Brauereien. Lindener Actien-Brauerei vorm. Brande & Meyer in Linden vor Hannover, Blumenauer Strasse 15. Gegründet: 1./6. 1871. Das Etablissement wurde 1897/98 u. 1908–1912 vollständig um- gebaut und gestattet jetzt eine Jahresproduktion bis ca. 350 000 hl. Es sind Dampf- maschinen mit ca. 800 HP. Leistung u. 4 grosse Dampfkessel mit zus. 1000 qm Heigzfläche, sowie 2 Eismasch. vorhanden, welch letztere täglich an 1000 Ctr. Kristalleis herstellen können. 1908/09 Umbau u. Neueinricht. des Sudhauses etc. mit M. 244 637 Kostenaufwand. 1909/10 Bau eines Malzsilos; restl. Zugänge hierfür u. für andere Anlagen M. 228 226. 1900/01 trat die Ges. eine ihr gehör. Gartenparzelle zu Strassenzwecken an die Stadtgemeinde Linden ab, wodurch ihr Brunnen- u. Stallungengrundstück in seiner ganzen Front an einen neuen Strassenzug zu liegen kam. Die Ges. erwarb 1906/07 vom Magistrat in Linden ein der Brauerei angrenzendes Grundstück in Grösse von 313 qR. zum Preise von M. 224 146 zwecks Erweiter. der Anlagen. Nicht zum Betriebe dienende Bauplätze sollen verkauft werden. 1906 Erwerb des Eta- blissements Lindenhof, mit M. 472 200 zu Buch stehend, 1907 des Grundstücks Blumenauerstr. 17 u. 1911 des Grundstücks Blumenauerstr. 18, womit nunmehr das Brauereiterrain arrondiert ist u. überall an Strassen zu liegen kommt. Ausserdem besitzt die Ges. 11 Anwesen (s. Bilanz) Bierabsatz 1896/97–1912/1913: 159 560, 196981, 223 875, 221 880, 215 485, 195 569, 193 875, 215 332, 231 315, ca. 215 000, ca. 215 000, ca. 220 000, ca. 210 000, ca. 210 000, ca. 230 000, ca. 230 000, 230 000 hl. 1904 Ankauf der Weizenbierbrauerei von Jos. Hösel in Linden, deren Betrieb in- zwischen in den Hauptbetrieb Blumenauerstr. aufgegangen ist. 1908 Erwerb der Osteroder Stadtbierbrauerei G. m. b. H.; 1909 Beteil. bei Brauerei H. Langkopf G. m. b. H. in Peine; diese Ges. hat mit der Lindener Aktienbrauerei auf 30 Jahre einen Vertrag abgeschlossen, wonach sie ihre ganze Kundschaft ausschl. mit Lindener Bier zu bedienen hat, während sie anderseits unter Kontrolle der Lindener Aktien-Brauerei eine grössere Menge Malz für diese herstellt. 1909 Beteil. bei der Immobil.-Ges. Hannover-Linden G. m. b. H., welche den Schwarzen Bär besitzt; seit 1910 Anknüpfung engerer Beziehungen zur Hannov. Brauindustrie G. m. b. H. in Hannover. Für eine von dieser Ges. ausgegebene 4½ % Oblig.-Anleihe von M. 1 200 000, deren Gegenwert den Interessen der Lindener Aktienbrauerei dienstbar ge- macht ist, hat diese die Bürgschaft übernommen. Zugänge auf Anlage-Konti für Neubauten. besonders für Masch. erforderten 1911/12 ca. M. 440 000 u. 1912/13 M. 283 284. Kapital: M. 3 024 000 in 2016 Aktien à Thlr. 500 bezw. M. 1500. Urspr. M. 960 000, er- höht 1886 um M. 48 000, begeben zu 300 %, 1889 um M. 126 000, begeben zu 280 %, lt. G.-V. v. 28./3. 1895 um M. 1 134 000, begeben zu 110 %, u. lt. G.-V. v. 1./12. 1897 um M. 756 000 in 504, ab 1. Okt. 1897 div.