1524 Brauereien. Hofbräu, Aktiengesellschaft Bamberg in Bamberg. Gegründet: 5./11. 1885. Die Firma lautete bis dahin „Erste Bamberger Export-Bier- brauerei Frankenbräu'. Übernommen wurde s. Z. die von Lessing in Bamberg neu errichtete Brauerei u. Mälzerei. Kaufpreis M. 1 100 000. Bierabsatz 1906/07–1912/13: ca. 26 000, ca. 29 000, ca. 29 000, ca. 27 000, ca. 30 000, ca. 30 000, ca. 30 000 hl. Kapital: M. 1 042 000 in 674 St.-Aktien Lit. A u. 368 Vorz.-Aktien Lit B. Urspr. M. 1 100 000; im Jan. 1887 erhöht um M. 1 100 000 auf M. 2 200 000, reduziert lt. G.-V. v. 14./12. 1893 auf M. 733 000 in 733 Aktien à M. 1000 durch Zus. legung von 3 Aktien in eine. Zur Sanierung der Ges. beschloss die G.-V. v. 30./3. 1906: a) Herabsetzung des A.-K. von M. 733 000 um M. 5000 auf M. 72 8 000 durch Rückkauf von 5 Aktien behufs Vernichtung derselben; b) Herabsetzung des so reduzierten A.-K. durch Zus. legung der Aktien im Ver- hältnis von 7: 1 (Frist 15./9. 1906) auf M. 104 000; c) die Erhöh. des A.-K. um höchst. M. 375 000 durch Ausgabe von Vorz.-Aktien, welche dem Rechtsanwalt Dr. Albert Wassermann in Bamberg als Inhaber von Oblig. der Ges. gegen Einbringung seiner Forderungen aus den- selben gegen die Ges. überlassen wurden (s. unten); d) Erhöhung des A.-K. auf höchstens M. 700 000 durch Ausgabe von höchstens 596 neuen St.-Aktien, soweit die der Ges. seitens der Aktionäre zur Verfüg. gestellten Aktien zur Berichtigung der Verbindlichkeiten der Ges. nicht hinreichen (emittiert wurden 570 Stück); e) die Vorz.-Aktien Lit. B. erhalten von dem zur Verteilung einer Div. verfügbaren Reingewinn zunächst 2 % Div., worauf die St.-Aktien 2 % Div. erhalten und der Rest gleichmässig unter St.- und Vorz.-Aktien nach Verhältnis der Kapitalsbeträge verteilt wird. Wenn in 3 aufeinander folgenden Jahren auf das gesamte A.-K. mind. je 4 % Div. bezahlt sind, erlöschen die Vorzugsrechte der Vorz.- Aktien. Die 570 neuen St.-Aktien sind der Firma Simon Lessing in Bamberg gegen Ein- bringung einer gegen die Ges. bestehenden Forderung im gleichen zu überlassen. Nach Durchführung der Sanierung besteht das A.-K. wie oben. Der Buchgewinn v. M. 628 000 wurde zu weitgehendsten Abschreib. verwendet. Anleihe: Urspr. M. 400 000 in 4½ % Prior.-Oblig. von 1897, Stücke zu M. 500. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1901 durch jährl. Ausl. von M. 5000 in der G.-V. auf 1./4. Die Vers. v. 2./3. 1906 der Inhaber der 4½ % Oblig. beschloss: 1) Verzicht der Oblig.-Besitzer auf ihr Hypoth.- Recht; 2) Verzicht der Oblig.-Besitzer auf den Zinsgenuss für die Dauer von 20 Jahren, wobei aber den Oblig.-Besitzern freistehen soll, gegen Einlieferung ihrer Oblig. im Umtausche den gleichen Nominalbetrag in neu zu schaffenden Vorz.