Brauereien. Bürgerliches Brauhaus München (Münchener Bürgerbräu) in München-Ost. Gegründet: 30./10. 1880 durch Erwerb des in der Vorstadt Haidhausen belegenen Zenger- bräu-Anwesens. (Kaufpreis M. 1 200 000.) Seit Gründ. der Ges. wurde die Brauereianlage erhebl. erweitert, auch verschiedene Grundstücke zur Erweiter. des Brauereianwesens ange- kauft, so 1906 zur Arrondierung der Bauplatz Ecke Rosenheimer- u. Steinstrasse. Am 31./8. 1913 besass die Ges. ausser ihrer Brauerei 28 Anwesen zum Buchsaldo von M. 5 422 116 (Abnahme gegen das Vorj. M. 150 211). Im J. 1911/12 Erbauung des grossen Wohnhauses Rosenheimerstr. 59. Im übrigen Erhöhung der Anlagekonten 1912/13 M. 219 142 bei M. 144 367 Abschreibung. Gesamtabschreib. bis einschliessl. 31./8. 1913 M. 5 216 851. Bierabsatz in den Geschäftsjahren 1890/91–1901/1902: 167578, 176 456, 191 381, 190 604, 202 662, 223 578, 224 371, 229 025, 245 612, 254 654, 249 530, 227 016 hl. Später jährlich 220 000–230 000 hl. (1910/11 u. 1912/13 rund je 6000 hl Mehrabsatz). Kapital: M. 3 000 000 in 2000 Aktien (Nr. 1–2000) à M. 500 (I. Em.) u. 2000 Aktien (Nr. 1 bis 2000) à M. 1000 (II. Em.). Urspr. A.-K. M. 1 000 000, erhöht 1886 um M. 500 000, 1887 um M. 1 000 000 und 1891 um M. 500 000 (auf M. 3 000 000), begeben zu 122.50 %. Hypotheken: M. 2 850 566 auf Brauerei-Anwesen, in Annuitäten tilgbar. – M. 3 491 138 auf Wirtschaftsanwesen. (Beides am 31./8. 1913.) Geschäftsjahr: 1./9.–31./8. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbjahr. Stimmrecht: Je nom. M. 500 Aktienbesitz gewährt 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), 4 % Div., vom verbleib. Betrage bis 20 % Zzu einer Spez.-Reserve, vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt. von M. 2000 an jedes Mitgl.), Gewinnrest steht zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Aug. 1913: Aktiva: Grundstücke 1 004 982, Gebäude 2 898 768, Anwesen 5 422 116, Masch. 313 670, Inventar 168 880, Fässer 464 939, Fuhrwerk 79 784, Eisenbahn- waggons 18 160, Vorräte an Bier, Malz, Hopfen etc. 878 898, Bierguthab. 346 620, Debit. 792 933, ausständ. Malzaufschlag-Rückvergüt. 119 475, Vorlagen für Spezialausschänke 98 679, Hypoth.- Darlehen. der hypothekarisch versicherten Guthaben 2 384 335, Wechsel 10 667, Kassa 33 978, Avale 558 462. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Brauerei-Hypoth. 2 850 566, do. Zs.- Kto 20 018, Anwesen-Hypoth. 3 491 138, do. Zs.-Kto 32 079, Kaut. u. div. Kredit. 1 965 236, Malzaufschlag 280 962, unerhob. Div. 315, R.-F. 600 000, Delkr.-Kto 500 000, Gewinn-Res.-F. 600 000, Spez.-Res.-F. 600 000, Gebührenäquivalent-Res. 10 000, Talonsteuer-Res. 30 000, Unterst.-F. 177 572, Fonds für Pensionen an Angestellte 251 477, Abschreib. 207 793, Div. 240 000, Tant. an A.-R. 12 270, Vortrag 167 460. Sa. M. 15 036 891. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Feuerungsmaterial. 143 784, Malzaufschlag abzügl. Rückvergüt. 521 921, Eiskosten 28 914, Personalkosten 538 822, Reparat. 196 540, Schäfflerei 75 042, Steuern u. Assekuranz 105 135, Zs. 91 930, Futter- u. Streu 41 923, Handl.- u. Betriebs- Unkosten 215 292, Konto für Dubiose 32 935, Gewinn 627 524. – Kredit: Vortrag 177 023, Bier 2 245 421, Trebern 137 724, Einnahmen für div. Brauereiabfälle 59 598. Sa. M. 2 619 768. Kurs Ende 1886–1913: 162.50, 180, 181, 160, 157.80, 147, 149, 154, 169.50, 205, 221, 225, 212, 208.20, 207, 197, 200, 203, 206, 199.25, 181, 161, 150, 152.75, 168, 165, 149.50, 138.25 %. Notiert in München. Dividenden 1886/87–1912/1913: 7, 7½, 7½, 7½, 7½, 8, 8, 8, 9, 9, 9, 9, 9, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 9, 9, 9, 9, 9, 9, 9, 8 % Zahlbi pat. b 1/3. Goup Verj. 4 J. (K) Direktion: Komm.-Rat Georg Proebst, Konrad Euler. Prokuristen: Fr. Leonhardt, Fr. Bauer, Wilh. Stantke. Aufsichtsrat: (5–9) Vors. Reichs-Rat Wilh. von Finck, Stellv. Geh. Komm.-Rat Jac. Heilmann, Geh. Komm.-Rat Herm. Grotjan, Bank-Dir. Wilh. Schoch, Gutsbes. Wilh. Merck. Zahlstelle: München: Merck, Finck & Co. Kochelbräu München Akt.-Ges. in München. Gegründet: 30./11. 1887 bezw. 13./2. 1888. Die Ges. übernahm die St. Annabrauerei des Vorbes. J. Baudrexl (Kaufpreis M. 831 000) u. firmierte bis 1895 St. Annabrauerei, dann bis 26./1. 1906 Klosterbrauerei; nach der Fusionier. mit der Kochelbrauerei Anfang 1906 wurde Firma wie oben angenommen. AuchMälzerei u. Betrieb von Wirtschaften. 1902/1903 Ankauf des Kapuzinerbräu- Anwesens, das zu einem grossen Konzertsaal und als Mälzerei Verwendung finden soll. 1904 Erwerb von 3, 1905 von 2, 1906/07 von 2 Wirtschaftsanwesen in der Zwangsversteiger. Für letztere kamen M. 309 624 in Zugang. 1908/09 ÜUbernahme der Bierabnehmer der Schloss- brauerei Hofhegnenberg und der Humplbrauerei in Wolfratshausen. Mit dem Ankauf dieser Brauereien, die stillgelegt wurden, war auch die Erwerbung von 11 Wirtschaften u. die Ablösung von Bräugeldern verbunden. Die Anwesen wurden für zus. M. 450 000 er- worben u. einige davon bereits mit einem kleinen Nutzen u. längerer Bierbezugsverpflichtung wieder abgestossen. Die zu den Akquisitionen nötigen Beträge wurden mit den Barmitteln gedeckt, welche durch die Aufzahlung bei der Umwandlung von Stamm. in Vorz.-Aktien zuflossen (siehe b. Kap.). 1909/10 Ankauf der Hauslbrauerei Holzkirchen, deren Brauerei- Betrieb stillgelegt wurde, die Betriebsräume dienen jetzt als Mälzerei u. Bierdepot. 1911/12 Verkauf von 3 Anwesen u. 1 solches angesteigert. Bierabsatz 1894/95–1905/1906: 24 387, 25 541, 32 946, 36 648, 32 615, 36 963, 43 645, 45 313, 54 809, ca. 60 000, 60 000, 75 000 hl; später jährl. bis 145 000 hl, 1909/10 u. 1910/11 Mehrabsatz 1912/13 um 3 % zurückgegangen.