Brauereien. 1511 Holsten-Brauerei in Altona a. E., Holstenstrasse 224. Gegründet: 24./5. 1879, eingetr. 11./2. 1880. Sitz der Ges. bis 18./1. 1892 in Hamburg. Das Brauereigrundstück an der Holstenstrasse ist 23 059 qm gross u. gestattet räumlich eine Verdoppelung der gegenwärtigen Anlage, welche für eine jährl. Produktion von 180 000 hl ein- gerichtet ist. Die Ges. besitzt eigene Mälzerei f. 35 000 Ztr. Gerste, 2 Tiefbrunnen, eine grosse elektr. Anlage für Licht- u. Betriebszwecke, ferner 4 Grundstücke in Altona u. Hamburg, welche sämtl. verpachtet sind. Bierabsatz 1897/98–1908/09:; 98 456, 96 391, 92 884, 93 798 90 839, 90 548, 82 727, 94 902, 99 225, 95 107, 97 038, 158 739 hl, später jährl. ca. 160 000–180 000 hl. Zugänge auf Bau- u. Maschinen-Kti 1908/09–1911/12 M. 202 039, 63 806, 210 746, 60 996. Abschreib. 1881–1913 M. 3 628 565. 1911/13 findet Neueinrichtung der Sudhaus-Masch.- u. Kessel-Anlagen statt, wofür bis 30./9. 1913 ca. M. 1 900 000 verausgabt wurden. Im Jan. 1909 erfolgte mit Wirkung ab 1./10. 1908 die Übernahme der Brauerei A. Janssen Witwe in Hamburg (s. bei Kap.) Kapital: M. 2 500 000 in 2500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 200 000, erhöht lt. G.-V. v. 23./12. 1899 zwecks Vermehrung der Betriebsmittel und Rückzahl. von M. 160 000 Prior. um M. 300 000 in 300 ab 1./10. 1899 div.-ber. Aktien, übernommen von der Magdeburger Privat- bank in Hamburg zu 200 % mit 5 % Bonifikation zinsenfrei. Diese Aktien wurden den Aktionären nicht angeboten. Weitere Erhöhung lt. G.-V. v. 9./1. 1909 um M. 1 000 000 (auf M. 2 500 000) in 1000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./10. 1908. Diese M. 1 000 000 neuen Aktien sind von einem Konsort. übernommen worden mit der Verpflichtung, dieselben den alten Aktionären im Verhältnis 3:2 zu 145 % anzubieten, geschehen v. 1.–15./3. 1909. An dem aus der Übernahme der neuen Aktien dem Konsort. entstehenden Gewinn war die Holsten- Brauerei bis zur Höhe von 35 % des Nennwerts der Aktien beteiligt. Das neue A.-K. war ebenso wie der Gegenwert der weiter unten erwähnten Anleihe von M. 800 000 für die Übernahme der Brauerei A. Janssen Wwe. bestimmt. Dieselbe wurde mit der Firma und allen Aktiven übernommen. Desgleichen die nachfolgenden Grundstücke mit den darauf befindlichen Gebäuden u. Masch.: a) Brauereigrundstück Rosenstrasse 6/8, Brandsende „ Raboisen 25, b) Grundstück Brandsende 11. Der bisherige Absatz der Brauerei A. Janssen Wwe. belief sich während der letzten 3 Jahre im Durchschnitt auf 67 000 bis 71 000 hl. Der Kaufpreis für diese Brauerei, bei dem die von der Holsten-Brauerei übernommene hypoth. Belastung von M. 837 250 mit zur Anrechnung gelangte, betrug M. 2 443 828, ausser einer zwanzigjährigen, an die Verkäuferin zu zahlenden Rente von M. 30 000 p. a., die jedoch von der Holsten-Brauerei, auf Grund eines Separat-Vertrages, am 30./9. 1909 mit M. 315 000 abgelöst wurde. Prov., Emiss.-Kosten, Immob.