Holz-Industrie. 1241 und Zus. legung der restlichen Aktien im Verhältnis 4: 1. Die G.-V. v. 31./8. 1903 beschloss dann eine 2. Reorganisation; es wurden zur Verminderung der Buchschulden und zur Be- schaffung neuer Mittel M. 916 000 St.- und M. 574 000 Vorz.-Aktien ausgegeben, so dass jetzt das A.- K. M. 1 928 000 beträgt. Durch die gewonnenen Barmittel wurde die vorher M. 2 220 228 betragende schwebende Schuld auf M. 86 724 zurückgeführt. Die früher den Bankgläubigern eingeräumte Sicherungs-Hypoth. von M. 2 037 000 ist gelöscht. Die Unter- bilanz aus 1902/1903 von M. 401 163 ist durch einen frei gewordenen Betrag von M. 393 000 des Kontokorrentkto und M. 8163 des Delkr.-Kto gedeckt worden. Das Geschäftsjahr 1906/07 erbrachte einen neuen Verlust von M. 449 687, der sich bis 25./1. 1908 durch Abschreib. auf Forder., Anlagen etc. auf M. 1 396 117 erhöhte u. 1908/09 u. 1909/10 weiter auf M. 1 563 412 bezw. 1 668 738 stieg. 1910/11 erhöhte sich die Unterbilanz auf M. 1 879 041 u. 1911/12 auf M. 1 935 274. Die a. o. G.-V. v. 21./1. 1908 beschloss die Liquid. der Ges., weil ihre bedeutenden finanz. Verpflichtungen sowie die schlechte Lage des Baumarktes u. der Holzindustrie einen gewinnbringenden Betrieb für die Folge ausschliessen. Die Grundstücke etc. wurden von der Firma William Pont, Zaandam-Duisburg erworben, welche auch die Hypoth.-Anleihe in Anrechnung auf den Kaufpreis selbstschuldnerisch übernahm. Infolge der ungünstigen Lage des Holzgewerbes konnte in schnellerer Ausverkauf des Holzlagers nicht herbeigeführt werden, auch Grundstücksverkäufe sind nicht zustande gekommen. Hypotheken: M. 231 364. Geschäftsjahr: 1./5.–30./4. Gen.-Vers.: Mai-Aug. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 25. Januar 1912: Aktiva: Immobil. 567 416, Gleisanlagen 3439, Debit. 15 956, Kassa u. Bankguth. 8837, Aktivhypoth. 600, Verlust 1 935 274. – Passiva: St.-Aktien 1 354 000, Vorr.-Aktien 574 000, Kredit. 372 160, Passivhypoth. 231 364. Sa. M. 2 531 524. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 1 879 041, Zs. u. Provis 31 907, Geschäfs- unk., Grundsteuern, Gerichtskosten etc. 24 679, Arbeitslöhne 2403, Feuerversich. 245, Baulich- keitenreparat. 461, Abschreib. auf Aktivhypoth. 2911, do. Dubiose 5894. – Kredit: Über- schuss auf Waren-Kto 283, Kontormobil. 127, Miete 6884, Masch. 4311, Utensil.- u. Werk- zeuge 663, Verlust 1 935 274. Sa. M. 1 947 544. Dividenden 1898/99–1906/1907: 8, 9, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 = Liquidator: Otto Theis, Duisburg. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Th. Hinsberg, Barmen; Stellv. Bank-Dir. Wilh. Bauers- feld, Duisburg; Konsul Salomon Marx, Charlottenburg. Stuhlfabrik Gossentin Aktiengesellschaft in Gossentin bei Neustadt (Westpr.). Gegründet: 4./9. 1899 in Danzig. Sitz lt. G.-V.-B. v. 12./3. 1901 nach Gossentin verlegt. Bis 1901 firmierte die Ges. A.-G. für Stuhlfabrikation (Patent Terlinden), dann von 1901–1912: Ostdeutsche Holz-Industrie; seit 8./11. 1912 wie oben. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Herstellung und Vertrieb von Stühlen und verwandten Artikeln, sowie Holz- verwertung. Betrieb von Handelsgeschäften aller Art. Erwerb u. Veräusserung von Grund- besitz. Die Ges befasst sich hauptsächlich mit der Fabrikation von Sitzmöbeln aller Art, in geringerem Umfang werden Tische u. andere Möbel hergestellt sowie neuerdings auch Artikel der Kleinholzindustrie. Ca. 50 Beamte und durchschnittlich 580 Arbeiter und eine gleich grosse Anzahl Arb. wird ausserhalb der Fabrik mit Flechtarbeiten beschäftigt. Umsatz 1908/09–1912/13: M. 919 931, 1 240 398, 1 449 421, 1 519 677, 1 570 225. Die Ges. besitzt ein Grundstück in Gossentin in Grösse von ca. 37 ha, auf welchem eine Stuhlfabrik nebst Säge- werk, den erforderl. Wohn- u. Wirtschaftsgebäuden, sowie eine abgesond. geleg. Arb.-Kolonie von 13 Wohnhäusern sich befinden. Die Fabrikgebäude ausschl. der Lagerschuppen umfassen 18 722 qm bebaute Fläche. Das Sägewerk ist 1900, die Stuhlfabrik, nachdem sie im Jahre 1907 fast vollständig niedergebrannt war, im ahre 1908 neu erbaut. Zu dem Fabrik- grundstück gehört eine Wasserkraft von etwa 40 PS. mit Turbine u. befinden sich auf demselben 4 Dampfkessel mit zus. 400 qm Heizfläche, 3 Dampfmasch. von 560 PS., 4 Dynamomasch. von zus. 280 K W. u. 10 Elektromotoren mit zus. 50 PS. Ferner befinden sich daselbst Anschlussgleise von 1180 m Länge u. eine 120 m lange Schiebebühne. Die sämtl. Fabrikgebäude sind mit selbsttätigem Feuerschutz (Sprinkler) versehen. Weiter besitzt die Ges. auf einem eigenen Grundstück am Bahnhof in Labes eine Zweigfabrik mit einer Gesamtfläche von 1.2 ha, wovon 1703 qm mit Fabrikgebäuden bebaut sind. Kapital: M. 1 250 000 in 1250 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000 in 1000 Aktien Lit. A à M. 1000 und in 1000 Aktien Lit. B à M. 1000. Die von der G.-V. v. 12./3. 1901 beschlossene Erhöhung um M. 1 000 000 gelangte nicht zur Ausführung, dagegen beschloss die G.-V. v. 29./12. 1901 zur Tilg. des Verlustes aus 1901 Herabsetzung des A.-K. um M. 1 500 000 (auf M. 500 000), durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 4: 1. Frist bis 31./5. 1902. Die a. o. G.-V. beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 500 000 (also auf M. 1 000 000) in 500, ab 1./1. 1906 div.-ber. Aktien, begeben zu pari. Die neuen Aktien dienten zur Tilg. der Hypoth. in Höhe von M. 750 000, und zwar dergestalt, dass die Hypothekengläubiger gegen eine Aktie von M. 1000 auf M. 1500 ihrer Forderung an die Ges. verzichteten. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 7./6. 1910 um M. 250 000 (auf M. 1 250 000) in 250 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1910, begeben zu 112.50 % an die alten Aktionäre. Die Aktien können nach Beschluss des A.-R. amortisiert werden.