1094 Fabriken für Chemikalien etc. New York errichtet, die ihren Betrieb 1904 aufgenommen haben und sich in günstiger Entwicklung befinden, indem 1906–1912 mit Gewinn gearbeitet wurde. Zu dem Konzern der Ges. gehört auch die Holzverkohlungs-Fabrik Wegierska Gorka. Diese sowie die Fabrik Trzynietz sind 1./1. 1905 zur Vereinheitlichung des Betriebes von der Union in Fiume übernommen. 1906 hat die Ges. zus. mit der Osterr.-Ungar. Staatseisenbahn-Ges. die Holzverkohlungs-A.-G. Resicza mit K 2 500 000 A.-K. zur Errichtung einer Holzver- kohlung in Resicza gegründet. Die Hälfte des Kapitals hat die Konstanzer Ges. aus bereiten Mitteln aufgebracht. Die Fabrik befindet sich seit Anfang 1908 in Betrieb; 1910 Erhöhung des A.-K. auf K 3 200 000 zum Zweck des Baues der Fabrik Ministal, die Mitte 1911 den Betrieb aufnahm (Div. 1910/11–1912/13: 9, 10, 13 %). Mit Wirkung ab 1./7. 1908 Erwerb der Chem. Fabrik von Wagenmann, Seybel & Co. in Wien u. Liesing, welche ca. 500 Arb. beschäftigt (s. auch bei Kap.); diese Firma wurde in eine österr. Aktien-Ges. mit K 4 000 000 Kap. umgewandelt, übernommen von der Konstanzer Ges. Der darüber hinausgehende Teil des Kaufpreises wurde der Konstanzer Ges. seitens der Vorbesitzer für mehrere Jahre unkünd- bar überlassen; der Gewinn der Wiener Fabrik für 1908/09 wurde zur Deckung der Gründungsspesen sowie zu Abschreib. verwendet (Div. 1909/10–1911/12: 4, 4, 5 %). 1908 erfolgte die Pachtung der chemischen Fabriken in Bruchhausen u. Brilon, der Hüstener Gewerkschaft gehörend, für M. 75 000 jährlich, unter Einräumung des Übernahmerechtes (ausgeübt 1910). Für den Betrieb selbst wurde die Firma Chemische Fabrik Bruchhausen G. m. b. H. (St.- Kap. M. 300 000) gegründet. In der Sitzung des A.-R. von Ende Okt. 1910 wurde beschlossen, die Firmen Chemische Fabrik Hoherlehme G. m. b. H., Wildau (Kreis Teltow), Chemische Fabrik Ottmann, G. m. b. H., Neustadt a. H. mit Betriebsanlagen in Hochspeyer, Biebrich u. Bodenfelde a. d. W., Hartmann & Hauers, Hannover (jetzt G. m. b. H. mit M. 500 000 St.-Kap.) der Ges. auf Grund der mit den Firmen getroffenen Vereinbarungen anzugliedern, ferner das Kap. der amerikanischen Niederlassungen zwecks einer Beteilig. an der General Bakelite Co. zu erhöhen. Zur Beschaff. der für diese Zwecke nötigen Mittel wurden 1911 M. 4 000 000 neue Aktien ausgegeben (siehe bei Kap.). 1911 Bau einer Essigsäurefabrik in Liesing b. Wien. Diese Fabrik, welche als Holzverkohlungs-Industrie Akt.-Ges., Werk Liesing, geführt wird u. nach den neuesten Erfahrungen eingerichtet ist, ersetzt die der Union Akt.-Ges. für chemische Industrie gehörige Essigsäurefabrik Trzynietz, deren Betrieb mit Schluss der bestehenden Holzlieferungskontrakte im J. 1914 eingestellt werden dürfte. Im J. 1911 fand auch die Erwerbung der Holzverkohlungsprodukte her- stellenden Werke Schweinfurt, Frankf. a. O. u. Zawadzki, der Silesia, Verein chem. Fabriken, Laasan, statt. Die Fabrik in Schweinfurt wurde in eine G. m. b. H. umgewandelt (St.