Brauereien. 1791 Bürgerliches Brauhaus Akt.-Ges. in Olpe. Gegründet: 26./2. 1906 mit Wirkung ab 1./10. 1906; eingetr. 29./3. 1906. Gründer siehe Jahrgang 1908/09. Die Aktien-Ges. erwarb in Anrechnung auf das A.-K. von der Firma Löwenbrauerei J. u. A. Kemper in Olpe: a) die auf den Namen von Joh. Jos. u. Anton Kemper in Olpe eingetragenen Liegenschaften nebst sämtlichen darauf stehenden Brauereigebäulichkeiten u. Zubehör für M. 67 000, b) sämtliches zur Brauerei gehörige lebende u. tote Inventar, bestehend aus: Brauereimaschinen und sonstigem Brauereigerät, 2 Pferden mit den vorhlandenen Geschirren, 4 Wagen, 1 Schlitten, Lager- u. Transport- fastagen, Flaschen u. sonstigem kleinen Inventar für M. 39 000. Zum Ausgleiche des Gesamt- kaufpreises von M. 106 000 übernahm die Akt.-Ges. die auf dem übernommenen Grund- stücke an erster Stelle für die Siegener Bank für Handel u. Gewerbe zu Siegen eingetragenen Hypotheken im Gesamtbetrage von M. 40 000. Auf den Rest von M. 66 000 erhält die Löwenbrauerei J. u. A. Kemper M. 30 000 in 30 Stück Aktien von je 1000 M. zum Nominal- betrage, den Überrest von M. 36 000 in bar ausgezahlt. Zweck: Herstellung und Vertrieb von Bier u. Malz und sonstiger in das „. gewerbe schlagender Rohprodukte. Jährl. Bierabsatz ca. 5000 hl. Kapital: M. 150 000 in 100 Inh.-Aktien à M. 1000 und 250 Nam.-Aktien à M. 200. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftsviertelj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1913: Aktiva: Immob. 81 600, Brauereieinricht., Fastagen, Flaschen u. Kisten 51 600, Mobil., Geräte, Kohlensäureflaschen u. Fuhrpark 8626, Vorräte, Wechsel, Kassa u. Effekten 14 114, Wirtschaftskto, Debit. u. Darlehen 148 478, Avale 6000. – Passiva: A.-K. 150 000, Kredit., Akzepte, Sparkasse, Bankschuld u. gestundete Brausteuer 150 930, Avale 6000, R.-F. 400, Delkr.-Kto 2200, Vortrag 888. Sa. M. 310 418. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Malz, Hopfen, Brausteuer, Kohlen, Kleinmaterial, Löhne, Biersteuer, Fuhrwerk, Skonti, Provis., Unk. u. Spesen 86 601, Reparat., Pacht u. Zs. 4993, Abschreib. 8455, z. R.-F. 200, z. Delkr.-Kto 700, Vortrag 888. – Kredit: Vortrag 285, Bier, Treber, Eis, Kohlensäure- u. Flaschenbierverkaufs-Kto 101 553. Sa. M. 101 839. Dividenden 1905/06–1912/13: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Martin Immekus, Winand Loeser. Aufsichtsrat: Vors. Fabrikdir. Joseph Hesse, Stellv. Fabrikant Jos. Kemper, Fabrikbes. Adolf Kemper, Franz Melcher, Herm. Wigger, Olpe. Oppelner Aktien-Brauerei und Presshefe- Tabrik in Oppeln. Gegründet: 19./5. 1896 als A.-G. Besteht seit 1836. Eingetr. 4./6. 1896. Fortbetrieb der für M. 875 000 in Aktien u. M. 150 000 in Hypoth. erworb. Brauerei, Mälzerei, Brennerei u. Presshefenfabrik nebst Destillation von H. Pringsheim in Oppeln. Die am 31./7. 