1570 „. Brauereien. Hessische und Hercules-Bierbrauerei Akt.-Ges. in Cassel mit Zweigniederlassung in Greifswald. (Firma bis 10./5. 1912: Act.-Ges. Herculesbrauerei.) Die a. o. G.-V. v. 10./5. 1912 genehmigte: I. einen Verschmelzungsvertrag, durch welchen die Hessische Aktien- Bierbrauerei „Cassel“ in Cassel ihr Vermögen als Ganzes auf Grund der Bilanz vom 30./9. 1911 u. mit Wirkung ab 1./10. 1911 unter Ausschluss der Liquidation auf die Herculesbrauerei-Ges. überträgt gegen Gewähr. von M. 700 000 Aktien u. einer baren Zuzahl. von M. 210 000. II. Erhöh. des A.-K. um M. 700 000 zu dem unter T angegebenen Zweck u. um weitere M. 600 000 zur Deckung der baren Zuzahl., der Vereinigungskosten u. zur Verstärk. der Betriebsmittel, also um insgesamt M. 1 300 000, durch Ausgabe von 700 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./10. 1911 u. von 600 gleicher Aktien mit Div.-Ber. ab 1./4. 1912; die letzterwähnten M. 600 000 wurden von dem Bankkonsort. Dresdner Bank, Fil. Cassel, Casseler Kreditverein u. Bankhaus L. Pfeiffer in Cassel zu 145 % übernommen u. den Besitzern alter Aktien der Herculesbrauerei in der Weise v. 12.–27./6. 1912 an- geboten, dass auf je 10 alte Aktien 3 junge Aktien zu je 150 % bezogen werden konnten. Agio mit M. 211 261 in R.-F. Die Verbindlichkeiten der Hessischen Akt.-Bierbrauerei Cassel wurden ebenfalls übernommen. Den aus der Fusion sich ergebenden Buchgewinn hat die Ges. zunächst zur Deckung der durch die Fusion entstandenen Kosten u. weiter zu erhebl. Abschreib. auf die Werte der Hessischen Actien-Bierbrauerei einschl. der Zugänge im J. 1911/12 verwandt. Gegründet: 26./6. 1897; eingetr. 9./9. 1897. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Gebr. Sumpf haben in die Ges. eingebracht ihre Brauereien „Losch'sche Brauerei Gebr. Sumpf“ in Cassel, „Aug. Sumpf Söhne“ in Greifswald, Gebr. Wentzell ihre Brauerei in Cassel. Der Wert dieser Anwesen betrug nach Abzug der von der Ges. mit übernommenen Hypoth. M. 2 118 000 bezw. M. 221 000. Die Ges. erwarb ferner 1899 die Kühnemann'sche Brauerei in Cassel und erhöhte zu diesem Zwecke ihr A.-K. um M. 200 000 (s. unten). Die Brauereigrundstücke zu Cassel umfassen 9 ha 26, 75 a; wovon 14 173 qm überbaut sind, das Brauereigrundstück in Greifswald 5 ha 08,60 a, wovon 5219 qm überbaut. Bierabsatz 1901/02–1912/13: 105 447, 105 090, 112 791, 121 296, 122 092, 123 143, 133 430, 116 486, 109 108, 122 245, 195 700, 204 581 hl. Die Brauerei Greifswald ist auf eine Jahresprodukt. von 28–30 000 hl Bier, die umgebaute Mälzerei auf eine solche von ca. 20 000 Ztr. Malz eingerichtet. In Cassel wird kein Malz hergestellt. Im J. 1907 Übernahme der Lieferungen an die Kundschaft der von den Besitzern stillgelegten Brauerei der Firma C. Ulrich, Hom- berg (Hessen), desgleichen der Basslerschen Brauerei in Mengeringhausen (Waldeck), 1908 solche der Brauerei A. Metz in Gudensberg. Kapital: M. 3 300 000 in 3300 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 3 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 22./3. 