1096 Fabriken für Chemikalien etc. zahlbaren, von der Gew. Anhalt ausgegebenen 5 % Teilschuldverschreib. zum Kurse von 97 =― Von diesen neuen Aktien wurden auf 650 Stück im Nennbetrage von M. 650 000 den alten Aktionären ein Bezugsrecht dergestalt eingeräumt, dass für je M. 3000 alte Aktien eine neue Aktie zu M. 1000 bezogen werden konnte. Die etwa fehlenden Stücke hatte die Firma A. Reissner Söhne zur Verfügung zu stellen. Diese neuen Aktien sind sämtl. bezogen worden. Die restl. 250 Stück im Nennbetrage von M. 250 000 sind von dem Bankhause A. Reissner Söhne in Berlin gegen Überlassung von 500 Kuxen der Gew. Anhalt zum Preise von M. 1000 für den Kux übernommen worden. Die neuen Aktien wurden zum Kurse von 190 % in Höhe von M. 475 000 von der Firma A. Reissner Söhne auf die überlassenen 500 Kuxe angerechnet, während die restl. M. 25 000 ihr von der Ges. bar gezahlt wurden. Der Kaufpreis für 251 Kuxe der Gew. Anhalt, der 751 Kuxe der Gew. Ilberstedt u. der M. 1 004 000 5 % Teilschuldverschreib. der Gew. Anhalt ist aus dem Erlös der von den alten Aktionären bezogenen 650 neuen Aktien u. aus flüssigen Mitteln der Ges. erfolgt. Das erzielte Agio ist nach Abzug aller Em.-Kosten mit M. 736 000 in R.-F. Die Gew. Ilberstedt u. Anhalt bestehen aus je 1000 Anteilen (Kuxen), liegen im Herzogtum Anhalt (westl. von Bernburg) u. markscheiden im Osten, Süden u. Westen mit den Feldern des anhaltischen Fiskus u. im Norden mit denen des preussischen Fiskus. Sie sind am 13./4. 1911 gegründet u. erhielten am gleichen Tage die Verleihung. Das Kali- Vorkommen ist durch Bohrungen in 614 :m Teufe mit 12.6 % K20 Gehalt festgestellt. Bei der Gründung dieser Gew. hat ein Konsort., dem im wesentl. Mitgl. des A.-R. u. der Vorst. der Concordia angehörten, die vom Anhaltischen Fiskus infolge OÖfferte vom Nov. 1910 zum Preise von M. 1 260 000 erworbenen Felder gegen Gewährung von 1000 Kuxen HIberstedt u. 1000 Kuxen Anhalt eingebracht. Das Konsort. hat dann im Juli 1911 751 Kuxe IIlbersted u. 751 Kuxe Anhalt, deren Kostenpreis nach Vorstehendem M. 600 pro Kux betrug, an die Concordia verkauft u. zwar die Kuxe Ilberstedt mit M. 1300 u. die Kuxe Anhalt mit M. 1000 pro Stück, wobei die Hauptbeteil. des Konsort. sich verpflichtet haben, der Gew. Ilberstedt zum Ausbau des Werkes ein festes Darlehen von M. 2 100 000 gegen 5 % Zs. u. 1 % jährl. Provis., rückzahlbar von 1916 ab in 20 Jahresraten zu gewähren. Massgebend für die Beteilig. an den beiden Gew. war das Bestreben, die Concordia-Ges. für die Zukunft für den Bezug der Rohsalze unabhängig zu machen, u. hierdurch die Rentabilität zu steigern. Die von der Gew. Anhalt ausgegebenen 5 % an erster Stelle hypothek. eingetr. Teilschuldver- schreib. dienen zum Ausbau ihres Betriebes. Die Gerechtsame der Gew. Ilberstedt umfasst 4 Normalgrubenfelder in Grösse von rund 8 000 000 qm. Der Schacht Ilberstedt hat im Herbst 1912 bei 575 m seine Endteufe erreicht u. das Kalilager bei 543– 563 m durchfahren. Dieses ist sehr flach