berlin; Dir. Heinr. Schweisfurth, Paruschowitz; Dir. Rich. Klett, Jena; Ludwig Michaelis, Berlin; Geh. Komm.- Rat Oscar Caro, Hirschberg. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse, Berliner Handels-Gesellschaft. M * 0 Internationale ,Wasserstoff“ Akt.-Ges., Berlin NW. 7, Dorotheenstr. 43/44. (Sitz bis Nov. 1910 in Frankfurt a. M.) Gegründet: 16./6. 1909; eingetr. 22./7. 1909. Gründer: Direction der Disconto-Ges., Berlin; Süddeutsche Disconto-Ges., Mannheim; Dellwik-Fleischer Wassergas-Ges. m. b. H., Frankf. a. M.; Hauptmann Rich. v. Kehler, Charlottenburg; Fabrikant Karl Lanz, Mannheim. Zweck: Verwertung von Verfahren zur Herstellung von Wasserstoff nach dem System Dellwick-Fleischer u. nach anderen Systemen, u. zwar im In- u. Auslande. Die Ges. ist befugt, alle Anlagen zu errichlen, u. Einricht. zu treffen, die zur Erreich. ihres vorgenannten Zweckes erforderlich oder nützlich sind. Die Ges. ist ferner berechtigt, sich in jeder zulässigen Form an anderen Geschäften und Unternehmungen gleicher oder ähnlicher Art, sei es im In- oder Auslande, zu beteiligen, solche Unternehmungen zu erwerben oder zu errichten so- wie alle Geschäfte einzugehen, die voraussichtlich geeignet sind, die Zwecke der Ges. zu fördern. Endlich ist die Ges. befugt, Zweigniederlassungen zu errichten. Es handelt sich um eine von der Dellwik-Fleischer Wassergasges, m. b. H. gemachten Erfindung zur Er- zeugung von Wasserstoff von einem Reinheitsgrade von ca. 99 % und zwar in einem im Vergleich zu den bisher bekannten Methoden besonders billig und wirtschaftlich arbeitenden Verfahren. Die Herstellung findet in besonderen Anlagen statt, die an beliebigen Plätzen und zu mässigen Preisen in einem dem jeweiligen Bedarf entsprechenden Umfange errichtet werden können. Der Bau dieser Anlagen gehört speziell zu den Aufgaben, welche die neue Aktiengesellschaft sich gestellt hat. Der erzeugte Wasserstoff eignet sich infolge seines hohen Reinheitsgrades, wie er bisher nur mit verhältnismässig höheren Produktionskosten hat erreicht werden können, besonders zur Füllung von Luftschiffballons u. zur Verwend. in der chemischen Industrie bei Katalytischen Prozessen, in welchen es auf ein Gas an- kommt, das frei ist von Kohlenstoff-Phosphor u. Schwefelverbindungen. Die Fabrik be- findet sich in Spandau-Hakenfelde. Die Ges. konnte 1910/11 6 Anlagen zur Verrechnung bringen. Es wurden weitere Patente für die Herstellung von Wasserstoff erworben u. wird. jetzt ein neues aussichtsreiches Verfahren praktisch ausprobiert. Die Beteilig. der Ges. an