-Abgabe, Zs. etc. für die in Rede stehende Transaktion erforderten weitere M. 165 256.76. Zus. M. 2 924 085.66. Von diesem Betrage ist die vorerwähnte Gewinnbeteil. von 35 % = M. 350 000, u. f. verkaufte Masch. etc. M. 27 200, zus. M. 377 200 abzurechnen u. sind verbleibende M. 2 546 885.66 in der Bilanz per 30./9. 1909, den aus der Brauerei A. Janssen Wwe. übernomm. Werten entsprechend, auf Grundstück-Kto (Betriebs-Kto B) mit M. 1 770 829.26, für Masch. 60 000, Lagergefässe M. 80 000, Transportgefässe M. 40 000, Wagen u. Geschirr M. 30 000, Pferde M. 20 000, Mobil.- u. Betriebs-Geräte M. 20 000, Inventar des Flaschengeschäfts M. 10 000, übernomm. Aussenstände M. 313 365.13, Bier- u. Malzvorrat 158 082.35, div. andere Warenvorräte M. 44 608.92, zus. M. 2 546 885.66 belastet. Die Kundschaft der Brauerei A. Janssen Wwe. wurde ohne irgendwelche Schwierigkeit über nommen und, nach Einstellung des Betriebes auf der Brauerei A. Janssen Wwe. ab 9./5. 1909 mit Bier der Holsten-Brauerei bedient. Vergrösserungen der Keller oder des Sudhauses der Holsten-Brauerei brauchten nicht vorgenommen zu werden. Durch die Angliederung wurde eine völlige Ausnutzung der Anlagen u. der Betriebsmittel der Holsten-Brauerei bei gleich- zeitiger Ersparnis an Arbeitskräften erzielt. Ausserdem wurden die Grundstücke der Brauerei A. Janssen Wwe. für einen Verkauf frei, die dann Ende 1910 für M. 1 400 000 an die Kühl- haus-Akt.-Ges. Zentrum in Hamburg veräussert werden konnten, für deren A.-K. v. M. 1 300 000 dlie Holstenbrauerei eine 5 % Div.-Garantie auf 4 Jahre übernahm. Die Wohnhäuser Brandsende 7–9 u. 11 blieben im Besitz der Holstenbrauerei. Anleihen: I. M. 1 000 000 in 4 % Teilschuldverschreib., Stücke à M. 1000. Zs. 1./2. u. 1./8. Tilg. ab 1902–26 durch jährl. Ausl. am 1. Nov. (zuerst 1901) auf 1. Febr.; verstärkte Tilg. oder gänzliche Kündig. mit 3 Monaten Frist ab 1. Nov. 1901 zulässig. Sicherheit: I. Hypothek auf dem Brauereigrundstück; Pfandhalter u. Zahlstelle: Vereinsbank in Hamburg. Verj. der Stücke 10 J. n. F. Die Anleihe diente zur Rückzahl. der früheren I. u. II. 6 % Prior.-An- leihen u. zur Tilg. anderer auf dem Brauereigrundstück haftender Hypoth. Noch in Umlauf 30./9. 1913 M. 628 000. Kurs in Hamburg Ende 1896–1913: 102.50, 101, 100.50, 97, 96, 97, 100.50, 100.60, 100.40, 100, 99.50, 96, 96, 98.50, 99.40, 99.25, 98, 94 %. II. M. 800 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 9./1. 1909, rückzahlbar zu 103 %. Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen der Vereinsbank in Hamburg oder deren Order. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1913 lt. Plan bis spät. 1932 durch jährl. Auslos. am 1./7. auf 1./10. (zuerst 1913); ab 1./1. 1914 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Hypoth. zür zweiten Stelle im Betrage von M. 824 000 auf dem Brauereigrund- stück in Altona nach obiger I. Hypoth.-Anleihe; entsprechend der Tilg. dieser I. Anleihe wird die II. Anleihe in der Priorität aufrücken. Aufgenommen zur Deckung des Kaufpreises der in 1909 angekauften Brauerei A. Janssen Wwe in Hamburg sowie zur Verstärkung der Betriebs- mittel. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 10 J. (K.). Zahlst.: Hamburg: Vereinsbank,