Fabriken für Chemikalien etc. 1083 Gewinu- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 93 586, Gehälter 104 168, Nettogewinn 225 475. Sa. M. 423 231. – Kredit: Bruttogewinn M. 423 231. Dividende 1912/13: 10 %. Direktion: Kaufm. Walter Gerstel, Ing Heinr. Kriegsheim, Dr. C. Massatsch. Aufsichtsrat: Vors. Dr. phil. Walther Rathenau, Berlin; Georg A. Kessler, Paris; Bankier Carl Fürstenberg, Berlin; Carl August de Bary, Antwerpen; Dir. Marc Fuchs, Charlotten- burg:; Henry S. Thompson, New York. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse, Berliner Handels-Ges. Sauerstoff-Industrie Akt.-Ges. in Liquidation in Berlin. NW. 23, Flotowstrasse 1. Die a. o. G.-V. v. 20./9. 1913 beschloss die Veräusserung von Vermögensgegenständen der Ges. sowie die Auflös. der Ges. Die Werte der Ges. gingen an die Ges. für Linde's Eismaschinen X.-G. in Wiesbaden über. Gegründet: 10./2. 1910; eingetr. 2./6. 1910. Gründer: Fabrikbesitzer Caspar Berninghaus, Duisburg; Fabrikbesitzer Dr. Bernh. Hecker, Berlin; Rheinisch Westfäl. Elektricitätswerk, Essen; Rheinische Bank, Duisburg; Thyssen & Co., Mülheim-Ruhr; Hugo Stinnes, Mühlheim- Ruhr. Von dem A.-K. wurden M. 700 000 von den Gründern gegen Bezahlung übernommen; die restl. M. 200 000 u. M. 100 000 in bar wurden dem Fabrikbesitzer Caspar Berninghaus gegen Einbringung von Patenten usw. überlassen. Die Gründer u. Prof. Raoul Pictet erhielten Genussscheine im Betrage von M. 1 109 781, deren Tilg. aus dem Reingewinn der Gesellschaft oder bei einer Liquidation aus der Liquidationsmasse geschieht. Die von dem Mitbegründer Caspar Berninghaus sowie Prof. Raoul Pictet u. Dr. Hecker während einer Reihe von Jahren in den Anlagen zu Manchester u. Berlin gesammelten Erfahrungen gingen auf die Ges. über: ausserdem erwarb dieselbe noch die Herrn Berninghaus gehörigen Patente u. Verfahren zur Erhöhung der Leuchtkraft von Glühlichf. Zweck: I. Herstellung u. Verwertung von Sauerstoff u. anderen Gasen, inbesondere unter Verwertung der auf Sauerstoff u. Stickstoff bezügl. Prof. Pictetschen Erfindungen. 2. Erwerb, Bau u. Vertrieb von Sauerstoffanlagen u. anderen Gasanlagen. 3. Erwerbung u. Veräusserung von Patenten u. Erfinderrechten für Herstellung von Sauerstoff u. für Ver- fahren u. Einrichtungen zur Verwendung von Sauerstoff u. anderen Gasen. 4. Beteiligung bei anderen auf denselben oder ähnliche Gegenstände gerichteten Unternehmungen. Für das erste Geschäftsjahr (1910) ergab sich bei einem Betriebsgewinn von M. 41 132 ein auf neue Rechnung vorgetragener Verlust von M. 61.894, wobei M. 30 000 zu Abschreib. auf das mit M. 300 000 zu Buch stehende Patentkonto verwandt sind. Zur Vermeidung von Konkurrenzkämpfen hat die Ges. einen Vertrag mit zwei grösseren Sauerstoffabriken abge- schlossen, 25 % des Kap. der Sauerstoff-Werke G. m. b. H. in Berlin übernommen u. sich mit einem namhaften Betrage an der Fabrica Italiana di Ossigeno Dr. U. Locatelli & Co. in Mailand beteiligt. Im ganzen werden M. 109 000 Beteiligungen in der Bilanz ausgewiesen. Die in Borsigwalde errichtete Fabrik hat im J. 1912 ihren Betrieb aufnehmen können. Ausserdem wurde eine weitere Fabrik in Hannover im Juni 1912 in Betrieb genommen. Die Anlage in Mailand, an der die Ges. beteiligt ist, hat Anfang 1912 den Betrieb aufge- nommen. Ferner hat sich die Ges. an einer in Ungarn 1911 gegründ. Akt.-Ges. beteiligt. Mn Einnahmen werden demzufolge nur M. 117 834 ausgewiesen, während Unk., Propaganda u. Steuern M. 165 005 erforderten. Da zu Abschreib. M. 210 935 verwendet wurden, so ergibt sich für 1911 ein Verlust von M. 258 106, um die sich die aus dem Vorjahre übernommene Unterbilanz auf M. 320 000 erhöht. Zu ihrer Beseitig. haben die Gründer 320 Aktien zur Verfügung gestellt. Kapital: M. 900 000 in 900 Aktien à M. 1000, begeben zu pari; eingez. M. 865 000. Nom. M. 32 000 eig. Aktien befinden sich im Besitz der Ges. Genussscheine: Siehe oben. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Bankguth. 84 475, Kassa 575, Beteilig. an anderen Ges. 198 000. Fabrikanlagen u. Apparate, fertig u. im Bau 434 392, Grundstücke 51 554, Stahl- flaschen 201 901, Hauptbureau-Inventar 2800, Debit. 93 528, Patente 87 724, Sauerstoff 536, Effekten (eig. Aktien) 320 000. – Passiva: Stammkap. 900 000, Hypoth. 43 000, Kredit. (Beteilig.) 71 930, div. Kredit. 409 642, Ern.-F. 50 915. Sa. M. 1 475 488. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. 4720, Unk, Propaganda u. Steuern 160 772, Ern.-F. 50 915. – Kredit: Waren 133 274, Anlagen 83 134. Sa. M. 216 408. Dividenden 1910–1912: 0, 0, 0 % (Baujahre). Liquidator: Dr. Mich. Altschul. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Joh. Neuberth, Duisburg; Stellv. Dir. Ing. Bernh. Golden- berg, Essen; Amtsrichter a. D. Herm. Thomas, Mülheim-Ruhr; Fabrikbes. Caspar Berning- haus, Duisburg; Dr. Bernh. Hecker, Berlin. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse, Dresdner Bank Depos.-Kasse E, W. 50; Duisburg: Rheinische Bank.