Öl-, Seifen-, Kerzen- und Wachs-Fabriken. 1121 der Teilschuldverschreibungen eine Sicherungshypothek von M. 1 000 000 zur ersten Stelle zur Gesamthaft eingetragen. Nach dem Brande im Jahre 1899 (siehe Kap.) wurden 1900 die Weizenstärkefabrik neu aufgebaut, die Öl- u. Mahlmühle mit neuen maschinellen Ein- richtungen versehen u. ist die Ges. jetzt im Besitze von 3 den Anforderungen der Neuzeit durchaus entsprechenden Fabrikanlagen, deren Buchwert samt Zubehör 31./5. 1908 M. 1 647 207 betrug. 1902/03–1909/10 hat die Olmühle bei 30 000 t jährl. Leistungsfähigkeit 23 845, 22 600, 25 400, 17 550, 12 350, 18 000, 4900, 9900 t Ölsaaten, die Mahlmühle bei 9000 t Leistungs- fähigkeit 8750, 7810, 8415, 7400, 7670, 5910, 3700, 7000 t Roggen u. Weizen verarbeitet. Von der Weizenstärkefabrik, welche für 2 500 000 kg Jahresprod. einger. ist, wurden 1 796 800, 1 690 000, 1 627 000, 1 500 000, 1 700 000, 854 000, 728 000, 1 321 000 kg Weizenstärke u. 348 820, 430 000, 277 000, 257 000, 213 000, 188 000, 123 000, 347 000 kg Weizenkleber fertiggestellt. Produktions- ziffern für 1910 13 nicht veröffentlicht. Am 12./10. 1908 brannte die Ölmühle zum grössten Teil nieder. Laut Beschluss des A.-R. wurde dieselbe im verkleinerten Massstabe wieder- hergestellt. Die durch den Brand gleichfalls in Mitleidenschaft gezogene Mahlmühle u. Weizen- stärkefabrik konnten bereits im Febr. 1909 wieder arbeiten. Von der auf M. 582 108 festgesetzten Brandentschädig. entfielen auf Gebäude u Masch. M. 368 502, auf Vorräte M. 213 606. 1908/09 konnte infolge des Brandes nicht voll gearbeitet werden, sodass sich ein Verlust v. M. 56865 ergab, gedeckt aus den Res. 1909 Anschaffung einer Sprinckler-Feuerlöschanlage. Die Ol- mühle konnte 1909/10 nur zur Hälfte, die Mahlmühle u. die Stärkefabrik nur zu ¾ ihrer Produktionsfähigkeit ausgenützt werden, doch wurde ein lebhafter Handel in Getreide u. Futterstoffen unterhalten. Der Verlust betrug M. 183 677, wovon M. 111 013 durch R.-F. gedeckt u. M. 72 663 vorgetragen wurden. 1910/11 erhöhte sich der Verlust um M. 313 269, somit auf zus. M. 385 931, besonders infolge des ungünstigen Verlaufes des Öölmühlenbetriebs. Auch trat infolge der Maul- u. Klauenseuche in Westpreussen ein bedeutender Rückgang des Rübkuchen-Absatzes ein. 1911/12 konnten die Abschreib. verdient werden u. erhöhte sich der Verlust nur um M. 59 551, also auf M. 445 483; wegen Sanierung siehe unten. Im J. 1912/13 arbeiteten Mahlmühle u. Weizenstärkefabrik mit angemessenem Gewinn, die Öl- mühle war wegen Unrentabilität ausser Betrieb bis auf die Kuchenmühle, die laufend Be- schäftigung hatte. Das Futtermittelgeschäft arbeitete mit Verlust. Kapital: M. 775 000 in 775 gleichber. Aktien à M. 1000. Bis Mai 1902 betrug das A.-K. M. 3 000 000 inkl. M. 100 000 Anteil des persönl. haft. Ges. in 4500 Nam.-St.-Aktien à M. 200, 500 Inh.- St.-Aktien à M. 1000, 1500 Prior.-Aktien à M. 1000, diese mit 5 % Vorz.-Div. mit event. Nachzahl. zunächst auf den ältesten Coup. u. mit Vorrechten auf das Kapital im Falle der Liquid. der Ges. – Von den St.-Aktien (urspr. M. 1 000 000) wurden die Nam.-Aktien à M. 200 den Aktionären der Internationalen Handels-Ges. mit 1 Aktie auf 3 Aktien der Internationalen Handels-Ges. als Liquidationsrate gewährt und die 1888 ausgegebenen Inh.