01., Seifen-, Kerzen- und Wachs-Fabriken. Lübecker OÖlmühle Akt.-Ges. (vormals G. E. A. Asmus) in Lübeck. Gegründet: 28./11. 1908; eingetr. 11./12. 1808. Gründer: Rentner Alfred Rud. Fleischmann, Gotha: Rechtsanw. Dr. Adolf Heinr. Görtz, Commerzbank, Firma Louis Wolff, Wilh. Asmus, Lübeck; Max Esselsgroth, Kiel; Wilh. Cohn, Lübeck. Die 7 Gründer haben sämtl. Aktien übernommen. Der Mitbegründer Alfred Rud. Fleischmann brachte in die Akt.-Ges. ein: 1) das im Grundbuche von Siems Blatt 38 auf den Namen von Wilh. Asmus eingetragene Grundstück mit der Ölmühle mit Rechten u. Grunddienstbarkeiten nebst den den Zwecken der Fabrik dienenden Gebäuden, Masch. und Inventargegenständen, einschl. eines Kraft- wagens, 2) das im Grundbuch von Siems auf den Namen von Wilh. Asmus eingetragene Grundstück nebst den darauf befindlichen 8 Arbeiterwohnhäusern, 3) das Recht, die Firma G. E. A. Asmus mit oder ohne Beifügung eines das Nachfolgeverhältnis andeutenden Zusatzes zu führen, 4) das Verbietungsrecht gegen die in Liquid. befindliche Firma G. E. A. Asmus in Kiel mit Zweigniederlassung in Lübeck, den Betrieb einer Ölmühle in Kiel fortzusetzen oder durch dritte Personen aufnehmen zu lassen oder die Kieler Grundstücke an jemanden zu verkaufen, von dem sie weiss, dass der Erwerber die Grundstücke zum Zwecke des Betriebes einer Ölmühle ausnutzen will. Der Einbringungspreis dieser Grundstücke, Gegen- stände und Rechte ist auf M. 1 000 000 festgesetzt. Er wurde in der Weise berichtigt, dass eine im Grundbuch von Siems eingetragene Darlehnshypoth. in Höhe von M. 500 000 von der Akt.-Ges. als eigene Schuld übernommen wurde, dass zwei Hypoth. von à M. 100 000 in den eingebrachten Grundstücken für Fleischmann eingetragen und dass 300 Aktien der Ges. an Fleischmann zu pari hingegeben wurden. Zweck: Erwerb und Betrieb der Lübecker Ölmühle von G. E. A. Asmus sowie der Erwerb, Einrichtung und Betrieb aller für die Verwertung der erzeugten Produkte, Neben- produkte und Abfälle und für den Erwerb der Rohmaterialien bestimmten Anlagen u. sonst. Unternehmungen, ferner der Betrieb aller Geschäfte, welche mit einer Ölmüllerei in Be- ziehung stehen oder an diese angegliedert werden können. Die Ölmühle, im Nov. 1908 in Betrieb gesetzt, nahm im März 1909 den vollen Betrieb auf. Das Geschäftsjahr 1910/11 schloss mit einen Verlust von M. 145 679 ab, davon M. 10 000 aus R.-F. gedeckt. Der Ver- lust war auf die hohen Leinsaatpreise u. der Einschränkung der Nachfrage nach Ölkuchen zurückzuführen. Im J. 1911/12 wurde ein Fabrikations-Überschuss von M. 248 139 erzielt, so dass nach M. 75 096 Abschreib. (davon M. 50 000 auf Delkr.-Kto) die vorjährige Unter- bilanz von M. 135 679 bis auf M. 75 019 getilgt werden konnte. Infolge der grossen Preis- schwankungen für Leinsaaten in den letzten Jahren hatte sich die Ges. neuerdings mehr als bisher auf die Fabrikat. von Speiseöl geworfen, doch hat sich diese Fabrikat. für den Betrieb der Ges. als ungünstig erwiesen, sodass die Ges. wieder zur Herstell. von Lein- u. Rüböl zurückkehrt, soweit es die von der Ges. abgeschlossenen Kontrakte auf dem Gebiete des Speiseöles gestatteten. Aber auch bei der Herstell. von Lein- u. Rüböl hat die Ges., weil sie zu spät mit dieser Fabrikat. auf den Markt kam, ganz erhebl. Konjunkturverluste erlitten. Im J. 1912/13 erhöhte sich deshalb der Bilanzverlust von M. 75 019 auf M. 574 611; wegen Sanierung siehe bei Kap. Kapital: M. 900 000 in 900 Aktien à M. 1000 Urspr. M. 1 500 000, begeben zu pari plus 2 % für Aktienstemp. Zur Beseitig. der Unterbilanz (ult. März 1913 M. 574 611) beschloss die G.-V. v. 26./6 1913 u. 6./1. 1914 Herabsetz. des A.-K. auf M. 900 000 durch Zus. legung der Aktien 5: 3. Zur Fortführ. des Betriebes wurde der Ges. ein grösseres Darlehen zur Verfüg. gestellt. Hypotheken: M. 700 000 und zwar M. 500 000, M. 100 000, M. 100 000. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1913: Aktiva: Fabrikgrundstück 142 500, Bollwerk 74 000, Gleis 1, Arbeiterkolonie 118 000, Fabrikgebäude 568 000, Masch. T 98 000, do II 198 000, Dampf- kessel 1, elektr. Anlage 13 000, Tankwagen 2700, Utensil. u Geräte 4000, Kontorinventar 1000, Automobil 3000, Kassa 2101, Effekten 2217, Debit. einschl. Bankguth. 376 664, Aval-Kaut. 14 488, Feuerversich. 3636, Vorräte an Saat, Öl, Kuchen, Fastagen, Kohlen Presstuch, etc. 725 449, Verlust 574 611. – Passiva: A.-K. 1 500 000, Darlehen gegen hypoth. Sicherheit 700 000, Kredit. einschl. Bankschulden 632 377, Avale 14 488, Delkr.-Kto 57 005 (Rückl. 26 062), Unfallversich. 5000, noch zu zahlende Löhne etc. 2500, Reparat. 10 000. Sa. M. 2 921 370. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag 75 019, Zs. für Darlehen 52 253, Gehälter 36 886, Handl.-Unk. 31 405, Fabrikat.-Kto 316 925, Delkr.-Kto 26 062, Abschreib. 42 850. – Kredit: Miete 6792, Verlust 574 611. Sa. M. 581 403. Dividenden: 1908/09: 0 % (v. 28./11. 1908–31./3. 1909); 1909/10–1912/13: 6, 0, 0, 0 %. Direktion: Wilh. Asmus, C. Aug. Meissner, Lübeck. Prokurist: F. J. Ehlert. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanw. Dr. Heinr. Görtz, Stellv. Bank-Dir. Herm. Otte, Bank- Dir. Rich. Janus, Alex. S. Carlebach, Wilh. Cohn, Lübeck; Max Esselsgroth, Kiel: G. Ebert, Hamburg; Gutsbes. P. v. Schiller, Buckhagen. Lüneburger Wachsbleiche J. Börstling A.-G. in Lüneburg. Gegründet: 14./9. 1897; eingetr. 9./11. 1897. Gründ. s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Verarbeit., sowie An- u. Verkauf von Wachs (Bienenwachs, Ceresin, Carnaubawachs), auch Fabrikat. von Kerzen aller Art sowie Grosshandel mit anderen Waren, namentl. Drogen- u. Produkten.