Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. 1163 doch waren von den jeweiligen Einzahl. Stück-Zs. nicht zu entrichten. Infolge Anderung der Firma war die neue Firma durch Stempelaufdruck auf sämtl. alten Aktien vorzunehmen. Das Geschäftsj. 1908/09 schloss nach M. 54 758 Abschreib. mit einem Verlust von M. 109 718 ab; erhöht 1909/10 auf M. 640 076. Zur Tilg. desselben sowie zur Abschreib. der in Redenfelden aufgelaufenen unproduktiven Werte beschloss die G.-V. v. 15./1. 1910 die Herab- setzung des A.-K. von M. 2 500 000 auf M. 2 000 000 durch Zus. legung der Aktien 5: 4 (Frist 30./4. 1910 bezw. 15./9. 1910). Gleichzeitig beschloss die G.-V.: Das A.-K. wird bis zu M. 800 000 durch Ausgabe von Vorz.-Aktien erhöht, welche eine Vorz.-Div. von 5 %, jedoch ohne Nach- zahlungspflicht, erhalten. Durch Zuzahlung von 10 % auf die zus. gelegten Aktien konnten diese in Vorz.-Aktien umgewandelt werden, was mit 1200 Stück geschah, auf die zus. M. 120 000 zugezahlt wurden. A.-K. somit von 1910–1913: M. 2 000 000 in 1200 Vorz.-Aktien u. 800 St.-Aktien à M. 1000. Die Mehrheit der Aktien ging im April 1911 an die Akt.-Ges. für Maschinenpapier-(Zellstoff)-Fabrikation in Aschaffenburg über, welche die Aktien durch die Pfälz. Bank in München aufkaufen liess, u. zwar die Vorz.-Aktien zu 40 %, die St.-Aktien zu 30 % des Nominalbetrages. Zur Sanierung der Ges. bezw. zur Beseitigung der Ende Juni 1912 auf M. 1 991 871 angewachsenen Unterbilanz beschloss die a. o. G.-V. v. 18./1. 1913 die Einräumung des Rechts an die Aktionäre, durch Zuzahlung von 150 % auf jede Stamm- bezw. von 75 % auf jede Vorz.-Aktie ihre Aktien in Vorz.-Aktien II. Kategorie umzuwandeln. Den Vorz.-Aktien II. Kategorie soll das Recht eingeräumt werden, vom Reingewinn zuerst bis zu 6 % u. bei der Liquid. im voraus bis zu 110 % ihres Kapitals zu erhalten. Diese finanzielle Neuordnung ist zur Durchführung gelangt. Die Aufzahl. von 150 % erfolgte auf 783 St.-Aktien, was M. 1 174 500, erbrachte, während die beschlossene Aufzahl. von 75 % auf sämtl. Vorz.-Aktien geschah, entsprechend M. 900 000, so dass i. Sa. M. 2 074 500 herein- flossen. Dieser Betrag nebst M. 452 702 Betriebsgewinn für 1912/13 i. Sa. M. 2 527 202 diente dazu, die bis 1912 entstandene Unterbilanz mit M. 1 991 871 sowie die Unk. u. Verzins. mit M. 563 573 Sa. M. 2 555 444 bis auf M. 28 242 zu tilgen, welche alsdann nebst M. 338 621 Abschreib. auf die Fabrikanlagen per 30./6. 1913 auf neue Rechnung mit M. 366 863 als neuerlicher Bilanzverlust vorzutragen sind. Hypotheken: M. 287 144 auf Anlagen Miesbach (am Baum u. Schmerold); M. 23 956 auf Anlage Redenfelden. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Bis 1912: 5 % zum R.-F., event. Sonderrücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst., 5 % Div. an Vorz.-Aktien (ohne Nachzahl.-Anspruch), 4 % Div. an St.