Brauereien. 1795 Ges. 996 Aktien zum Nennbetrag. Diese Ges. und deren Gesellschafter gewährleisten, dass die eingebrachten Forderungen zum Inventurbetrag eingehen, und verpflichten sich, die bis zum 1./10. 1909 nicht gezahlten gegen Barzahlung zurückzunehmen. Nicht in die Inventur aufgenommene Aktiva gingen entgeltlos auf die neue Akt.-Ges. über. Sämtliche Gründungskosten trugen die Gründer. 1908 wurde das Kaufrecht auf die Gebäude und Grundstücke in der Neumann- u. Thalstr. ausgeübt. 1910/11 Erwerb der Anteile der Grund- stücks-Ges. Pankow, Spiekermannstrasse m. b. H.; auch beteiligt an der Nordd. Malzbier- betriebs-Ges. m. b. H. Zweck: Fortführung des von der offenen Handelsges. Brauerei Ernst Engelhardt Nachf. zu Pankow betriebenen Brauereiunternehmens sowie Herstell. u. Vertrieb von Bieren aller Art u. Betrieb aller damit im Zus.hang stehenden Geschäfte. Im Sept. 1910 erfolgte der Erwerb der Kaiserbrauerei A.-G. in Charlottenburg. Für das A.-K. der Kaiserbrauerei im Betrage von M. 1 400 000 wurden M. 600 000 neue Engelhardt-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./10. 1910 gewährt, auch wurde der Div.-Schein der Kaiserbrauerei für 1909/10 mit M. 100 pro Aktie eingelöst. Der Buchgewinn von M. 800 000 wurde zu Abschreib. u. inneren Reserven bei den Konten der Kaiserbrauerei verwendet. Die Betriebs-Grundstücke sind nach der Vereinigung folgende: I. Pankow: Der 17 383 qm umfassende Block, begrenzt von der Kaiser Friedrich-, Neumann- und Talstrasse in Pankow, wovon 7012.06 qm bebaut sind. Die Betriebs-Gebäude wurden im Jahre 1898 erbaut und haben in den Jahren 1906–1910 eine wesentliche Erweiterung erfahren. Die Betriebs- Einrichtung umfasst im wesentlichen: 3 Cornwallkessel, 2 Dampfmasch., 1 Kohlensäure- Eismasch., 1 Licht- u. Kraftanlage; der Antrieb sämtlicher Arbeitsmasch. erfolgt mittels elektr. Kraft durch 50 Motore von 1–30 PS. 4 Tiefbrunnen von durchschnittlich 120 m Tiefe fördern das zum Betriebe erforderliche, in ausreichender Menge vorhandene, gute Brau- u. Betriebswasser. Eine Flaschenspül-, Füll- u. Pasteurisier-Anlage ist auf eine tägliche Leistung für ca. 250 000 Flaschen eingerichtet. 2. Charlottenburg: Das von der Sophie- Charlottenstr. u. Danckelmannstr. begrenzte Grundstück der früheren Kaiserbrauerei mit einem Flächeninhalt von 6638.46 qm in Charlottenburg, wovon 3661.71 qm bebaut sind. Bierabsatz in Pankow 1907/08–1909/10: 132 873. 138 342, 166 789 hl; für 1910/11–1912/13 nicht veröffentlicht, doch ist der Absatz erheblich gestiegen. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000; erhöht behufs Er- werb der Kaiserbrauerei in Charlottenburg (s. oben) um M. 600 000 = 600 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./10. 1910, begeben zu 110 %. Zur Verstärkung der Betriebsmittel beschloss die G.-V. v. 25./6. 1913 Erhöh. des A.-K. um M. 400 000 (also auf M. 2 000 000) in 400 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./10. 1913, übernommen von der Bank f. Handel u. Ind. zu 125 %, angeboten den alten Aktionären v. 21./7.–2./8. 1913 zu 130 % plus 4 % Zs. seit 1./10. 1912. Hypotheken: M. 1 354 000, davon M. 754 000 auf Pankow u. M. 600 000 auf Charlottenburg. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Der A.-R. erhält nach Zahlung von 4 % eine Tant. von 10 %. Ausserdem erhält der A.-R. eine jährliche feste Vergütung von M. 1000 für das einzelne Mitgl. u. von M. 2000 für den Vors. Bilanz am 30. Sept. 1913: Aktiva: Grundstücke Pankow 659 796, do. Charlottenburg 498 000, Gebäude Pankow 757 744, do. Charlottenburg 571 969, Neubau Charlottenburg 14 214, Masch.-Anlage 416 149, Beleucht.- u. Brunnen-Anlage 2, Treibriemen u. Schläuche 1, Pferde 104 322, Wagen 53 063. Geschirre 1, Kraftwagen 23 946, Flaschenbierutensil. 76 978, Lager- fastagen 141 063, Transport- do. 41 609, Ausschank-Inventar 9813, Restaurat.- do. 1, Utensil. 1, Werkzeuge 1, Kassa 56 945, Bankguth. 879 231, Wechsel 12 956, Effekten 98 257, Beteilig. 185 878, Debit. I 58 885, do. II 113 041, Darlehn 880 205, Kaut. 2722, Waren-Bestände 298 008, eigene Hypoth. 1, Firmen- u. Warenzeichen 1, Interims-Kto 24 858. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Hypoth. Pankow 754 000, do. Charlottenburg 600 000, R.-F. I 220 000, do. II 280 000 (Rückl. 50 000), Dispos.-F, 65 341 (Rückl. 20 000), Delkr.-Kto 73 562 (Rückl. 58 000), Guth. der Kundschaft 506 850, do. Lieferanten 417 860, Brausteuerstund. 456 526, Kaut. 96 837, Talon- steuer-Res. 7201, Interims-Kto I 109 461, do. II 19 204, Div. 260 000, Tant. an Vorst. u. A.-R. 69 164, Grat. 18 659, Vortrag 25 000. Sa. M. 5 979 670. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fabrikat.-Unk. 1 713 144, Brausteuer 846 642, Steuern u. Abgaben 82 570, Löhne 1 009 747, Betriebs-Unk. 103 257, Furage 184 234, Fuhrwerks-Unk. 46 097, Handl.-Unk. 464 356, Personal- u. Arbeiterversich. 30 800, Arb.-Wohlf. 9068, Hypoth.- Zs. 58 470, Unk. zugunsten der Grundstücks-Ges. Spiekermannstrasse m. b. H. 35 991, Abschreib. 300 090, Gewinn 500 824. – Kredit: Vortrag 25 000, Waren 5 281 539, Eingang a. Diverse 78 756. Sa. M. 5 385 295. Kurs Ende 1911–1913: 219.75, 207, 190.25 %. Eingef. in Berlin am 14./7. 1911 zu 235.25 %. Dividenden 1907/08–1912/13: 12, 10, 12, 13, 13, 13 %. Direktion: Ignatz Nacher, Stellv. Adolf Schröder, Bronislaus Schütza, Rud. Tombeyl. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Siegm. Bodenheimer, Stellv. Konsul Salomon Marx, Rentier Otto Mayer, Syndikus Herm. Schöler, Charlottenburg; Dr. Adolf Schuftan, Komm.-Rat Hans Schlesinger, Bankier Siegfried Simonson, Berlin. Prokuristen: Max Mager, Kurt Köhler, Rob. Lück. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Bank für Handel u. Ind. u. deren sämtl. Nieder- lass., Abraham Schlesinger, S. Simonson. 113*