1904 ab- gebrannte Mälzerei wurde bis Nov. 1904 wieder aufgebaut. Der Besitz der Ges. ist in der Bilanz spezificiert, darunter das Hotel Form in Oppeln, 1906/07 angekauft, welches umgebaut wurde. 1908 Verkauf des Hotels zur Post in Gogolin u. zweier anderer Grundstücke. Die Beteilig. bei dem Bierverlagsgeschäft J. Hakuba, G. m. b. H. in Beuthen wurde 1906 mit M. 17 000 Nutzen verkauft. Ausserdem besitzt die Ges. das Grundstück Wilhelmshöhe in Gleiwitz. Bierabsatz 1901/02–1912/13: 36 779, 40 123, 44 058. 42 247, 43 176, 44 253, 42 250, ca. 40 000, ca. 43 000, ca. 64 000, 83 324, 80 224 hl (seit 1911/12 inkl. Schlossbrauerei). Die a. o. G.-V. v. 29./5. 1911 beschloss den Erwerb der Schlossbrauerei M. Friedländer in Oppeln (Bier- absatz jährl. ca. 40 000 hl) für ca. M. 700 000; dieser Betrieb wurde mit demjenigen am Wilhelmsplatz zus.gelegt. Hierauf wurden M. 400 000 Hypoth. zu 4½ % unkündbar bis 1./4. 1920 übernommen, der Rest wurde bar bezahlt. Für die Übernahme der Vorräte wurden der Verkäuferin 4½ % Schuldtitel gegeben. Die Ges. gehört dem Verband deutscher Presshefe- fabrikanten in Berlin an. Kapital: M. 1 100 000 in 924 abgest. Aktien (Nr. zwischen 1–1006) u. 176 Aktien Em. 1906 (Nr. 1007–1182) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 000 000. Zwecks Sanierung des Unter- nehmens u. Tilg. der Unterbilanz per 30./9. 1900 von M. 126 836 beschloss die G.-V. v. 17./1. 1901, 30 % auf das A.-K. zuzuzahlen und die Aktien, auf welche die Zahlung bis 28./2. 1901 nicht erfolgte, im Verhältnis von 3 zu 1 zus. zulegen. Die Zuzahlung erfolgte auf 886 Aktien. 96 Aktien wurden zur Zus. legung eingereicht. Frist 1./2.–30./4. 1901. Nicht eingereichte 18 Stück wurden für kraftlos erklärt. Der durch vorstehende Transaktion erzielte Buchgewinn wurde mit M. 126 836 zur Beseitigung der Unterbilanz, der Rest von M. 214 964 mit M. 139 964 zu Extra-Abschreib., mit M. 50000 u. M. 25 000 zur Bildung des R.-F. bezw. Delkr.-Kto verwendet. Das A.-K. betrug M. 924 000; die G.-V. v. 9./12. 1905 beschloss Erhöhung um M. 276 000 (auf M. 1 200 000) in 276 Aktien à M. 1000, wovon im Sept. 1906 vorerst nur M. 176 000 zu 100 % begeben wurden. Hypothekar-Anleihe: M. 450 000 in 4 % Oblig. von 1898, rückzahlbar zu 103 %, Stücke Lit. A à M. 1000, Lit. B à M. 500 auf den Namen der Oberschles. Bank zu Beuthen. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1899 durch jährl. Ausl. von 2 % u. Zs.-Zuwachs im Juli auf 1./10.; kann ab 1903 verstärkt werden. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Zahlst.: Ges.-Kasse; Breslau: Breslauer Disconto-Bank, Schlesischer Bankverein; Beuthen: Dresdner Bank; Oppeln: Breslauer Dis- conto-Bank. Noch in Umlauf am 30./6. 1913 M. 264 500. Kurs in Breslau Ende 1898–1913: 101, 98, 93.75, 94.50, 98, 99.75, 100, 101, 100.50, 99.25, 98.50, 99.50, 98, 97.50, 96, 93.75 %.