gelagert und hat eine durchschnittl. Mächtigkeit von 20 m. Die von der Verteilungsstelle untersuchten Proben haben ein sehr günstiges Ergebnis geliefert; ihr Gehalt an reinem Kali stellte sich auf 12.4–12.7 %. Die dem Schacht zugeteilte endgültige Quote beträgt 7.87 Tausendstel. Die definitiven Tagesanlagen sind auf Ilberstedt vollständig fertiggestellt. Ende 1912 ist dann der volle Betrieb aufgenommen worden. Die chem. Fabrik, für die die Konz. erteilt ist, wurde für eine tägliche Verarbeitung von 6000 dz Rohsalz eingerichtet. Die Fabrik, von den Gew. Ilberstedt u. Anhalt gemeinsam errichtet, firmiert Chemische Fabrik u. Mühlenwerke Ilberstedt G. m. b. H. u. kam im April 1913 in Betrieb. Auf der Gew. Anhalt, deren Gerechtsame gleich gross ist, sind gleichfalls die definitiven Tagesanlagen wie Kauen- u. Bureaugebäude, Werkstättengebäude, Pulvermagazin u. ein Kesselhaus mit 3 Dampfkesseln fertiggestellt. Im Mai 1913 hatte der Schacht bei einer Teufe von 581 m das Kalilager erreicht. Für diesen Schacht wurde ab 1./8. 1913 eine Quote von 2.42 Tausendstel erteilt. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je M. 1000 Aktienbesitz = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (bis 20 % des A.-K., ist erfüllt), event. besondere Abschreib. u. Rückl., 5 % Div., 5 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt. von zus. M. 5000), vertragsm. Tant. an Dir. u. Beamte, dann Überweisung an Unterstütz.-F. nach Belieben der G.-V., Rest Super-Div. Bilanz am 30. Juni 1913: Aktiva: Kassa u. Coupons 15 873, Wechsel 14 598, Effekten u. Beteilig. 2 334 205, Grundstück u. Gebäude 260 000, Fabrikeinricht. 610 000, Eisenbahn- wagen 9000, Eisenbahnanlage 1, Glaubersalzanlage 1, Arb.-Häuser 21 000, Versich.-Prämien 10 789, Geschäftsanteile Friedrichshütte 1 026 302, Liegenschaften Ascania 50 000, Automobil 2700, Debit. 1 642 506, Fabrikat.-Kto 209 713. – Passiva: A.-K. 3 000 000, R.-F. 1 690 000, allg. Unterstütz.-F. 48 665 (Rückl. 8000) Gewinn-Res. 45 000, R.-F. für Neubauten 15 000, Talonsteuer-Res. 10 000 (Rückl. 5000), Kredit. 966 437, Div. 390 000, Wehrsteuer-Res. 9000, Tant. 27 896, Vortrag 4690. Sa. M. 6 206 689. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Reparat. 91 874, Unk. 159 099, Abschreib. auf An- lagen 132 888, Extra-Abschreib. auf Geschäftsanteile Friedrichshütte 132 698, Gewinn 444 587. – Kredit: Vortrag 1618, Zs.- u. Coup.-Kto 51 585, Einnahme von Effekten 132 698, Fabrikat.-Kto 759 233, Pachten u. Mieten 15 912. Sa. M. 961 047. Kurs der Concordia-Aktien Ende 1906– 1913: 230, 176, 171.50, 214.25, 210.30, 211.50, 208, 209.50 %. Zugel. sämtl. M. 2 100 000 Aktien in Berlin, davon zur Zeichnung aufgelegt M. 700 000 am 28./9. 1906 zu 202.50 %, zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./7. 1906. Erster Kurs am 9./10. 1906 235 %. Dividenden 1890/91–1912/13: 22, 22, 18, 27, 28, 23, 20, 25, 20 18, 11½, 9, 15, 15, 16, 16, 13, 12, 13, 13, 13, 13, 13 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.)