1376 Zucker-Fabriken und Zucker-Raffinerien. Dividenden 1904/05–1912/13: 12½, 9, 6½, 12, 12½, 16, 14, 15, 12½ %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Vorstand: Rich. Mehrle, Herm. Ehlert, Alfr. Wallis; Oberleitung: Dr. Eug. Kuthe. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Bank-Dir. Ernst Martius, Breslau; Stellv. Bank-Dir. Jean Bucher, Breslau; Bank-Dir. Carl Michalowsky, Berlin; Rittergutsbes. Otto Moll, Johnsdorf. 3 Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank, Berliner Handels-Ges.; Breslau: Schles. ankverein. Zuckerraffinerie Genthin A.-G. in Genthin. Gegründet: 11./9. bezw. 7./11. 1901, eingetr. 28./11. 1901. Letzte Statutänd. 19./9. 1903, 24./10. 1904 u. 16./10. 1909. Firma lautete bis dahin „A.-G. für Verwertung landwirtschaftl. Produkte“. Gründer: 24 meist Chokolade-Fabrikanten aus d. Reiche (Angehörige d. Vereins deutscher Chokolade-Fabrikanten). Zweck: Betrieb der Zuckerfabrik in Genthin, Erzeugung von Weisszucker als Raffinade, Melis (Granulated), Farin etc., Verkauf der gewonnenen Produkte, insbes. Lieferung des Zuckerbedarfs der Chokoladen- u. verwandten Industrien, Erwerbung oder Pachtung von Gütern. Es werden etwa 200 000 Ztr. Zucker jährl. hergestellt. 1907/08 Verarbeitung von 1 201 594 Ztr. Rüben u. 407 705 Ztr. Rohzucker; 1908/09: Nicht veröffentlicht. 1909/10 und 1910/11 Verarbeitung von 1 600 000 bezw. 1 850 000 Ztr. Rüben. 1911/12 nicht veröffentlicht. Ab 1./4. 1910 Pachtung der Rittergüter Parey I u. II. Kapitel: M. 1 500 000 in 1500 Nam.-Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 000 000 in 823 Aktien Lit. A u. 177 Lit. B, erhöht lt. G.-V. v. 6./10. 1902 um M. 200 000 Aktien Lit. A, von den Aktionären zu 105 % übernommen. Die G.-V. v. 24./10. 1904 beschloss Umwandlung der Aktien Lit. B in solche Lit. A u. Ausgabe von weiter M. 300 000 neuen Nam.-Aktien mit Div.-Recht für 1904/1905 zur Hälfte, angeboten den Aktionären 1 1.–24./11. 1905 zu pari. Das A.-K. beträgt damit also wie oben M. 1 500 000 in gleichartigen Nam.-Aktien à M. 1000. Kautions-Hypothek: M. 2 000 000. Geschäftsjahr: 1./9.–31./8. (bis 1904 1./7.–30./6.). Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., hierauf 4 % Div., vom Übrigen 5 % Tant. an A.-R. (mind. M. 3000 zus.), Rest weitere Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Aug. 1912: Aktiva: Grundstück 143 826, Gebäude 1 245 405, Masch. u. Apparate 1 280 724, elektr. Beleucht.- u. Kraft-Anlage 34 513, Mobil. u. Utensil. 39 475, Eisen- bahnbau 65 370, Lokomotive 6855, Hafen u. Brunnenbau 65 027, Wasserreinig.-Anlage 30 953, elektr. Krananlage 56 173, Pferde u. Geschirre 3259, Säcke 8702, Depot 7000, Effekten 3494, Kassa 706, Avale 2 000 000, Lombard 123 086, Rübenanbau 52 986, Debit. 617 940, Geschirr- unterhalt. 84, Zucker u. Sirup 171, Betriebsmaterial. 4399, Masch.-Reserveteile 3843, Brennmaterial. 126 344, Gebäudereparatur 127, Leinen 7070, O1 96, elektr. Beleucht.-Res.- Teile 71, Knochenkohlen 5363, Grundstücksertrag 2860, Kalkbrennerei 20 558, Eisenbahn- unterhalt. 13, Wechsel 4555, Verlust 60 870. – Passiva: A.-K. 1 500 000, Depot 57 939, Kaut. 7000, Akzepte 1 900 000, Kaut.-Hypoth. 2 000 000, Kgl. Hauptsteueramt 254 555, Kredit. 302 435. Sa. M. 6 021 930. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Rüben u. Rübenunk. 929 488, Zuckersteuer 712 112, Gen.-Unk. 417 762, Abschreib. 101 143, Verlust 61 418. – Kredit: Vortrag 65 958, Betriebs- einnahme 1 923 898, Rückl.-F. 100 000, R.-F. 71 198, Verlust 60 870. Sa. M. 2 221 925. Dividenden 1901/02–1911/12: 0, 6, 2, 0, 4, 5, 0, 4, 7, 7, 0 %. Die Besitzer der früheren Aktien Lit. A erhielten für 1902/03 ausserdem 4½ % extra vergütet. Direktion: Aug. Heinhold. Prokurist: Emil Büttner. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat M. Rüger, Lockwitzgrund; Stellv. Bank-Dir. Moritz Schultze, Magdeburg; Komm.-Rat Th. Hildebrand, Berlin; Syndikus Dr. Gust. Stresemann, Direktor Heinr. Vogel, Dresden; Rittergutsbes. Gust. Kühle, Bittkau. Zuckerfabrik Glauzig in Glauzig. Gegründet: Im April 1872. Zweck: Gewinnung von Zucker, vorzüglich aus Rüben, Raffinerie von Zucker, Gewinnung der bei der Zuckerfabrikation u. Raffinerie entfallenden Nebenprodukte u. Handel mit Zucker u. allen Nebenprodukten. Betrieb der Landwirt- schaft, insbes. auch in der Richtung auf den Anbau von Rüben, mit allen landwirtschaftl. Gewerben u. Industrien, z. B. der Spiritusbrennerei, Ankauf von Rüben u. Zuckerprodukten für Fabrikations- u. Raffineriezwecke. Die Ges. gehört dem Verwertungsverbande deutscher Spiritusfabrikanten an. Die Ges. besitzt die 1847 erbaute, von den Vorbesitzern 1872 für M. 6 084 000 inkl. Vor- räten erworbene Rübenzuckerfabrik zu Glauzig, welche 1885 fast völlig durch Feuer ver- nichtet, dann wieder zu einer täglichen Rübenverarbeitung von 6000–6500 Ztr. aufgebaut, auf ca. 16 000 Ztr. vergrössert u. vornehmlich auf die Fabrikation weisser Konsumzucker eingerichtet wurde: ferner verschiedene Güter in Glauzig, Gr.- u. Kl.-Weissandt, Arensdorf, Piethen in Gesamtgrösse von ca. 839 ha. Ausserdem werden noch verschiedene Pachtgüter nebst Brennerei bewirtschaftet. 1898 wurde die Domäne Gnetsch mit Riesdorf u. Fernsdorf, zus. 576 ha, neuerpachtet. 1910 zugepachtet Stadtgut Löbejün. Das gesamte bewirtschaftete Areal beträgt z. Zt. ca. 14 527 Morgen. Die Brennerei in Gr.-Weissandt erzeugte 1904/05