1238 Holz-Industrie. St.-A. dadurch bevorzugt, dass sie von dem jährl. Reingewinn 6 % mit Nachzahlungs-Anspruch vorweg erhalten und dass bei der Verteilung des Geschäftsvermögens ihr Nennwert vorweg ausbezahlt wird. Alsdann erst wird der Nennwert der St.-Aktien nach dem Verhältnis der Aktienbeträge verteilt. Diese Vorz.-Aktien nehmen vom 1./6. 1910 ab an der Div. teil. Die Zuzahl. wurde mit M. 300 000 auf sämtl. M. 1 200 000 zus. gelegten St.-Aktien geleistet, so dass sich die Schaff. von Vorz.-Aktien A erübrigte; auch die M. 200 000 neuen Vorz.-Aktien (B) wurden begeben. Der Buchgewinn aus der Zus. legung (M. 1 800 000) diente zur Tilg. der Unterbilanz von M. 949 679 sowie zu ausserord. Abschreib. auf Effekten (M. 90 000), Gebäude (M. 100 000), Debit. (M. 150 000) u. Waren M. 516 213. Laut gerichtl. Eintragung v. 15./11. 1910 besteht das A.-K. der Cassler Ges. nach der Transaktion also aus M. 1 400 000 in 1200 St.-Aktien und in 200 Vorz.-Aktien. Im Geschäftsjahr 1910/11 konnte die Ges. den Umsatz um rund M. 1 000 000 erhöhen. Trotz dieser Besserung der Verhältnisse war noch kein Gewinn zu verzeichnen, vielmehr hat es nochmals einen Betriebsverlust ergeben; er wurde zum grossen Teile durch die neu ein- gerichtete Abteilung für Fahrzeugbau verursacht. Der Betriebsverlust fand in der Rücklage, die im Geschäftsjahre 1909/10 gelegentlich der Aktienzus. legung gebildet wurde, volle Deckung. 1911/12 stieg der Umsatz weiter, nur die Abteil. Fahrzeugbau erbrachte einen neuen Verlust von ca. M. 90 000; die Einstell. dieses Betriebes fand am 1./1. 1913 statt. Im J. 1912/13 machte sich ein empfindlicher Rückgang des Bedarfes der einheim. Brauereien bemerkbar; auch das Exportgeschäft lag ruhiger. Kapital: M. 1 400 000 in 1200 St.-Aktien à M. 1000 u. 200 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 3 000 000 in 3000 St.-Aktien, begeben zu pari. Wegen Herabsetz. u. Erhöh. siehe oben. Hypoth.-Anleihe: M. 2 000 000 in 4½ % Oblig., rückzahlbar zu 103 %. Stücke à M. 2000, 1000 u. 500. Tilg. ab 1913 durch Verlos. im Juli (zuerst 1912) auf 1./1. (erstmals 1913). Sicherheit: Der gesamte Grundbesitz der Ges. Noch in Umlauf Ende Mai 1913 M. 1 980 000. Zahlst.: Elberfeld: Berg. Märk. Bank u. Fil.: Cassel: Dresdner Bank, L. Pfeiffer. Geschäftsjahr: 1./6.–31./5. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Wegen neuer Gewinn-Verteilung s. b. Kap. Der A.-R. erhält 10 % Tant. Bilanz am 31. Mai 1913: Aktiva: Grundstücke 1 685 818, Gebäude 640 700, Masch. 220 800, Gas, Dampf u. Wasserleit. 17 100, Gleis u. Wagen 44 200, elektr. Beleucht.- u. Kraftanlage 25 500, Mobil. u. Utensil. 11 000, Werkzeuge 7800, Pferde u. Wagen 1000, Effekten 8112, Kassa 21 526, Wechsel 1887, Debit. 1 080 282, Waren 1 268 162, Avale 54 469. – Passiva: St.-Aktien 1 200 000, Vorz.