-Kap. M. 500 000); der Betrieb in Frankf. a. O0. wurde der Chemischen Fabrik Hoherlehme an- gegliedert u. das Werk in Zawadzki aufgelassen. Im Herbst 1912 erwarb die Ges. sämtliche K 500 000 Aktien der in Budapest bestehenden Magyar Bodzaer Buchenholz Akt.-Ges., womit eine Reihe umfangreicher Holzabstockungsverträge in ihren Besitz gekommen sind. Obige Effektenanlagen (mit Ausnahme des Werkes Liesing) verzeichnet die Bilanz zum Werte von M. 13 500 000. Kapital: M. 18 000 000 in 18 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 7 000 000. Die a. o. G.-V. v. 15./10. 1908 beschloss Erhöhung um M. 3 000 000 mit Div.-Ber. ab 1./4. 1908 behufs Er- werbung der Chem. Fabrik Wagenmann, Seybel & Co. in Wien (G. oben). Die neuen Aktien wurden von einem Konsort. zu 140 % übernommen. Die a. o. G.-V. v. 18./2. 1911 beschloss weitere Erhöh. um M. 4 000 000 (auf M. 14 000 000), zum Zwecke der Angliederung der oben- genannten Firmen. Die gesamten M. 4 000 000, div.-ber. ab 1./4. 1911 wurden von einem Konsort. unter Führung der Bank für Handel u. Ind., dem die OÖsterreich. Creditanstalt u. die Ungar. Allg. Creditbank angehörten, gezeichnet. Das Konsort. hat die Hälfte mit M. 2 000 000 den Inhabern der alten Aktien 5: 1 v. 15.–30./3. 1911 zu 205 % angeboten. Von den übrigen M. 2 000 000 wurde ein Teil den Vorbesitzern gegeben, während aus dem Erlös der restlichen Stücke die zur Durchführ. der genannten Transaktionen notwendigen Barmittel ergänzt wurden. Agio mit M. 2 000 000 in R.-F. Nochmalige Erhöh. des A.-K. lt. G.-V. v. 4./7. 1913 um M. 4 000 000 (auf M. 18 000 000) in 4000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./4. 1913, übernommen von dem vorgenannten Konsort. zu 224 %, angeboten davon M. 3 500 000 den alten Aktionären 4: 1 vom 11.–27./8. 1913 zu 230 %. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besond. Abschreib. u. Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, bis 4 % erste Div., vom Übrigen 5 % Tant. an A.-R., Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. März 1913: Aktiva: Kassa, Reichsbank- u. Bankguth., Wechsel 757 474, Debit. 13 827 554, Vorräte 1 274 956, Effekten 13 500 000, Werk Liesing 683 200, Patente 1, Assekuranz-Vorauszahl. 1388, Grundstücke u. Gebäude 319 655, Masch. u. Apparate 340 196, Utensil. 1. – Passiva: A.-K. 14 000 000, R.-F. 3 304 538, Depositengelder auf längeren Termin 4 223 871, Kredit. 6 323 858, Abschreib. für Fabrik Konstanz 79 851, Div. 2 100 000, do. un- erhob. 4060, Tant. an Vorst. u. Grat. 185 330, do. an A.-R. 88 264, Vortrag 394 652. Sa. M. 30 704 427. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gesamt-Unk. 751 190, Abschreib. 79 851, Gewinn 2 768 247. – Kredit: Vortrag 257 635, Gesamtgewinn 3 341 654. Sa. M. 3 599 289. Kurs Ende 1905–1913: 163.50, 141.20, 129.75, 146.90, 184, 260.30, 280, 325.20, 296.75 %. Zugel. Juli 1905; erster Kurs 26./7. 1905: 155 %. Notiert in Frankf. a. M. Seit August 1911 sind sämtl. Aktien lieferbar. Am 10./7. 1909 fand die Einführ. an der Wiener Börse zum ersten Kurse von K 1920 statt.