Getreide-Mühlen, Brot-Fabriken etc. 1339 papieren, Aussenständen, Mehl-, Graupen- und Getreidebeständen usw. betrug M. 661 106, denen M. 708 469 Passiven gegenüberstanden. Der Mühlenbetrieb ist während des Konkurses in etwas beschränkterem Masse fortgesetzt worden. Sanierung: Nachdem bereits die Obligationäre am 19./8. 1907 einer Wiederaufrichtung der Ges. zugestimmt hatten (s. unten), beschloss die G.-V. der Aktionäre v. 21./10. u. 18./11. 1907 Zustimmung sämtlicher Gläubiger) Einstellung des Konkursverfahrens nach K.-O. § 202 und Fortsetzung der Ges. nach H.-G.-B. § 307. Herabsetzung des A.-K. der Beseitigung der Unterbilanz u. Vornahme ausserordentl. Abschreib. durch: Vernichtung von 200 Aktien zu M. 300, welche unentgeltlich zur Verfüg. stehen, um v. 60 000 auf M. 300 000; b) Zus. legung von je 100 Aktien zu einer auf M. 3000 (Frist 20./2. 1907); c) Umwandlung der verbleibenden 10 Aktien zu M. 300 in 3 Aktien zu M. 1000. Erhöhung des A.-K. um M. 297 000 durch Ausgabe von 297 neuen Aktien über je M. 1000 Nennbetrag, sowie Hingabe derselben an Gläubiger der Ges. in Anrechnung aufihre Forderungen. Ausgabe von 600 Stück indossabeln Genussscheinen. Hierzu wird noch speziell bemerkt: Die neuen Aktien werden zum Nennwerte ausgegeben. Es wird den nicht bevorrechtigten Konkursgläubigern der Ges., deren Forderungen festgestellt sind, das Recht eingeräumt, 1) auf je M. 2000 ihrer Forderung eine der neu auszugebenden Aktien zum Nennbetrage von je M. 1000 unter Anrechnung dieses Nennbetrages auf ihre Forderung bzw. Anrechnung eines Teilbetrages von M. 1000 ihrer Forderung auf die Einlage für eine solche Aktie zu übernehmen, 2) auf die durch 2000 nicht teilbare Spitze ihrer Forderung durch Vermittlung der Leisniger Bank, gemeinsam mit den durch Genussscheine nicht gedeckten nichtbevor- rechtigten Konkursgläubigern u. den nichtbevorrechtigten Konkursgläubigern, deren Forderungen unter N. 2000 betragen, auf je M. 2000 der gesamten Forderungsspitzen aller Gläubiger je eine Aktie, wiederum unter Anrechnung des Nennbetrages dieser Aktie auf die Forderungsspitzen bzw. unter Anrechnung eines Teilbetrages der Forderungsspitzen von M. 1000 auf die Einlage für eine solche Aktie zu übernehmen. Das Konkursverfahren wurde am 11./11. 1907 eingestellt. Nachdem die Sanierung der Ges. durchgeführt u. dadurch der Fortbestand auf finanziell gesunder Basis gesichert worden ist, wurde per 31./3. 1908 die Sanierungs- bezw. Eröffnungs- bilanz des Unternehmens veröffentlicht (siehe Jahrg. 1909/10). Das Ergebnis des Geschäfts- jahres 1908/09 wurde durch mehrere aussergewöhnliche Zwischenfälle beeinträchtigt u. zwar einmal durch den Umbau der Weizenmühle, andererseits durch die anhaltende Trockenheit im Herbst 1908. Es ergab sich infolgedessen ein Betriebsverlust von M. 10 524, der sich durch Abschreib. u. Hochwasserschaden auf M. 41 365 erhöhte, gedeckt aus dem von der Sanierung vorhandenen Delkr.