Dünger- und Leim-Fabriken. 1135 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 425 069, Reingewinn 116 641. – Kredit: Vortrag 3443, Fabrikat.-Kto 538 266. Sa. M. 541 710. Dividende 1912/13: 10 %. Direktion: Wilm Grosse, Cöthen. Aufsichtsrat: Vors. Architekt Herm. Heinze, Cöthen; Stellv. Stadtrat Alfred Güldenpfennig, Stassfurt; Bankdir. Carl Gebhardt, Potsdam; Rentier A. Brandt, Zimmermstr. Max Hause, Cothen; Syndikus Dr. jur. Adolf Prost, Magdeburg. Zahlstellen: Cöthen: Ges.-Kasse; Magdeburg: Mitteldeutsche Privatbank; Potsdam: Potsdamer Credit-Bank. Akt.-Ges. für Stickstoffdünger in RB Bez. Cöln a. Rh. Gegründet: 31./5. 1906; eingetr. 28./7. 1906. Bis 29./1. 1909 Firma: Deutsche Carbid-Akt.- Ges. mit Sitz in Frankf. a. M. Consolidirte Alkali-Werke A.-G., Westeregeln; Gen.-Dir. Georg Ebeling, Hannover; Metallurgische Ges., A.-G., Bankier Aug. Ladenburg, Dr. phil. Rud. de Neufville, Frankf. a. M. Zweck: Darstellung u. Vertrieb von Calciumcarbid u. seinen Derivaten u. Beteiligung an Unternehmungen, die sich mit obigen u. verwandten Zwecken befassen; Errichtung u. Erwerbung aller Fabriken u. Anlagen, welche zu den vorbezeichneten Zwecken nach dem Ermessen des Aufsichtsrates erforderlich oder dienlich erscheinen. Die Ges. baute eine Fabrik in Knapsack, Bez. Cöln, deren Betrieb 1908 aufgenommen worden ist; es wird da- selbst Calciumcarbid, Kalkstickstoff für Düngezwecke sowie Ammon-Sulfat fabriziert. Das Jahr 1909 ergab einen Verlust von M. 223 062, der sich zusammensetzt aus M. 163 168 Ab- schreib. sowie einem Betriebsverlust von M. 59 894. In letzterm sind die Unkosten der Versuche zur Überführung des Kalkstickstoffs in schwefelsaures Ammoniak mit enthalten, ferner der Aktienstempel u. die Unkost. auf die im Berichtsjahr durchgeführte Kap.-Erhöhung mit M. 42 112. Der Verlust ult. 1909 betrug somit M. 259 105. Der Absatz an Kalkstickstoff betrug 1910: 3123t Derselbe war damit bei weitem nicht genügend, um die Fabrikanlagen voll zu beschäftigen. Die Ges. entschloss sich infolgedessen, den Betrieb in Westeregeln stillzulegen u. die gesamte Produktion in Knapsack zu konzentrieren, wo durchgreifende Betriebs- veränderungen u. Verbesserungen vorgenommen wurden. Auch wurde die bisher nur versuchsweise betriebene Fabrikation von schwefelsaurem Ammoniak in grösserem Umfange aufgenommen. Infolgedessen wurde in den letzten Monaten des J. 1910 schon imit einem Nettoüberschuss gearbeitet. Für Karbid machen, sich Anzeichen einer Preisbesserung geltend. Während die Knapsacker Anlage einen Überschuss von M. 85 473 brachte, waren abzubuchen als Verlust bei Auflös. des Westeregelner Betriebs M. 20 255, ferner M. 95 049 als Rückdeckung für möglicherweise an frühere Beamte noch zu zahlende Vergütungen u. Gehälter, sowie für Minderwert des Magazins u. der Vorräte in Knapsack. Es ergab sich somit bei M. 230 424 Abschreib. u. Abgängen eine Erhöhung des Verlust- vortrages von M. 259 105 auf M. 445 691, zu dessen Beseitig. die Kapitalsreduktion von 1911 vorgenommen wurde (siehe bei Kap.). Das Anlagen-Kto erhöhte sich 1912/13 um M. 1 437 452. Erzeugung 1911: 2 107 707 kg, 1912 v. 1./1.= 30./6.: 1 546 195 kg Stickstoff, 1912/13 (6 Mon.): 3 200 000 kg, die in Form von Kalkstickstoff u. schwefelsaurem Ammoniak abgesetzt wurden. Die Ges. beteiligte sich Ende 1912 an den neu errichteten Mitteldeutschen Stickstoffwerken G. m. b. H. in Gross-Kayna (St.-Kap. M. 1 000 000), in welche verschiedene Stickstoffpatente für M. 250 000 eingebracht wurden. Kapital: M. 3 000 000 in 2400 abgest. Aktien u. 600 neuen Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000 erhöht lt. G.-V. v. 29. 1. 1909 um M. 1 600 000. Die Cyanid-Ges. m. b. H. in Berlin und die Societa Generale per la Cianamide in Rom haben die in dem Vertrag v. 6./4. 1908 aufgeführten Lizenz- rechte in die Akt.-Ges. gemeinsam eingebracht. Hierfür sind ihnen 300 ueue Aktien zu pari gewährt worden. Die Ges. für Stickstoffdünger G. m. b. H. in Westeregeln hat alle ihr zustehend. inländischen u. ausländischen Patente u. Patentanmeldungen ebenfalls auf Grund des vorerwähnten Vertrags v. 6./4. 1908 eingebracht. Für dieses Einbringen sind ihr 200 neue Aktien zu pari gewährt wor den. Die hiernach verbleibenden 1100 neuen Aktien sind zum Kurse v. 100 % ausgegeben worden. Die Ges. für Stickstoffdünger ist in Liquidation getreten, u. deren Anlagen sind durch Kauf in den Besitz der Akt.-Ges. für Stickstoffdünger Übergegangen. Die A.G. führt die Fabrik in Westeregeln unverändert fort. Zur Beseitig. der Ende 1910 mit M. 455 691 ausgewiesenen Unterbilanz siebe oben) zu Abschreib. etc. beschloss die G.-V. v. 7./6. 1911 die Herabsetz. des A.-K. von M. 3 600 000 auf M. 2 400 000 durch Zus. legung der Aktien 2. Aus dem bei dieser Transaktion entstehenden Bucherlös von M. 1 200 000 werden Abschreib. vorgenommen, vor allem auf das Patentkto, das gegenwürtig noch mit M. 500 000 zu Buch steht. Da die Einricht. der stillgelegten Anlage in Westeregeln nach Knapsack übertragen wurde, mussten auch hierfür Rückstell. gemacht werden, die über M. 200 000 betragen haben dürften. Das A.-K. befindet sich hauptsächlich in den Händen der Metallbank u. Metallurg. Ges. in Frankf. a. M. u. der Berliner Handels-Ges. in Berlin. Zur Vergrösserung der mftannse beschloss die a. o. G.-V. v. 25./11. 1911 Erhöh. des A.-K. um M. 600 000 (auf M. 3 000 000) 1 600 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1912, angeboten den alten Aktionären zu 105 % ikl. Stempel- u. sonst. Emiss.-Kosten. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6.; bis 1911: Kalenderj. Für die Zeit v. 1./1.–30./6. 1912 wurde eine besondere Bilanz gezogen.