-Aktien 200 000, Oblig. 1 980 000, do. Zs.-Kto 37 822, R.-F. 5700 (Rückl. 1300), Kredit. 1 526 130, Avale 54 469, Div. an Vorz.-Aktien 12 000, Vortrag 72 238. Sa. M. 5 088 360. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fabrikat.-Unk. 603 907, Handl.-Unk. 310 990, Zs. 166 538, Abschreib. 92 824, Gewinn 85 538. – Kredit: Vortrag 59 643, Waren-Kto 1 200 155. Ga. M. 1 259 798. Dividenden: Aktien 1907/08–1908/09: 0, 0 %, St.-Aktien: 1909/10–1912/13: 0, 0, 0, 0 %. Vorz.-Akt. 1910/11–1912/13: 6, 6, 6 %. Coup.-Verj.: 4 J. Die Div. der Vorz.-Aktien für 1910/11 wurde aus dem Gewinn 1912 nachgezahlt. Direktion: Jakob Hecht, Rob. Willms, Cassel; Max Liewen, Grunewald-Berlin. Prokuristen: A. Howind, Cassel; E. Dahn, Berlin. Aufsichtsrat: (mind. 3) Vors. Komm.-R. Gustav Plaut, Bankier Carl L. Pfeiffer, Cassel; Bank-Dir. Moritz Lipp, Elberfeld; Bernh. Bardenheuer, Kalk (Cöln); Fritz Kyllmann, Berlin. Holzindustrie Hermann Schütt, Aktien-Gesellschaft in Czersk a. d. Ostbahn, Westpreussen, mit Verkaufszentrale in Berlin, O. Rüdersdorferstr. Gegründet: 14./10. 1897 mit Wirkung ab 1./1. 1897; eingetr. 10./12. 1897. Gesamtpreis des von H. Schütt in die Ges. eingebrachten Etabliss. M. 652 000. Gründung s. Jahrg. 1902/03. Zweck: Erwerb und Fortbetrieb der Holzleistenfabrik mit Dampfsägewerk von Herm. Schütt in Czersk; auch Betrieb des Rundholz-Engrosgeschäfts. Spez.: Fabrik. von Gold-, Antik-, Roh- u. geschnitzten Leisten, Bau- u. Möbeltischlerei, Drechslerei, Herstell. von Holzwolle. Das Fabrikgrundst. in Czersk ist ca. 186 000 qm gross, wovon ca. 32 500 qm v. Gebäuden bedeckt werden (Schneidemühlen mit 10 Vollgattern, 9 Dampfmasch. mit zus. 1100 1IP., 225 sonstige Holzbearbeitungsmasch. 14 Wohnhäuser). 1898 Erwerb der Goldleistenfabrik Reder & Co. in Czersk für M. 160 000, ferner des Waldgeschäfts Georgenburg für ca. M. 450 000. Die neuerrichtete Fabrik in Czersk wurde zu Beginn des Geschäftsjahres 1904/1905 in Betrieb genommen. Die Abwickelung der Geschäfte der auswärtigen Arbeitsstellen haben 1905 neue Verluste gebracht. Neben der Gesamtbeteilig. an der Norddeutschen Holz- industrie G. m. b. H., Bromberg-Hohenholm (ausführliches hierüber s. Jahrg. 1905/1906), die nach früherer Abschreib. von M. 297 000 noch mit M. 693 000 zu Buch stand, mussten von der Buchforderung an dieses Unternehmen M. 63 716 abgeschrieben werden. Um die bis- her unverkauften Grundstücke u. Arbeiterhäuser leichter verkaufen zu können, wird die Firma noch weitergeführt. Der Fabrikbetrieb in Neustettin (Holzbearbeitungsfabrik R. Schreiber G. m. b. H. s. gleichfalls Jahrg. 1905/06) ist 1905 eingestellt, soll verkauft oder event. wieder eröffnet werden. Da ein Verkauf zum Buchwerte ausgeschlossen erscheint, wurden einschl. einer Rückstellung für sonstige Ausfälle M. 59987 abgeschrieben. 1909 waren die