-Aktien, vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest weitere Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Wegen neuer Gewinn-Verteilung siehe bei Kap. Bilanz am 30. Juni 1913: Aktiva: Fabrik-Anlagen in Redenfelden u. Miesbach: Grund- stücke u. Waldbesitz 267 601, Wasserkräfte 373 644, Kanal- u. Wehranlage 148 000, Wohn- u. Fabrikgebäude 2 988 000, Masch., Apparate, Utensil. etc. 3 632 000, Bestände an Roh- u. Betriebsmaterial, sowie halbfertige u. fertige Produkte 1 042 269, Kassa 14 778, Kaut.-Effekten 10 000, Debit. 642 579, Verlust pro 1912/13 366 863. – Passiva: A.-K.: Vorz.-Aktien 1 983 000, St.-Aktien 17 000, Hypoth. Miesbach 287 144, do Redenfelden 23 956, Rückstell. für Gebühren- Aquivalent, Berufsgenossenschaftsbeiträge, Löhne etc. 56 185, Kredit. 7118 448. Sa. M. 9 485 735. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 1 991 871, Gen.-Unk., Versich., Provis., Steuern etc. 106 136, Bank- u. Hypoth.-Zs. 457 436, Abschreib. auf Fabrik-Anlagen 338 621. – Kredit: Betriebsgewinn 452 702, Gewinn aus Aktienzuzahl. 2 074 500, Verlust pro 1912/13. 366 863. Sa. M. 2 894 066. Dividenden 1904/05–1912/13: 9, 9, 5, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 5 J. (K.) Direktion: Komm.-Rat Dir. Franz Dessauer, Dir. Dr. Gust. Hasterlik, Aschaffenburg. Prokurist: M. Leypoldt, Aschaffenburg. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Wilh. Schäfer, Diez a. d. L.; Gen.-Konsul Bank-Dir. Dr. Jos. Löhr, Bank-Dir. J. Krapp, München; Dr. Curt Albert, Wiesbaden. Zahlstellen: Ges.-Kasse; München: Pfälz. Bank, Bayer. Handelsbank; Aschaffenburg: Bayer. Handelsbank. Papierfabrik Baienfurt in Baienfurt bei Ravensburg. Gegründet: 30./10. 1871. Zweck: Betrieb einer mechan. Papierfabrik, Holzschleiferei, Cellulosefabrik u. verwandter Branchen. 1897 wurde die Holzschleiferei Pflegelberg erworben. Arb.-Zahl ca. 370. Für Neu- anlag. wurden 1901/02–1908/09 M. 87 028, 115 117, 81 331, 149 380, 22 809, 100 021, 63 720, 66 207 aus- gegeben. Sie bestehen in der Hauptsache in dem Umbau der Cellulosefabrik, der allein M. 102 000 gekostet hat, u. in dem Ankauf von 2 an den Fabrikhof angrenzenden 6 Morgen grossen Grundstücken zur Vergrösserung des Holzlagerplatzes. 1906/07 fanden vorwiegend Ersatz- bauten für die im Juni 1906 dem Brande zum Opfer gefallenen Gebäulichkeiten statt. 1907/08 Ankauf des Bauerngutes Gresser etc.; 1908/10 Papiermasch.-Umbau, Bau eines Arb.-Hauses, eines neuen Bleichhauses etc.; Kosten hierfür bis Ende Juni 1910: M. 152 530. Zugänge 1910/11 M. 206 410 besonders für den Bau einer 700 PS. Dampf-Res.-Masch.; 1911/12 M. 139 892. 1912/13 M. 16 254. Arb. insges. ca. 370 Personen. Kapital: M. 1 008 000 in 560 Inh.-Aktien à M. 1800. Urspr. 550 Aktien à fl. 1000 = M. 942 857, umgewandelt lt. G.-V. v. 14./7. 1890 in 550 Aktien à M. 1800, zugleich erhöht um 10 Aktien à M. 1800 auf M. 1 008 000.