Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. 1183 Kurs Ende 1906–1913: 149, 114, 105, 82, 102, 108, 90, 79 %. Die Zulass. der Aktien zur Notiz an der Münchner Börse erfolgte im Mai 1906. Erster Kurs 6./6. 1906 135 %. Dividenden 1893/94–1912/13: 3. 6, 6, 10, 9, 5½. 4, 4, 5, 4, 6% %%%% Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Ferd. von Andrian, Ernst Rumpelt jun. Prokurist: Hans kRoitner. LAufsichtsrat: (3–9) Vors. Ernst Rumpelt, Hirschberg: Stellv. Komm.-Rat Jos. Böhm, München: Komm.-Rat Hans Schlesinger, Berlin; Geh. Komm.-Rat Eug. Füllner, Warmbrunn; Alfons Simonius, Basel. Zahlstellen: Hirschberg i. Schles.: Schles. Bankverein; Berlin, Mittelstr. 2–4: Abraham Schlesinger; München: Bayer. Vereinsbank u. deren Filialen. Norddeutsche Lederpappenfabriken, Actiengesellschaft in Gross-Särchen. Kreis Sorau, N.-L. Gegründet: 3./12. 1895 unter der Firma Gross-Saerchener Holzstoff- & Lederpappen-Fabriken, Kunstmühlen, A.-G. (vorm. Noack & Brade); eingetr. 3./12. 1895. Abänder. der Firma wie oben lt. G.-V. v. 18./10. 1900. – Anfang 1904 Ankauf der Pappenfabrik von F. Falch in Brieg nebst Schleiferei in Lenartowitz bei Cosel; 1911 Erwerb der Kefersteinschen Pappenfabrik in Sinsleben für ca. M. 450 000 (siehe auch bei Kap.). Zweck: Betrieb von Holzstoff- und Lederpappenfabriken, sowie aller damit zus.hängenden Geschäftszweige. Fabriziert werden in Gross-Särchen u. Brieg braune Holzstoff-Packpappen, sogen. Lederpappen, Graupappen, Strohpappen, ein- und zweiseitig bunte Pappen (Duplex- karton), News Paper Boards u. a. m. In Lenartowitz wird nur Holzstoff hergestellt, der per Bahn oder Kahn nach Brieg gesandt und dort verarbeitet wird. Hauptabsatzgebiet im In- lande Berlin, Hamburg, Prov. Sachsen, Königreich Sachsen u. Schlesien, im Auslande Süd- Amerika u. England. Die Ges. ist z. Z. mit folgenden Einrichtungen ausgestattet: Gr.-Särchen besitzt drei Fabrikanlagen mit je einer Kartonmasch. u. drei Holzschleifereien mit hydraul. u. Gewichtsschleifern u. verfügt durch 6 Turbinen über eine Wasserkraft von durchschnittl. etwa 600 PS. sowie über vier Dampfmasch. von zus. 265 PS. u. über 11 Elektromotoren von insgesamt 646 PS. Die einzelnen Gebäude sind unter sich u. mit dem Lokalbahnhof Gross- Särchen durch eine elektr. Schmalspurbahn verbunden. Die gesamten Anlagen werden durch eine eigene elektr. Zentrale beleuchtet. Die Ges. bezieht ausserdem elektr. Kraft von dem Lausitzer Elektrizitätswerk in Zelz u. ist verpflichtet, von diesem den für den Betrieb der neuen Fabrikanlagen jeweils nötigen Kraftbedarf zu entnehmen. In Brieg ist eine Kartonmasch., eine Schleiferei u. eine elektr. Lichtanlage vorhanden. An Stelle bisheriger 2 Turbinen von 140 PS. Leistung ist 1909 eine neue Turbine von 250 PS. eingebaut worden. Bis dahin dienten zwei Dampfmasch. von 130 u. 80 PS. zum Betriebe, von denen die zu 130 PS. jetzt zur Reserve bereitsteht, die andere wie früher zum Betrieb der Kartonmasch. benutzt wird. Die Ges. besitzt ferner in Lenartowitz, Kreis Kosel, eine 1909/10 neu erbaute Holzschleiferei mit einer Turbine von 200 PS. Gesamte Produktionsfähigkeit nach Fertig- stellung aller Neubauten ca. 240 000 Ctr. Der Grundbesitz der Ges. umfasst in Gr.-Särchen 741 099 qm, in Brieg 25 516 am und in Lenartowitz 25 000 qm. Zugänge 1909/10 M. 203 000 besonders für die Neuanlage in Lenartowitz; 1910/11 ca. M. 84 000; 1911/12 M. 167 674. Kapital: M. 2 288 000 in 2288 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 700 000, erhöht zwecks Beschaff. einer neuen Pappenmasch. und zur Verstärkung der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 3./2. 1899 um M. 300 000 in 300 ab 1./4. 1900 div.-ber. Aktien, bezogen Anfang 1900 von dem Vorbesitzer R. Nabbat zu 105 %. Fernere Erhöhung lt. G.-V. v. 24./2. 1904 um M. 350 000 (auf M. 1 350 000) in 350 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./4. 1904, hiervon 290 Stück zum Parikurse als Teilzahlung auf den Kaufvertrag v. 3./23./2. 1904 an Ferd. Falch sen. zu Brieg u. 60 Aktien zum Kurse von 110 % an S. L. Landsberger zu Berlin u. Breslau überwiesen. Kaufpreis M. 621 000, da- von übernahm die Ges. die auf den Fabriken in Brieg u. Lenartowitz ruhenden Hypoth. im Betrage von jetzt noch M. 230 000. Für den Rest erhielt der Verkäufer M. 100 000 in Gestalt einer Rente von jährl. M. 4000, eingetragen zur 1. Stelle auf Brieg, M. 290 000 neue Aktien von 1904 al pari u. M. 1000 bar. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 27./11. 1905 zur Vergrösserung der Anlagen um M. 650 000 (auf M. 2 000 000) in 650, für 1905/1906 bis höchstens 4 % auf die geleistete Einzahl. div.-ber. Aktien, übernommen von S. L. Landsberger zu 112.50 %, angeboten den Aktionären 6.–21./2. 1906 3: 1 zu 120 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1906, 25 % mit Agio u. ½ Schlussscheinstempel waren gleich, 25 % am 30./6. 1906 einzuzahlen. restl. 50 % sind 29./9. 1906 fällig. Agio mit M. 81 250 in R.-F. Die a. o. G.-V. v. 26./9. 1911 beschloss nochmal. Erhöh. des A.-K. um M. 288 000 (auf M. 2 288 000) in 228 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./10. 1911, begeben zu 105 %. Diese Erhöh. erfolgte zum Ankauf der vormals Kefersteinschen Pappenfabrik in Sinsleben, Kreis Mansfeld. sowie zur Verstärk. der Be- triebsmittel. Hypoth.-Anleihe: M. 750 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1909 lt. Beschluss des A.-R. v. 7./7. 1908 bezw. 20./10. 1909, rückzahlbar zu 105 %. Stücke à M. 500, lautend auf den Namen der Löbauer Bank in Löbau i. S. oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10, Tilg. It. Plan ab 1./4. 1912 bis spät. 1950 durch jährl. Auslos. vor 1./4. auf 1./10.; ab 1912 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicher.- Hypoth. auf die Grundstücke, Gebäude, sonst. Anlagen, Masch. auch auf Neuanlagen u. Feuerversich.-Gelder. Nach Tilg. obiger 4 % Anleihe von 1896 rückte diese Anleihe an die erste Stelle vor. Aufgenommen zur Abstossung der alten 4 % Anleihe, laufender Bank-