-Aktien der Ges. zu beziehen (s. bei Kapital). Auf diese Weise reduzierten sich die Prior. auf M. 7000. Hypotheken: M. 577 196 Amort.-Hypoth. auf Hofbräuanwesen; M. 86 800 auf Tambosi, Zeegendorf u. auswärt. Immobil. (am 30./9. 1913). Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Spät. Ende Jan. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1913: Aktiva: Grundstücke 77 889, Brauerei-Gebäude 1 207 000, Industriegeleise 2500, Masch. 17 000, Lagerfässer 16 000, Transportfässer 20 000, Fuhrpark 10 000, Eisenbahnwagen 1, Mobil., Geräte u. Utensil. 6000, Inventar 20 000, Flaschen u. Kasten 1, Immobil. II abzügl. 86 800 Hypoth. bleibt 70 200, Kassa u. Bankguth. 19 462, Bier-Debit. 129 082, Hypoth. u. Darlehen 164 405, Effekten 3690, Rückstell. 3254, Vorräte 115 686. – Passiva: A.-K. Lit. B 368 000, do. Lit. A 674 000, Hypoth. 577 196, Prior. 7000, Kaut. 2500, R.-F. 5930 (Rückl. 926), Spez.-R.-F. 4000 (Rückl. 2000), Delkr.-Kto 40 000 (Rückl. 10 000), Ge- bührenäquivalent 4500 (Rückl. 500), unerhob. Div. 140, Akzepte 88 966, Kredit. 14 426, noch nicht fälliger Malzaufschlag 41 104, anteil. Zs., Steuern etc. 17 642, Tant. u. Grat. 4700, Vortrag 32 055. Sa. M. 1 882 173. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Malz, Hopfen u. Malzaufschlag 314 222, Gen.-Unk. 298 034, Abschreib. 59 422, Reingewinn 50 182. – Kredit: Vortrag 31 648, Bier 641 225, Nebenprodukte etc. 48 987. Sa. M. 721 861. Dividenden: St.-Aktien 1886/87–1891/92: 6, 6, 4, 4, 4, 3 %; 1892/93–1904/05: 0 %; St.- Aktien Lit. A 1905/06–1912/13: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. – Vorz.-Aktien Lit. B 1905/06 bis 1912/13: 2, 2, 0, 2, 0, 0, 0, 0 %. – Anteilscheine zu den Vorz.-Aktien 1906/07–1912/13: M. 10, 0, 10, 0, 0, 0, 0. Coup.-Verj.: 4 Jahre (K). Direktion: Josef Haupt. Prokurist: Gottl. Wilfert. Aufsichtsrat: (5–9) Vors. Paul Gnuva, W. Lessing, Osk. Voeth, Bank-Dir. Biber, C. Nortmann. Bautzener Brauerei und Mälzerei, A.-G. in Bautzen. Gegründet: 5./2. 1880 als A.-G.; eingetr. 2./3. 1880; früher Genossenschaftsbrauerei. Auch Mälzerei. Neuanlagen, Umbauten etc. erforderten 1905/06 u. 1906/07 M. 212 787 bezw. 153 975, der Ankauf des Gasthofsgrundstücks „Drei Linden“ M. 79 000 (dieses 1912 wieder verkauft). Zugänge auf Grundstücks- u. Masch.-Kti ca. M. 40 000. Bierabsatz 1897/98–1912/13: 32 086, 31 515, 31 864, 31 687, 31 607, 33 617, 37 016, 38 434, 39 070, 39 567, 41 615, 42 297, 46 830, 53 854, 55 056, 60 831 hl. Kapital: M. 750 000 in 750 Aktien à M. 1000. A.-K. urspr. M. 250 000, 1890 auf M. 125 000 reduziert, dann bis 1894 durch Neu-Em. von Vorz.-Aktien und Umwandlung von St.-Aktien in Vorz.-Aktien auf M. 375 000 und zwecks Deckung der Kosten für Einrichtung einer neuen Kühlanlage mit Eismaschine u. für Neu- u. Umbauten lt. G.-V. v. 27./2. 1905 um M. 125 000