Fabriken für Chemikalien etc. 1087 buchten Guthaben der H. Th. Böhme, Akt.-Ges. den Teilbetrag von M. 43 000 u. Paul Böhme zur Erfüllung des von ihm gezeichneten Betrages von seinem Darlehnsguth. den Teil- betrag von M. 2000. Für diese Forderungseinlagen u. Barzahlungen wurden an Wolf Diezmann, Curt Böhme u. Paul Böhme ebenfalls Aktien zum Nennwerte gewährt. Der Gründungsaufwand ist auf M. 50 000 festgesetzt. Das Zweiggeschäft in Oberlichtenau sowie das Einsiedler Steinholzwerk wurden 1910 11 verkauft. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000, von den Gründern gezeichnet. Hypotheken: M. 254 600 (Stand ult. Juni 1913). Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1913: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 638 474, Masch. 138 510, Inventar 36 456, Fahrstuhlanlage 13 889, Benzinbassins 21 188, Gleisanlagen 10 663, Fuhrpark u. Automobil 21 884, elektr. Anlagen 28 292, Bleicherei-Apparate 12 946, Debit. 1 145 560, Aktiv-Darlehn 16 000, do. Hypoth. 91 200, dauernde Beteilig. 40 000, Warenvorräte 588 791, Kassa 8950, Wechsel 43 778, Effekten 40 358. – Passiva: A.-K. 1 500 000, R.-F. 26 469, Talonsteuer-Res. 9000, Delkr.-Kto 45 927, transitor. Passiva 35 199, Abschreib. 211 776, Hypoth. 254 600, Darlehn 79 000, Beamtensparkasse 47 121, Kredit. 526 565, Div. 90 000, Rückstell. auf Debit. 10 000, Tant. 28 308, Vortrag 32 988. Sa. M. 2 896 946. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 303 022, Rückstell. 43 409, Abschreib. 46 812, Gewinn 168 167. – Kredit: Vortrag 30 754, Waren- u. Fabrikat.-Bruttogewinn 512 781, Skonto u. Dekort 13 012, Kessel-, Masch.- u. Immobil.-Ertrag 4863. Sa. M. 561 412. Dividenden 1908/09–1912/13: 4, 4, 4½, 5, 6 %. Direktion: Curt Böhme, Bruno Wolf, Carl Diezmann. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Karl Grimm, Stellv. Rich. Schnicke, Rich. Schoen, Chemnitz. Zahlstellen: Chemnitz: Ges.-Kasse; Allg. Deutsche Credit-Anstalt. dee 0 0 e * Act.-Ges. für Kohlendestillation in Düsseldorf, Schadowstr. 30. Gegründet: 27./5. 1881. Sitz früher in Gelsenkirchen-Bulmke, jetzt in Düsseldorf. Zweck: Verarbeitung von selbstgewonnenen oder anderweitig erworbenen Kohlen in Sekundärprodukte u. weitere Verarbeit. aller Sekundärprodukte. Speziell: Fabrikation von schwefelsaurem Ammoniak, Steinkohlenteerpech, Steinkohlenteer, Benzol, Rohnaphthalin, Solvent-Naphtha, auch Errichtung von Kokerei-Anlagen mit Nebenprodukten-Gewinnung als Bauunternehmer. Die Ges. errichtete im Jahre 1881 eine Kokereianlage mit Nebenproduktengewinnung in Bulmke bei Gelsenkirchen. Es war dies die erste derartige Anlage in Deutschland. Die Anlage wurde im Laufe der Jahre erheblich vergrössert. 1888/89 wurde nach vorher- gegangenen Versuchen, welche das Problem der Gewinnung von Benzol aus Kokereigasen im Grossbetriebe verwirklichten, eine Benzolfabrik angeschlossen. Ende März 1908 wurde die gesamte Bulmker Anlage infolge einer vertraglichen Vereinbarung mit dem Kohlen- syndikat gegen eine Abfindungssumme von M. 860 250 ausser Betrieb gesetzt mit der Ver- pllichtung seitens der Ges. im Inlande westlich der Oder Kokereianlagen für eigne Rechnung weder zu errichten noch zu betreiben. Seitdem richtet sich die Tätigkeit der Ges. vor- wiegend auf den Bau und die Finanzierung von Kokereianlagen im Ausland. Die Ges. er- richtete unter anderen eine grössere Anlage mit Benzolgewinnung und Teerdestillation auf den Eisenwerken der Firma Bell Brothers Ltd. zu Port Clarence, Middlesbrough, dann solche Anlagen in Holbrook, Darlington, Priors Lee, Clay Cross. Gorlowka. Die Beteilig. an diesen auswärtigen Anlagen betrug Ende März 1913 M. 2 071 986, noch zu investierender Betrag M. 2 431 200. Der Abbruch der Bulmker Anlage ist beendet u. wurde ein Teil des Terrains 1909/10 für M. 170 326 verkauft. Kapital: M. 2 000 000 u. zwar M. 1 736 000 in Aktien I. u. II. Emiss. (Nr. 1–1058), 678 Aktien Emiss. von 1913 (Nr. 1323––-000) u. M. 264 000 Vorz.-Aktien III. Emiss. (Nr. 1059–1322) à M. 1000. Die Vorz.-Aktien geniessen 5 % Vorz.-Div. Die 678 Aktien von 1913 wurden lt. G.-V. v. 7./1. 1913 emittiert, begeben an Delbrück Schickler & Co. u. Gebr. Schickler in Berlin zu 150 %, davon M. 441 000 den alten Aktionären zu 153 % angeboten; restl. M. 237 000 wurden bei der Einführung der Aktien an der Berliner Börse verwandt. Der aus dem Verkauf dieser Aktien über 160 sich ergebende Gewinn floss mit 80 % der Ges. u. mit 20 % dem Konsort. zu. Dieses trug einen Teil der Kosten, die mit der Ausgabe der neuen Aktien zushängen, insbes. die Kosten der Einführung an der Börse u. den preuss. Er- richtungsstempel. Auch existieren 750 Genussscheine zu den Aktien I. Emission (siehe Gewinnverteilung). Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Oblig. von 1898, Stücke à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. zu pari ab 1901 durch jährl. Ausl. im April auf 1./10. Von diesen Oblig. gelangten zu- nächst M. 800 000 zur Ausgabe; sie wurden in Aktionärkreisen untergebracht. Die Anleihe diente zur Deckung der Kosten der Ausführung von Neuanlagen. Zahlstellen: Gesellschafts- kasse; Berlin: Delbrück Schickler & Co.; Bielefeld: Rhein.-Westf. Disconto-Ges.; Essen: Essener Credit-Anstalt. In Umlauf Ende März 1913 M. 548 000. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Sonderrücklagen, vom verbleib. Gewinn 5 % Vorz.-Div. an Prior.-Aktien, bis 4 % Div. an alle Aktien; reicht der verteilbare Gewinn