1899 auf M. 3 200 000 durch Ausgabe von 200, ab 1./10. 1898 div.-ber. Aktien à M. 1000, emittiert zu 150 %. Durch den infolge des Treberkrachs in Cassel erfolgten Zusammenbruch der Firma Losch'sche Brauerei Gebr. Sumpf in Cassel u. Aug. Sumpf Söhne in Greifswald war auch die Herculesbrauerei in Mitleidenschaft gezogen worden u. in Zahlungsschwierig- keiten geraten, weil die Inhaber der beiden genannten Firmen Hauptaktionäre der Hercules- brauerei waren. Zwecks Sanierung der Ges. beschloss die G.-V. v. 5./8. 1901, das A.-K. um M. 2 200 000 auf M. 1 000 000 durch Zus. legung von 16 Aktien in 5 auf M. 1 000 000 herab- zusotzen u. um M. 1 000 000 (auf M. 2 000 000) durch Ausgabe von 1000 neuen, ab 1./10. 1901 div.-ber. Aktien à M. 1000 wieder zu erhöhen. Bezugsrecht der Aktionäre für diese neuen Aktien war ausgeschlossen, sie wurden von einer durch die Commerz- u. Disconto-Bank zu Frankf. a. M., den Kreditverein zu Cassel u. die Casseler Bankfirmen Mauer & Plaut u. L. Pfeiffer vertretenen Bankgruppe zum Nennwert übernommen. Buchgewinn aus der Trans- aktion einschl. M. 410 004 Betriebsgewinn aus 1900/1901 M. 2 610 004, verwandt zu Abschreib. u. Reservestellungen. Wegen Erhöh. um M. 1 300 000 (auf M. 3 300 000) siehe oben. Hypotheken: M. 2 063 924 (am 30./9. 1913) auf Wirtschaftsanwesen zu verschied. Zs.-Satz. Hypothekar-Anleihe der Herculesbrauerei: M. 1 500 000 in 5 % Teilschuldverschreib. von 1900, rückzahlbar zu 103 %; Stücke à M. 1000 (Nr. 1–1000 Lit. A) und M. 500 (Nr. 1001 bis 2000 Lit. B) auf Namen des Bankhauses Joh. Berenberg, Gossler & Co. in Hamburg, über- tragbar durch Indossament. Zs. 2./1. u. 1./7. Zur Sicherheit hat die A.-G. zu gunsten des genannten Bankhauses eine Sicherungshypoth. an I. Stelle in Höhe von M. 1 650 000 auf den Brauereigrundstücken zu Cassel u. Greifswald bestellt. Zahlst.: Wie für Div., sowie Hamburg: Joh. Berenberg, Gossler & Co. Aufgelegt bei L. Pfeiffer, Cassel M. 900 000 v. 4. bis 6./7. 1900 zu 101.75 %. Am 11./6. 1904 wurde die Anleihe auf 2./1. 1905 zur Rückzahl. gekündigt. Gleichzeitig wurde aber den Besitzern der Stücke v. 15.–30./6. 1904 Herabsetz. des Zs.-Fusses von 5 % auf 4 % durch Abstempelung angeboten. Auf die zur ab 1./1. 1905 wirk- samen Konvertierung eingelieferten Schuldverschreib. wurde eine bare Vergütung von 4 % gewährt. Die künftige Tilg. der Anleihe erfolgt ab 1910 zu 102 % durch jährl. Auslos. von 1½ % zuzügl. ersp. Zs. im Dez. (zuerst 1909) auf 1./7., wobei ab 1910 eine Verstärk. der Tilg. gestattet ist. In Umlauf Ende Sept. 1913 M. 1 405 000. Hypothekar-Anleihen der Hessischen Act.-Bierbrauerei Cassel: I. M. 800 000 in 4 % Oblig. von 1896, Stücke Lit. A à M. 2000, Lit. Bà M. 1000, Lit. C à M. 500. Zs. 1¼4 u. 1/19. Tilg. zu pari ab 1901–41 mit 1 % und ersp. Zs. durch jährl. Ausl. im Juni auf 1./10, Verj. der Coup.: 5 J., der Stücke: 10 J. n. F. In Umlauf 30./9. 1913 noch M. 669 500. Zahlst. für Anleihe I. u. II: Ges.-Kasse; Cassel u. Berlin: Dresdner Bank.