-Aktien à M. 1000 den Aktionären vom 16.–23./4. 1888 zu 103 % angeboten. Von den Prior.-Aktien wurden M. 1000 000 im April 1886 zu 101 %, M. 500 000 im April 1888 zu pari zur Zeichnung aufgelegt. Infolge ungünstiger Konjunktur durch Missernten, Ausfälle an Forderungen und einem grossen Brand 28./9. 1899, welcher die der Ges. gehörige Stärkefabrik voll- ständig, die Mahl- und Olmühle zum Teil zerstörte, ergab die Bilanz Ende Mai 1900 M. 647 531 Fehlbetrag, welcher 1901 auf M. 998 992 stieg. Die in der G.-V. v. 3./5. 1902 beschlossene Sanierung der Ges. wurde in folgender Weise durchgeführt. Das A.-K. sollte um höchstens M. 750 000 in Inh.-Vorz.-Aktien à M. 1000 mit Div.-Recht ab 1. 6. 1902 erhöht werden. Diese Vorz.-Aktien wurden den bisherigen St.-Aktionären und dem pers. haftenden Ges. bis 16./6. 1902 zum Bezuge angeboten und zwar gegen Einzahlung des vollen Nennwertes bar oder von M. 500 bar und Einlieferung von M. 2000 nom. St.-Aktien oder St.-Einlage für jede gezeichnete Vorz.-Aktie. Gezeichnet wurden 638 neue Vorz.-Aktien, gegen M. 325 000 bar und M. 1 252 000 St.-Aktien bezw. St.-Einlagen an Zahlungsstatt. Das A.-K. wurde um diese M. 1 252 000 St.-Aktien bezw. -Einlagen und weiter um M. 24 000, welche der pers. haftende Ges. Eug. Patzig der Ges. unentgeltlich zur Vernichtung überlassen hatte, im ganzen also um M. 1 276 000 St.-Aktien herabgesetzt. Ferner wurde das A.-K. dadurch herab- gesetzt, dass für je M. 15 000 nom. alte St.-Aktien je 1 Inh.-Vorz.-Aktie à M. 1000 mit Div.- Recht ab 1./6. 1902 gewährt wurde. Innerhalb der bis 30./11. 1902 gestellten Frist wurden dergestalt M. 37 200 St.-Aktien zur Zus. legung eingereicht; M. 186 800 nicht eingereichte St.-Aktien wurden 3./12. 1902 für ungültig erklärt und hierfür 14 neue Vorz.-Aktien aus- gegeben. Das frühere A.-K. von M. 3 000 000, halb in St.-, halb in Vorz.-Aktien, wurde dem- gemäss herabgesetzt durch Einlieferung von M. 1 252 000 St.-Aktien, Geschenk 24 000, Zus.- legung 15:1 37 200, Kraftloserklärung 186 800, zus. M. 1 500 000 St.-Aktien und erhöht durch Ausgabe von M. 652 000 Vorz.-Aktien. Durch diese Kapitalveränderung wurden frei M. 848 000. Ferner flossen der Ges. in bar M. 325 000 zu, zus. also M. 1 173 000; verwandt: Kosten d. Sanierung 12 687, Tilg. der Unterbilanz per 31./5. 1902 938 594, Verlust beim Verkauf des Speichergrund- stücks Hopfengasse 60/61 5000, Abschreib. auf Dubiose 14 998, do. auf Immobil. 201 721. Das A.-K. betrug danach, nachdeni die St.-Aktien in Fortfall gekommen sind, M. 2 152 000 in gleichwertigen Vorz.-Aktien à M. 1000, hiervon Nr. 1–1500 die alten Prior.-Aktien, Nr. 1501 bis 1950 alte Inh.-St.-Aktien, abgest. mit: „Diese Aktie gilt lt. G.-V.-B. v. 8./5. 1902 als Vorz.- Aktie Nr... % Nr. 1951– 2152 sind neu gedruckt. Der Verkauf der Vorz.-Aktien. welche gegen die zur Zus. legung eingereichten Spitzen bezw. für kraftlos erklärten St.-Aktien aus- gegeben wurden. ergab M. 4.91 altes St.-A.-K.; der Erlös ist den Berechtigten zur Verfügung gestellt. Die nach Durchführung dieser Massnahmen gleichfalls beschlossene Umwandlung Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1913/1914. II. 71