........... 102 Fabriken für Chemikalien etc. Die a. o. G.-V. vom 23./4. 1910 beschloss den Erwerb der Firma Lembach & Schleicher in Biebrich (siehe bei Kap.). Diese Fabrik fabriziert zum Teil die gleichen, zum Teil ver- wandte Präparate, deren Vertrieb sich zweckmässig in den Rahmen der bestehenden Ver- kaufsorganisation einfügt. Kapital: M. 2 800 000 in 2800 Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 500 000, erhöht zur Vermehrung der Betriebsmittel u. Erweiterung der Geschäftstätigkeit der Ges. lt. G.-V. V. 11./11. 1898 um M. 500 000 in 500 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. für 1898/99 zur Hälfte ihres Nennwertes, angeboten den Aktionären 3: 1 v. 23./11.–3./12. 1898 zu 125 %, und zur Erweiterung der Anlagen, Stärkung der Betriebsmittel und Verminderung des Bankkredits lt. G.-V. v. 6./11. 1902 um M. 1 000 000 (auf M. 3 000 000) in 1000, für 1902/1903 zur Hälfte div.-ber. Aktien à M. 1000, übernommen von einem Konsortium zu 107 %, angeboten den Aktionären 2 1 v. 19./11.–6./12. 1902 zu 112 % abzügl. 4 % Stück-Zs. bis 31./12. 1903; ein- zuzahlen 25 % u. Agio sofort, restl. 75 % bis 28./2. 1903. Agio mit etwa M. 38 000 in den R.-F. Zur Beseitigung der Ende Juni 1909 mit M. 427 101 ausgewiesenen Unterbilanz, sowie zu Abschreib. besonders auf Masch. etc. beschloss die a. o. G.-V. v. 23./4. 1910 die Herabsetzung des A.-K. von M. 3 000 000 um M. 1 000 000, also auf M. 2 000 000, durch Zus. legung der Akt. 3: 2. Gleichzeitig wurde die Wiedererhöh. des A.-K. um M. 800 000 in 800 zur Verfüg. ge- stellten ab 1./7. 1910 div.-ber. Aktien beschlossen. Hiervon sollten die Vorbesitzer der er- worbenen Fabrik Lembach & Schleicher G. in b. H. in Biebrich M. 675 000 erhalten u. restl. M. 125 000 zur Verstärkung der Betriebsmittel dienen. Da der Ges. die Aktionäre nom. M. 800 000 Aktien zwecks Vermeid. der Herabsetz. des A.-K. zur freien Verfüg. stellten, war die Herabsetz. nur um M. 200 000 erforderlich, so dass das A.-K nunmehr M. 2 800 000 beträgt. Von den der Ges. überlass. nom. M. 800 000 Aktien wurden nom. M. 125 000 zu pari wieder begeben. während nom. M. 675 000 vertragsgemäss der Lembach & Schleicher G. m. b. H. ausgehändigt wurden. Die vorgesehene Erhöh. des A.-K. konnte also unterbleiben. Nicht zur Zus. legung eingereichte 55 Aktien wurden versteigert u. steht der Erlös abz. Kosten mit M. 670.60 pro Aktie bei der Nationalbank f. Deutschl. zur Verfüg. der betr. Aktionäre. Der Bruttogewinn des Geschäftsj. 1909/10 betrug abzügl. der Handl.-Unk. u. Hypoth.-Zs. M. 173 290, andererseits ergab sich aus der Reorganisation ein buchmässiger Gewinn von M. 1 000 000, zus. also M. 1 173 290, wovon Abschreib. in Höhe von M. 83 329 die Unterbilanz von M. 427 101, Stempel u. sonst. Kosten mit M. 45 000, sowie ferner die für die Chemische Verwertungs-Ges. m. b. H. erforderl. Mittel mit M. 235 000 u. eine Res. für Talonsteuer von M. 14 000 zu decken waren. Der Überrest von M. 354 597 ist zu Extraabschreib. auf Masch. etc. verwendet worden. Hypotheken: M. 472 500, davon M. 267 500 auf Oranienburg u. M. 205 000 auf Biebrich; von beiden ult. Juni 1913 noch ungetilgt M. 409 231. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Okt.-Nov. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. event. Sonderrücklagen, 4 % Div., alsdann 10 % Tant. an A.-R. (Minimum M. 7000), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1913: Aktiva: Grundstücke 638 171, Gebäude 932 000, Masch. 725 500, Utensil. 1, Goldbetrieb u. Laboratorium 1, Kontoreinricht. 1, Patente 1, Rohmaterial. 568 390, Ganz- u. Halbfabrikate 664 946, Kassa 41 739, Wechsel 54 920, Effekten 14 975, Debit. 966 010. – Passiva: A.-K. 2 800 000, Hypoth. 409 231, R.-F. 36 795 (Rückl. 3133), Talonsteuer-Res. 14 000, Kredit. 1 287 101, Gewinn (z. Vortrag) 59 529. Sa. M. 4 606 658. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 248 205, Umzugs-Kto 11 366, Patente u. Versuche 30 999, Hypoth.-Zs. 19 222, Abschreib. 113 473, Gewinn 62 662. – Kredit: Vortrag 24 454, Betriebsgewinn 461 475. Sa. M. 485 930. Kurs Ende 1896–1909: 124.80, 133, 135.60, 132.80, 127.75, 119.50, 128.25, 123.25, 118.80, 88, 65.60, 62.75, 62.75, 72.30 %. Aufgel. 23./4. 1896 zu 129 %. Notierten in Berlin u. zwar ab 15./6. 1910 franko Zs., dann Notiz ab 25./8. 1910 ganz eingestellt. Dividenden 1895/96–1912/13: 8½, 8½, 8½, 9, 9, 9, 9, 7, 6, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 4, 3, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Direktion: Dr. Siegfr. Litthauer, Dr. Friedr. Ludw. Schmidt, Stellv. Dr. Blumenthal. Prokurist: Paul Schultze. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Bank-Dir. Jul. Stern, Geh. Komm.-Rat Dir. Alex. Lucas, Bank- Dir. Sigm. Mosevius, Bankier C. Hagen, Berlin; Karl Scholz, Friedenau; Komm.-Rat Dr. Franz Bamberger, Bank-Dir. Felix Goldschmidt, Mainz. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Nationalbk. f. Deutschl., Wiener Levy & Co.; Mainz: Disconto-Ges. Chemische Werke Reisholz, Akt.-Ges. in Reisholz bei Düsseldorf. 0 Gegründet: 12./5. 1906; eingetr.: 13./6. 1906. Gründer s. Jahrg. 1908/09. Zweck: Erzeugung und Vertrieb von Schwefelsäure und anderen chemischen Produkten aller Art, ferner Erwerb von Unternehmungen, die gleiche Zwecke verfolgen und die Be- teiligung an solchen. Die G.-V. v. 5./7. 1906 beschloss den Ankauf der Lithoponefabrik in Reisholz. Die Ges. leidet seit Mitte 1908 unter Mangel an Absatz. Kapital: M. 1 001 000 in 1001 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000. Zur Beseitigung der Unterbilanz (Ende 1907 M. 136 512), ausserord. Abschreib., sowie zur Beschaff. von 1908 fertig gewordenen Erweiterungsbauten, beschloss die a. o. G.-V. v. 3./10. 1908 Herabsetzung des A.-K.