1448 Stärkefabriken, Kartoffelfabrikate ete. Groningen; Dir. Theodor Best, Schneidemühl. Bei der Gründung hat die frühere offene Handelsges. W. A. Scholten zu Brandenburg ihre unter dieser Firma betriebenen Stärke- u. Syrup-Fabriken in Brandenburg a. H. u. Landsberg a. W. mit dem Firmenrecht u. allen Beständen u. Verbindlichkeiten zu einem Gesamteinlagewert von M. 1 019 789.04 nebst einer baren Zuzahl. von M. 210.96 eingebracht u. dafür 1020 Aktien = M. 1 020 000 erhalten. Die übrigen Aktien M. 180 000 sind gegen Barzahl. übernommen worden. Die Akt.-Ges. hat die Grundstücke, Fabrikanlagen, Masch. u. Zubehör der Brandenburger Fabrik zu einem Gesamt- wert von M. 282 273.75 u. die der Landsberger Fabrik zu einem Gesamtwert von M. 512 814.85 übernommen. Der Erwerb hat zu diesen Gesamtbeträgen geschehen müssen, weil die Vor- besitzerin seit ihren eigenen, Jahrzehnte zurückliegenden Erwerbungen u. Herstell. keinerlei getrennte Rechnungen für die Grundstücke, Gebäude u. Masch. geführt hat. Bei der Ein- bringung sind auf dem Warenkto, dem Betriebsmaterial.-Kto und dem Kontokorrent-Kto Rückl. von je M. 100 000 gemacht worden, die bisher nicht angegriffen worden sind, die aber event. zur Gewinnverteilung herangezogen werden können. Zweck: Übernahme, Fortführung u. Ausgestalt. des unter der Firma W. A. Scholten in Brandenburg u. Landsberg betrieb. Unternehmens der Stärke-, Syrup- u. Dextrinfabrikation nebst Nebenbetrieben; die Herstellung, Verarbeitung von u. der Handel mit allen Produkten der Stärkeindustrie u. verwandter Industrien. Die Fabrikanlage in Brandenburg a. H. hat eine Fläche von 6 ha 68 a 62 qm u. liegt an der einen Seite an der schiffbaren Havel, an der andern Seite an der Neuendorfer Strasse u. wird von der dritten Seite von der Branden- burgischen Städtebahn begrenzt, von welcher aus ein Bahnanschlussgeleise auf das Fabrik- grundstück führt. Die Gebäude umfassen eine Stärke- u. eine Syrupfabrik nebst Zubehör, sowie eine als Direktionswohnung eingerichtete freistehende Villa nebst grossem Garten, endlich 3 Beamtenwohn. Vorhanden sind 3 Dampfmasch. u. 4 Dampfkessel. Die Fabrik- anlage in Landsberg a. W. hat eine Fläche von 7 ha 47 a 60 qm u. wird von der schiffbaren Warthe, von der Königl. Ostbahn, von welcher ein Anschlussgeleise auf das Fabrikgrund- stück führt u. von anderen Fabrikgebäuden begrenzt. Die Fabrikanlage umfasst eine Stärke- fabrik mit 5 Trockenapparaten, eine grosse Syrup- u. Stärkezuckerfabrik mit dazu gehörigen Nebengebäuden, einer Direktionswohn. u. 3 Beamtenwohnhäusern. Die Gebäude sind zum grössten Teil nach einem grossen Brande, der die Fabrik am 30./3. 1907 zum grossen Teil zerstört u. einen Stillstand bis zum Beginn der Winterkampagne 1907/08 herbeigeführt hat, neu aufgebaut worden. Umsatz 1905/06–1907/08: M. 2 900 737, 2 114 428, 3 047 888; später nicht veröffentlicht. Kapital: M. 1 200 000 in 1200 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: 1./9.–31./8. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., bis 4 % Div., vom ÜUbrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. zu a. o. Rückl. oder zu Wohlfahrtszwecken. Bilanz am 31. August 1913: Aktiva: Grundstücke 189 537, Gebäude 161 900, Masch. 285 000, Bahngleis 29 800, Waren 35 776, Betriebsmaterial. 29 883, Wertp. 13 566, Schuldner 574 071, Bankguth. 828 712, Kassa 1818, Wechsel 67 336, Vorauszahl. 17 596. – Passiva: A.-K. 1 200 000, R.-F. 120 000 (Rückl. 30 000), Spez.-R.-F. 140 000 (Rückl. 50 000), Wohlf.-F. 90 000 (Rückl. 30 000), Talonsteuer-Res. 12 000, Kredit. 402 896, Div. 216 000, Tant. an A.-R. 22 000, Vortrag 32 103. Sa. M. 2 234 999. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. u. Gehälter 73 985, Steuern 25 484, Arb.- Versich. 10 132, Feuerversich. 4460, Abschreib. 64 450, Reingewinn 380 103. – Kredit: Vortrag 31 938, Zs.-Gewinn 6606, Fabrikat.-Gewinn 520 072. Sa. M. 558 616. Kurs Ende 1909–1913: 163, 199, 187. 210, – %. Eingef. in Berlin von der Berl. Handels- Ges. am 1./4. 1909 zum ersten Kurse von 154 %. Dividenden 1905/06–1912/13: 10, 5, 10, 11, 12, 12, 12, 18 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Georg Theod. Best. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Willem Albert Scholten, Groningen; Komm.-Rat Ludwig Stollwerck, Cöln; Dir. G. J. Keijzer, Hilversum; Gustav Ahrens, Berlin; Wm. B. Parker, Kreuz a. Ostbahn. Prokuristen: Mich. Dirk Prenger, H. Bruins, Brandenburg a. H.; Fabrik-Dir. Harm Schreuder, Landsberg a. W. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Berliner Handels-Ges. Aktien-Stärkefabrik Calvörde in Calvörde b. Helmstedt. Gegründet: 1891. Fabrikation von Kartoffelstärke. Kapital: M. 128 400 in 428 Aktien à M. 300. Urspr. M. 90 000. Die G.-V. v. 22./1. 1902 beschloss Erhöhung um 128 Aktien à M. 300 zum Kurse von M. 600. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Aug.-Sept. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1913: Aktiva: Bauplatz 2900, Gebäude 40 700, Röhren 480, Trocken- anlagen 450, Wasseranlagen 2800, Masch. 2600, Treibriemen 80, Mobil. 100, Neubau 17 325, Rieselwiesen 22 600, Kassa 1317, Schürpe 150, Kohlen 500, Debit. 66 273, Verlust 21 400. – Passiva: A.-K. 128 400, R.-F. 17 912, Kredit. 5510, Gewinn 27 853. Sa. M. 179 675. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Kohlen 5251, Säcke 5274, Geschäfts-Unk. 20 906, Abschreib. 7795, Gewinn 27 853. – Kredit: Vortrag 271, Fabrikat.-Kto 58 532, Schürpe 5953, Rieselwiesen 1345, Zs. 978. Sa. M. 67 080.