-ber. Aktien à M. 1500, angeb. den Aktionären 3: 1 bis 21. Dez. 1897 zu 122 %. – Bei Erhöhungen sind die Besitzer der alten Aktien vor anderen Zeichnern berechtigt, die neuen Aktien im Verhältnis zu ihrem Aktienbesitz zu übernehmen. Hypoth.-Anleihe: M. 1 000 000 in 4 % Oblig. v. 1906, rückzahlb. zu 103 %, aufgenommen für oben erwähnten Terrain-Erwerb, für technische Neuanlagen u. zur Verstärkung der Be- triebsmittel. Voll begeben. Sicherheit: Hypoth. zur I. Stelle. Nicht notiert. Noch in Umlauf Ende 1913 M. 892 000. II. M. 1 250 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1912, rückzahlbar zu 103 %. Stücke à M. 1000 u. 500 lautend auf den Namen des Bankhauses Ephraim Meyer & Sohn in Hannover. 28. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1./10. 1916 mit jährl. mind. M 40 000. Die Anleihe ist sichergestellt auf das Brauerei-Anwesen, hinter der in Tilg. befindlichen ersten Anleihe von 1906 und rückt den Abzahlungen entsprechend vor. Der Erlös der Anleihe diente zur Deckung der Kosten für Neuanlagen sowie zur sonst. Konsolidierung der Finanzen. Zahlst.: Hannover: Ges.-Kasse, Ephr. Meyer & Sohn. Freihändig aufgelegt 20./5. 1912 zu 99.50 %. Nicht notiert. Hypotheken: M. 113 000; M. 531 855 auf 11 Grundstücke, M. 400 000 auf Lindenhof (in der Bilanz v. Saldo gekürzt). Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. bis 25 % des A.-K. (ist gefüllt), vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 9 % Tant. an A.-R. (ausser einer auf Geschäftsunkosten zu buchenden festen Vergütung von M. 10 000), Rest z. Verf. d. G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1913: Aktiva: Grund u. Boden 563 314, Brauerei-Gebäude 1 460 700, auswärt. Keller-Anlagen 45 350, Masch. u. Geräte 710 100, Kaltluft-Anlage 90 000, Gefässe 126 300, Gärtank 37 500, Pferde u. Wagen 74 200, Inventar 40 000, elektr. Anlage 12 300, Gleis-Anlage 17 900, Laboratoriums-Einricht. 1, Flaschenbier- Inventar 33 100, Grundstücke: Lindenhof 467 800 abz. 400 000 Hypoth. bleibt 67 800, 11 Grundstücke 577 500 abz. 531 855 Hypoth. bleibt 45 645, Bierforderungen u. Darlehne etc. 726 185, Bank- u. div. Guth. 646 933, Effekten 94 718, Kassa u. Wechsel 40 765, vorausbez. Prämien etc. 11 000, Hypoth. 2 409 602, Bier- u. Material.- Vorräte 588 600. – Passiva: A.-K. 3 024 000, 4 % Teilschuldverschreib. 892 000, do. Zs.-Kto 2460, 4½ % do. 1 250 000, do. Zs.-Kto 10 203, Hypoth. 113 000, R.-F. 773 872, a. o. R.-F. 100 000, Delkr.-Kto 300 000, Unterst. für Beamte u. Arb. 100 000, Sparkasse 73 125, Kaut. u. Depos. 237 817, Brau- u. Biersteuer-Kredit 406 729, Div. 393 120, do. unerhob. 1755, Tant. 62 015, Grat. 15 000, Vortrag 86 916. Sa. M. 7 842 015. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Heizung u. Beleucht. 81 276, Fourage 53 382, Betriebs- u. Handl.-Unk., Löhne, Gehälter u. Haustrunk 741 230, Reparat. 51 175, direkte Steuern u. Abgaben 868 343, Versich. 10 769, Arb.-Wohlf. 16 924, Abschreib. 339 931, Gewinn 570 986. – Kredit: Vortrag 103 827, Bier abz. Rohmaterial. 2 477 961, Abfälle 102 590, Eis 16 145, Zs. 33 495. Sa. M. 2 734 020.