1582 Brauereien. Direktion: Braumeister Herm. Mergell, Ewald Schuld. Aufsichtsrat: Dr. Wilh. Gesellius, Oswald Ruffert, Herm. Freimuth, Dr. Paul Behncke, Franz Beckers, Heinr. Siems, F. Niendorff. Dessauer Actien-Brauerei „Zum Feldschlösschen“ in Dessau i. Anhalt. Gegründet: 5./11. 1895. Die Ges. übernahm als Einlage die Firma „Brauerei zum Feld- schlösschen Fr. Robitzsch“ nebst Restaurationen Hofjäger u. Prinz Heinrich in Dessau nach dem Stande vom 30./9. 1894 für M. 1 033 688, sie übernahm ferner die Passiven von M. 33 532, Hypoth. M. 176 000 und gewährte zur Ausgleichung 100 Aktien à M. 1000 und bar M. 724 155. Ferner erwarb die Ges. 1896 die Brauerei und Mälzerei von Max Peters in Dessau nebst Eishaus in Jonitz und Kellerei in Zerbst für zus. M. 914 380. (Inzwischen wieder verkauft.) 1906 Erwerb des Etablissements Krystallpalast in Dessau für M. 369 000 inkl. M. 250 000 Hypoth. Zur Zeit besitzt die Ges. 13 Restaurations- u. Niederlage-Grundstücke, nachdem 1911/12 4 Anwesen in der Zwangsversteigerung für M. 209 936 hinzugekauft. Der Brutto- gewinn für 1906/07 betrug M. 24 849. Um die erforderlichen Abschreib. sowie abzubuchende zweifelhafte Posten zu decken, wurde der Delkr.-F. von M. 20 000 und teilweise auch der Spec.-R.-F. von M. 40 000 herangezogen, und es dienten hiernach M. 39 629 zu ordentl. Ab- schreib., M. 26 243 als besondere Abschreib. auf Dubiose, auf Wirtschafts- u. Niederlags- grundstücke, wonach M. 18 977 als Rest der Specialreserve verblieben, die einem neu gebildeten Delkr.-F. zugeführt wurden, der aber 1908 mit dem Gewinn von M. 3964 zur Abschreib. auf u. Darlehen Verwendung fand. Die kleinen Reingewinne von 1908/09 bis 1909/10 (M. 1436, 2841, 4120) wurden dem R.-F. zugeführt bezw. vorgetragen. Hohe Preise für Rohmaterial. hohe Zinsenlasten verursachten für 1911/12 nach M. 52 000 Abschreib. einen Verlustsaldo von M. 49 961, der 1912/13 auf M. 35 203 vermindert werden konnte. Zweck: Herstellung von Malz, Bier und deren Nebenprodukten. Der Betrieb ist 1903 in der durch Erweiterungen vergrösserten, ehemals Robitzsch'schen Brauerei vereinigt; das Anwesen der Peters'schen Brauerei ist bereits ganz veräussert. Bierabsatz 1895/96–1904/05: 738 263, 37 639, 38 420, 35 797, 35 377, 35 780, 32 550, 32 342. 33 826, 32 500 hl; später jährl. ca. 30 000 hl. Die Ges. hat 1912/13 ihren Betrieb, den Anforder. entsprechend, bedeutend vergrössert. Es wurde ein neues Kessel.- u. Masch.-Haus errichtet, auch Anschaffung zweier neuer Dampfkessel, einer neuen Dampf- u. Eismasch., einer neuen Gärkeller- Einrichtung, sowie einer modernen Flaschenbier-Anlage. Die Gesamtkosten werden auf ca. M. 500 000 veranschlagt. Die Brauerei übernahm ab 1./9. 1912 die Bierlieferung der Vereinsbrauerei „Askania“, die in Liquid. trat. Kapital: M. 780 000 in 780 abgest. à M. 1000. Urspr. M. 600 000, erhöht lt. G.-V. v. 28./3. 1896 zwecks Erwerb der Peters'schen Brauerei in Dessau um M. 700 000 (auf M. 1 300 000, in 700 ab 1./10. 1895 div.-ber. Aktien, begeben zu pari. Zwecks Tilg. der Unterbilanz (30./9. 1902 M. 104 191) und zu Abschreib. auf die Anlagen der ehemals Peters'schen Brauerei, in welcher der Betrieb aufgegeben ist, beschloss die . v. 27./7. 1903 Herabsetzung des A.-K. auf M. 780 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 5: 3. Frist bis 10./12. 1903. 17 nicht eingereichte Aktien wurden für kraftlos erklärt. Durch den Gewinn 1902/1903 ver- mindert sich der Verlustsaldo aus dem Vorjahre von M. 106 892 auf M. 61 281. Gedeckt ist er aus dem aus der Sanierung stammenden Gewinn von M. 520 000 von dem ausserdem M. 300 138 zu Abschreib. auf Anlagen, M. 20 000 zu solchen a. Dubiose, M. 20 000 zur Bildung eines Delkr.-Ktos, M. 72 970 für einen Disp.-F. u. M. 45 610 als Vortrag verwandt sind. Hypotheken: M. 250 000 zu 4½ % auf das Robitzsch'sche Anwesen, M. 684 075 auf eigene Wirtschaften. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftsquart. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Sonderrücklagen, alsdann 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (mind. jedoch M. 5000), bis 10 % vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte (diese als Geschäftsunkosten zu buchen), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1913: Aktiva: Grundstücke 271 472, Gebäude 661 587, Masch. 254 469, Lagergefässe u. Bottiche 16 875, Transportgefässe 23 900. Pferde u. Wagen 46 344, Geschäfts- Einricht. u. Utensil. 2364, Automobil 16 898, Flaschengeschäfts-Einricht. 44030, Restaurations- inventar 28 345, Restaurat.- u. Niederlagegrundstücke abzügl. Hypoth. 288 770; Debit. 562 558, Kassa 994, Vorräte 141 571, Verlust 35 203. – Passiva: A.-K. 780 000, Hypoth. 250 000, Kredit. 1 364 882, Kaut. 500. Sa. M. 2 395 382. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: diverse Kti 162 419, ordentl. Abschreib. 45 575, Ab- schreib. auf Hypoth. u. Darlehen etc. 2433, Gewinn 1261. Sa. M. 211 689 Freg:?? Brau-Kto M. 211 689. Kurs: In Berlin: Ende 1897–1902: 130.80, 113, 109.50, 90, –, 80. 25 %. Notiz (seit 14./9. 1903 frei Zs.) ab 19./12. 1903 eingestellt. – In Frankf. a. M. Ende 1897–71903: 130, 112, 108, 92, 85, 76, – %. Aufgelegt 14./12. 1896 zu 132 %; eingeführt 17./12. 1896 zu 135 % Notiz 23. 1904 eingestellt. Dividenden: Aktien 1894/95–1902/03: 0, 9, 7½, 6, 6, 5, 0, 0, 0 %; abgest. Aktien 1903/04–1912/13: 5, 5, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Fritz Mack. Prokurist: Carl Pfeil.