-F. Der Bruttogewinn für 1909/10 M. 59 000 wurde zu Ab- schreib. verwendet. Ebenso derjenige von 1910/11 mit M. 379, sowie M. 23 711 aus dem Delkr.-F., zus. M. 24 091 zu Abschreib. Der Betriebsüberschuss von 1911/12, M. 24 631, wurde zu Abschreib. u. Rückl. verwendet. Im J. 1912/13 resultierte ein Betriebsverlust von M. 1118, wozu M. 24 253 für Abschreib. traten, somit Bilanzverlust M. 25 371, gedeckt durch Überweis. aus Delkr.-F. Zweck: Betrieb des Mühlengewerbes in grösserem Umfange, speziell Weizen- u. Roggen- müllerei. Die Niedermühle ging ab 1./7. 1909 zwecks Umwandlung in eine Holzschleiferei bezw. Papierfabrik in anderen Besitz über und zwar zunächst pachtweise unter gleich- zeitiger Eintragung des Kaufrechtes für den festgesetzten Übernahmepreis. Der Mühlen- betrieb ist jetzt in der Obermühle vereinigt, die 1908/10 vollständig für automatischen Betrieb umgebaut wurde. Es sind Unterhandlungen im Gange, wonach die überschüssige Wasser- kraft der Obermühle, welche für Müllereizwecke nicht ausgenützt werden kann, für ein neu zu begründendes Unternehmen der Holzstoffbranche mit eventueller Weiterverarbeit. des Holzstoffes Verwendung finden soll. Kapital: M. 300 000 in 300 Aktien à wovon 3 alte abgestempelt. Urspr. M. 720 000 in 2400 Aktien à M. 300; die G.-V. 6./6. 1899 beschloss zwecks Tilg. der Unter- bilanz per 31./3. 1899 in Höhe von M. 168 769 „ des A.-K. auf M. 360 000 durch Zus. legung von 2 Aktien in eine und gleichzeitig Erhöhung um M. 140 000 durch Ausgabe von 140 Aktien à M. 1000 zum Mindestkurse von 101 %. Diese Erhöhung um M. 140 000 wurde nicht durchgeführt. Wegen Wandlung u. Herabsetzung des A.-K. lt. G. V. v. 21/10 18./11. 1907 auf M. 300 000 siehe oben. Anleihen: M. 600 000 in 4½ % Oblig., Stücke à M. 500. Zs. 1./4. und 1./10. Tilg. zu pari ab 1892 durch jährl. Ausl. in der G.-V. auf 1./4. Noch in Umlauf am 31./3. 1913 M. 475 500. Diese Anleihe ist an erster Stelle hypothekarisch „.. Kurs Ende 1896–1913: 105, 104.50, 103.25, 102.25, –, –, –, –, –, 95, –, –, –, –, — – %. Notiert in Leipzig. M. 300 000 in 5 % Oblig. Stäcke à M. 500. Zs. 2 7% Tilg. zu pari ab 1896 durch jährl. Ausl. in der G.-V. auf 2./1. Noch in Umlauf am 31./3. 1913 M. 258 500. Diese Anleihe ist an zweiter Stelle hypothekarisch „ Kurs Ende 1896–1913: 105, 104.50, 103, 102, 101.50, –, –, –, –, 101.25, –, –, –, –—, –, –, –, – %. Notiz der Leipz. Credit- u. Spar- Bank, Commerz- u. Disconto-Bank. Zahlst. für beide Anleihen: Gesellschaftskasse; Leipzig: Credit- u. Spar-Bank; Leisnig: Leisniger Bank. Die gemeinschaftliche Versammlung der Obligationäre beider Anleihen beschloss am 19./8. 1907 die Stundung der Auslos. von Schuldverschreib. auf 10 Jahre; die gleiche Ver- sammlung gab die Zustimmung zur Sanierung der Ges. u. zur Einstellung des Konkurs- verfahrens (s. oben). Hypotheken: M. 204 000 (Ende März 1913).