1391 „ Zuckerfabrik Körbisdorf A.-G. in Körbisdorf bei Merseburg. Gegründet: 7./3. 1872 als A.-G.; Fabrik errichtet 1856. Zweck: Fabrikation von Rohzucker, Landwirtschaftsbetrieb, Kohlenbergbau u. Ziegelei- betrieb. Die Ges. übernahm die jetzt nach dem Steffenschen Separationsverfahren ein- gerichtete Zuckerfabrik, Spiritusbrennerei u. Braunkohlengrube v. Brumhard, Koch & Co., sowie die Ritterg. Körbisdorf, Naundorf Geissel-Röhlitz u. Wernsdorf mit verschied. Grund- stücken in einer Gesamtgrösse v. 1876 Morgen für M. 3 629 040, hinzu erworben wurden noch die Güter Crumpa u. Netzschkau, 1240 Morgen gross mit einer jetzt erschöpften Braunkohlen- grube, sowie 1880 das Ritterg. Niederbeuna, dieses für M. 400 500 u. 1881 ein Teil des Rittergutes Kriegstädt für M. 120 000. Jetzt beträgt der Gesamtbesitz nach An- u. Verkäufen (8. unten) rund 1112 ha, ausserdem hat die Ges. ca. 816,5 ha in Pachtnutzung. Mit Rücksicht auf die Erschöpfung des Tiefbauschachtes hat die Ges. 1902 einen neuen Tagebau bei Naundorf hergestellt, um das Etablissement auch ferner mit eigener Kohle versorgen zu können. In dem landwirtschaftlichen Betriebe besass die Ges. Ende März 1909 ca. 73 Pferde, 696 Ochsen u. 2864 Schafe (später nicht veröffentlicht). Zur Vergrösserung ihres Be- triebes nahm die Ges. ab 1./3. 1907 die Rittergüter Lochau u. Löpitz, insgesamt 2000 Morgen, in Bewirtschaft., u. zwar pachtweise auf 18 Jahre. Die Ges. hat einen Teil ihrer Braunkohlenfelder bei Geissel-Röhlitz verkauft. Von den in Geisselröhlitzer u. Wernsdorfer Flur belegenen Feldern hat die Ges. bereits 1906/07 an die Gew. Christoph Friedrich u. die Hallesche Pfännerschaft 128 ha, 1 a, 53 qm zum Durchschnittspreise von rund M. 12 680 pro ha = M. 1 623 069 verkauft. Solange die Felder seitens der Käufer nicht in Benutzung genommen werden, steht der Ges. eine pachtfreie Bewirtschaft. derselben noch zu, im andern Falle sind die Felder sofort bar zu bezahlen. Restkaufgelder, z. Z. noch M. 900 222, sind zum grössten Teil mit 4 % p. a. zu verzinsen. Später am 15./5. 1907 wurden von den in Geissel- röhlitzer Flur belegenen Feldern weitere 22½ ha als Kohlenfeld sowie 16 ha als Lagerplatz für Abraummassen zum Durchschnittspreise von M. 10 564 pro ha an die Gew. Christoph- Friedrich veräusserst. 1909/10 Ankauf eines Grundstückes von ca. 160 ha nebst Gebäuden in der Merseburger Stadtflur für ca. M. 618 812. Infolge der grossen Trockenheit im Sommer 1911 ergab sich ein grosser Rückgang in der Rübenernte, so dass nach M. 48 081 Abschreib. ein Gesamtverlust von M. 437 800, wovon M. 270 000 aus R.-F. u. M. 120 000 aus Spez.-R.