3 Dünger- und Leim-Fabriken. der Knochenverarbeitungs-Interessenten in Berlin an. Im Geschäftsj. 1909 hat die Ges. nur einen Teil des ihr vom Syndikate zustehenden Rohmaterialquantums verarbeitet, während sie den übrigen Teil, resp. die Bezugsberechtigung für denselben verkaufte. Inzwischen wurde der Ges. auf das gesamte Kontingent ein günstiges Angebot gemacht so dass sie es für das Zweckmässigste hielt, dasselbe zu akzeptieren, da ihr die Aufrechterhaltung des Betriebes bei der Geschäftslage der Branche in den letzten Jahren u. bei den ungünstigen Betriebsbedingungen des Unternehmens aller Voraus- sicht nach einen dauernden Verlust bringen würde. Das Warenlager ist verkauft u. aus dem Erlös desselben die Kredit. befriedigt, so dass die Ges. irgendwelche laufenden Schulden nicht mehr hat. Der Verkauf des Kontingents setzt sie in den Stand, die laufenden Verbindlichkeiten, als Verzinsung u. Amort. ihrer Oblig.-Schuld, die Unter- haltungskosten der Gebäude u. Maschinen, Geschäftsspesen usw. vollständig decken zu können; dies konnte 1910 bis auf M. 88.79 u. 1911 bis auf M. 7099 geschehen, so dass der Verlustsaldo 1910 auf M. 33 645, 1911 auf M. 40 744 u. 1912 auf M. 46 489 stieg. Im J. 1912 nahm die Ges. den Betrieb zwecks Aufrechterhaltung der Konz. vorüber- gehend auf kürzere Zeit wieder auf. Kapital: M. 250 000, und zwar M. 75 000 in 75 Vorz.-Aktien (Nr. 1–50, 101–125), M. 75 000 in 75 Aktien Lit. A (Nr. 1–75) und M. 100 000 in 100 Aktien Lit. B (Nr. 1–100), sämtlich à M. 1000. Urspr. M. 500 000 in 150 Vorz.-Aktien, 150 Aktien Lit. A und 200 Aktien Lit. B von je M. 1000. Von den Vorz.-Aktien waren M. 50 000 unbegeben. Die G.-V. v. 20. Juni 1898 beschloss Zusammenlegung der Vorz.-Aktien und der Aktien Lit. A u. B auf M. 225 000 in der Weise, dass die 50 Stück noch nicht ausgegebenen Vorz.- Aktien vernichtet und die ausgegebenen Vorz.-Aktien, sowie die Aktien Lit. A und Lit. B im Verhältnis von 2: 1 zus. gelegt werden sollten. Frist zur Abstempelung bis 20. Dez. 1899. Die G.-V. v. 23. Juni 1900 beschloss teilweise Aufhebung des G.-V.-B. v. 20. Juni 1898 dahin, dass die 50 Stück Vorz.-Aktien nicht vernichtet, sondern nach Zusammenlegung von 2:1, also in der Zahl von 25 Stück ebenfalls, aber nicht unter pari div.-ber. ab 1. Jan. 1901 auszugeben seien. Nach Durchführung dieser Beschlüsse beträgt das A.-K. seit Ende 1900, wie oben angegeben, M. 250 000. Buchgewinn M. 225 000 diente mit M. 81 103 zur Ausgleichung des Verlustsaldos aus 1899, mit M. 10 937 zur Beseitigung des Koncessionsktos, M. 132 960 wurden zu ausserord. Abschreib. auf Grundstück u. Gebäude verwandt. Anleihe (Stand am 31./12. 1913): M. 207 200 in 4 % Teilschuldverschreib. à M. 350, rück- zahlbar zu 102 %. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. durch jährl. Ausl. im I. Sem. auf 30./9. Zahlst.: Gesellschaftskasse; Dresden: Mitteldeutsche Privatbank. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. in Altenburg oder Dresden. 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. bis derselbe 20 % des A.-K., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, alsdann nacheinander 1) 7 % Div. an zus. gelegte Vorz.-Aktien mit Nach- zahlungsanspruch, 2) bis 4 % Div. an zus. gelegte Aktien Lit. A, 3) bis 4 % Div. an zus.- gelegte Aktien Lit. B, vom Übrigen 15 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahres- vergütung von M. 3000), Rest zur gleichmässigen Erhöhung der Div. der sämtlichen Aktiengattungen bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Grundstücke 71 398, Kläranlage u. Kanalisation 14 027, Gebäude 200 981, Masch. u. Apparate 85 717, Inventar u. Utensil. 13 310, Zweiggleis 1, Material. 1739, Debit. 21 869, Kassa 112, Effekten 6402, Verlust 46 489. – Passiva: A.-K. 250 000, Oblig. 207 200, do. Einlös.-Kto 357, do. Zs.-Kto 2142, Kredit. 2352. Sa. M. 462 051. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 6570, Betriebs-Unk. 2369, Reparat. 367, Oblig.-Zs. 8456, Abschreib. 7396, Verlust 40 744. – Kredit: Kontingent 18 022, Zs. 1392, Verlust 46 489. Sa. M. 65 904. Dividenden 1897–1912: Vorz.-Aktien: 7, 7, 7, 7, 7, 10, 10, 7, 7, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 % (Div. 1897–1899 wurde aus dem Gewinn 1900 nachgezahlt); Aktien Lit. A: 0, 0, 0, 4, 4. 9 0, 0, 0, 0, 0, 0, % Atfieß Lit 5 0 0 3 0, 06 0, 0, 6, 0,0, 0,0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Direktion: Chemiker Gustav Günther. Aufsichtsrat: (3–6) Vors. Rechtsanw. Rud. Hase, Altenburg; Stellv. Bank-Dir. Max Gentner, Emil Ulmann, Dresden; Otto Lingke, Altenburg. Zahlstellen: Ges.-Kasse: Dresden, Leipzig u. Chemnitz: Mitteldeutsche Privatbank; Altenburg: Allg. Deutsche Credit-Anstalt Lingke & Co. H. Stodiek & Co., Akt.-Ges. in Bielefeld. Gegründet: 22./5. 1902 mit Wirkung ab 1./11. 1901; eingetragen am 7./8. 1902. Die In- haber der Kommandit-Gesellschaft H. Stodiek & Co. in Bielefeld, H. Stodiek in Bielefeld u. Ed. Gleichman in Hamburg haben in die A.-G. eingebracht das von der genannten Komman- dit-Ges. betriebene Fabrik- u. Handelsgeschäft, insbes. Grundstücke, Gebäude u. Geschäfts- Utensil. im Wert von M. 425 509, Vorräte von M. 312 208, Ausstände von M. 441 391 u. M. 2888 Wertp., zus. M. 1 181 996. Dagegen übernahm die A.-G. die vorhanden gewesenen Verbind- lichkeiten, nämlich M. 35 342 Accepte u. M. 236 786 Kredit. Für die verbleib. M. 909 886 er- hielten die Inferenten 860 Aktien à M. 1000 u. M. 49 866 bar. Zweck: Fortführung der unter der Firma H. Stodiek & Co. in Bielefeld (Fabrik in Löhne) seither betriebenen Fabrik von Kunstdünger, Schwefel- u. Salpetersäure. Die Grundstücke der Schwefelsäurefabrik in Löhne i. W. umfassen ein Areal von 1 ha 30 a 85 qm, wovon =