-F. Deckung fanden u. M. 47 800 vorgetragen wurden, getilgt aus dem Gewinn für 1912/13. Zucker-Fabriken und Zucker-Raffinerien. bproduktion: „ Kaufrüben Zuckergehalt Zucker Melasse Braunkohlen 1901/1902: Kg 23 588 300 34 881 700 14.71 % kg 8 096 150 1 129 400 hl 491 653 1902/1903: „ 20 068 000 19 795 000 15.95 % „ 6 133 000 583 540 „ 418 213 1903/1904: „ 20 552 000 20 455 000 16.25 % „ 6 582 300 630 100 „ 397 480 1904/1905: „ 15 108 500 16 564 500 15.82 % „ 4 907 200 145 000 „ 333 938 1905/1906 „ 33 173 000 3 198 300 1577 % „ 8 805 000 60 000 „ 495 746 1906/1907: „ 20 871 900 25 960 600 15.11 % „ 6 863 900 102 000 „ 451 451 1907/1908: „ 25 519 000 24 000 000 14.77 % „ 7 082 800 180 000 „ 483 921 1908/1909: „ 17 109 500 17 685 000 17.48 % „ 6 076 200 100 000 „ 214 566 1909/1910: „ 20 759 000 18 755 000 15.07 % „ 5 958 400 152 200 „ 399 479 1910/1911: „ 24 577 600 22 661 400 16.26 % „ 7 744 200 92 380 „ 438 990 1911/1912: „ 1 430 700 1133 900 14.80 % „ 1 789 500 165 040 „ 217 589 1912/1913: „ 19 994 000 2 293 310 17.28 % 7 489 000 189 520 3938 707 Käpftals M. 2 700 000 in 4500 Aktien à Thlr. 200 = M. 600. Hypotheken: M. 2 344 606 zu 4, 3 u. 3½ %. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Bis Ende Juli. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % zum R.-F., etwaige a. o. Rückl., bis 6 % Tant. an Vorst., bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. unter Anrechn. einer festen Jahresvergüt. von M. 5000, welche in dividendenlosen Jahren fortfällt, Rest Super-Div. bezw. zur Verf. d. G.-V. Bilanz am 31. März 1913: Aktiva: Fabrikgebäude 115 172, Masch. u. Utensil. 162 674, Schnitzeltrockn.-Anl. 1, elektr. Beleucht.-Anl. 1, Vorrätige Fabrikate an Zucker u. Syrup 4813, Fabrik-Material. 48 653, Rübensamen 4130, Kohlengrubebau 76 329, Ziegeleibau 11 657, Eisen- bahnbau 23 485, Grundstücke 2 808 620, Acker- u. Wirtschaftsgeräte 79 928, Feldinventar der Pachtungen 72 149, Vieh 509 031, (Öökonomiematerial. 124 007, Getreide 84 263, Futter 119 456, Kassa 9984, Kaut. Effekten 59 594, Hypoth. 20 000, Effekten 50 958, Kaut. u vorausbez. Pächte 71 325 Bankguth. 181 735, Aussensfände für verkaufte Rohlenfelder 900 222, sonst. Aussen- stände 71 049. – Passiva: A.-K. 2 700 000, Hypoth. 2 344 606, do. Zs.-Kto 7375, Kredit. 121 623, unerhob. Div. 258, Spez.-R.-F. 25 000, Neubau 64 257, Unterst.-F. 100 000, R.-F. 24 632, Div. 189 000, Tant. an Vorst. 13 301, do. an A.-R. 11 369, Vortrag 8022. Sa. M. 5 609 446. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 47 800, Zs. 102 579, Handl.-Unk. 40 792, Talonsteuer-Res. 27 000, Verlust auf Effekten 5383, Abschreib. 44 338, Reingewinn 246 326. – Kredit: Gewinn der Fabrik 240 455, do. Landwirtschaft 246 406, do. Kohlengrube 15 467, do. Ziegelei 11 824, verfall. Div. 66. Sa. M. 514 220. Kurs der Aktien Ende 1889–1913: In Berlin: 104, 100, 114.75, 113, 100, 93.10, 107.75, 111.75, 117.10, 118.50, 117.60, 123.75, 107.90, 110.25, 114, 129.75, 139.25, 167.10, 142, 158.10, 164.50, 172. 50, 145, 144.90, 139.50 %. – In Leipzig: 104, 99. 50, 115.90, 113, 101, 93, 107% 25, 116, 118.50, 119, 124.75, 108.50, 110, 114, 129, 138, 169, 142, 159.50, 165, 171. 50, 144, 146, 141 % —– Auch notiert in Halle a. S.