1900 Sprit- und Presshefen-Fabriken, Brennereien. Ges. erwarb nach ihrer Gründung mit Wirkung ab 1./10. 1906 die Fabrik der „Königsberger Spritwerke, Dumcke, Ziemer & Co Ö m „ H, . Königsberg/Pr.“' für M. 670 000. Die Fabrik, zu welcher auch ein Wohnhaus gehört, ist geographisch günstig gelegen und in den Jahren 1904/06 vollständig neu erbaut. Sie hat eine Leistungsfähigkeit von etwa 10 Millionen Litern, Lagerräume im Umfange von 3 Millionen Litern, Anschlussgleis, Filtra- tion, einen Kohlenglühofen, eine Anlage für elektrische Beleuchtung und Böttcherei. Das Kontingent bei der Spiritus-Zentrale G. m. b. H. in Berlin beträgt jetzt nach Erwerb der Spritwerke Adolf Katzenellenbogen 9 775 535; die den Werken zur Verf. stehenden Reservoir- räume umfassen einen Rauminhalt von ca. 10 000 000 Liter. Zweck: Errichtung und Ankauf von Spritfabriken innerhalb Deutschlands, insbesondere östlich der Elbe, und der Betrieb derselben, Betrieb von Spiritus-, Produkten- u. Kom- missionsgeschäften und alle in dieses Fach einschlagende, mit ihm zusammenhängende Geschäfte. 1906 Erwerb der Fabrik der Königsberger Spritwerke Dumcke, Ziemer & Co. G. m. P. H. in Königsberg. 1908 Ankauf des Geschäftes der Kommandit-Ges. Max Katzen- ellenbogen in Berlin; dasselbe wird als Produkten-Abteil. (Futter- u. künstl. Düngemittel) weitergeführt. 1909 Erwerb der Spritwerke und des Spirituslagerhauses der Firma Adolf Katzenellenbogen in Krotoschin für M. 330 000. Ende Juni 1910 beteiligten sich die Ostelbischen Spritwerke an der Gründung der Ges. m. b. H. Heinrich Epstein J. Katzen- ellenbogen Nachf. zu Posen. Diese Ges. übernahm das seit etwa 50 Jahren bestehende Spiritus- und Produkten-Geschäft der Firma J. Katzenellenbogen und führt dasselbe in der bisherigen Weise fort. Von dem St.-Kap. der Epstein-Katzenellenbogen-Ges. m. b. H., jetzt M. 1 000 000 betragend, besitzen die Ostelbischen Spritwerke z. Z. M. 800 000. Die Fabriken u. Lagerhäuser der Ostelbischen Spritwerke befinden sich in Königsberg u. Krotoschin. Auch Beteilig. mit M. 74 000 Anteilen an der Ostdeutschen Spritfabrik G. m. b. H. in Berlin (St.-Kap. M. 1 493 000). Seit Herbst 1912 besitzt die Ges. auch nom. M. 1 009 200 Aktien (in 1913 Beteilig. auf M. 1 037 800 erhöht) der Breslauer Spritfabrik (siehe bei Kapital). Diese Breslauer Aktien standen ult. Sept. 1913 mit M. 3 436 342 zu Buch. Kapital: M. 4 500 000 in 2100 St.-Aktien (Nr. 1–2100) à M. 1000 u. 2400 Vorz.-Aktien (Nr. 1 bis 2400) à M. 1000. Urspr. M. 1 200 000, erhöht lt. G.-V. v. 1./10. 1909 um M. 1 000 000 u. zwar durch Ausgabe von M. 400 000 in 400 St.-Aktien à M. 1000 u. M. 600 000 in 120 Vorz.-Aktien à M. 5000, sämtl. ab 1./10. 1909 div.-ber., übernommen von der Firma Adolf Katzenellenbogen zu Pari. Die G.-V. v. 18./11. 1911 beschloss weitere Kap.-Erhöh. um M. 800 000 (auf M. 3 000 000) in 800 Vorz.-Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./10. 1911. Diese neuen Vorz.-Aktien wurden von der Firma Adolf Katzenellenbogen in Berlin zum Kurse von 101 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./10. 1911 übernommen, mit der Verpflichtung, den alten Aktionären auf je M. 5000 alte Aktien, ohne Unterschied ob St.- oder Vorz.-Aktien, M. 2000 neue Vorz.-Aktien zu 103 % mit gleicher Zinsberechnung anzubieten. Die Firma Adolf Katzenellenbogen selbst ver- zichtete für einen Teil ihres Aktienbesitzes, in Höhe von M. 200 000, auf das Bezugsrecht. Die Kosten der Kap.-Erhöh. sowie die Einführung der Vorz.-Aktien an der Berliner Börse, welche nach Abzug des Agio rund M. 50 000 betragen, trägt die Ges. Die Vorz.-Aktien à M. 5000 sind in Stücke à M. 1000 getauscht worden. Die Vorzugs-Aktien erhalten aus dem Reingewinn bis zu höchstens 5 % Gewinnanteil voraus, ohne einen Anspruch auf weiteren Gewinn; diese Vorz.-Div. ist in folgenden Jahren nach.- zubezahlen, sofern sie in einem Jahre nicht voll gezahlt ist. Bei einer event. Liquid. der Ges. erhalten die Vorz.-Aktien im voraus bis zu 104 % des Nennwertes, während die übrige Masse den St.-Aktien zufällt. Die Ges. kann ab 1./10. 1914 nach G.-V.-B. die Vorz.-Aktien gegen Zahlung von 104 % amortisieren, indem das Los entscheidet, sofern nur ein Teil der- selben amortisiert werden kann. Die Kap.-Em. von 1909 war erforderlich, um die Fabrik von Katzenellenbogen in Krotoschin zu erwerben und Betriebsmittel flüssig zu machen. Die Kap.-Erhöh. von 1911 fand statt behufs Erhöhung der Beteilig. um M. 300 000 bei der Heinrich Epstein J. Katzenellenbogen Nachfl. G. m. b. H. zu Posen, die ihr Ges.-Kap. von M. 600 000 auf M. 1 000 000 erhöhte, sowie zur Verstärkung der Betriebsmittel. Die G.-V. v. 7./11. 1912 beschloss eine weitere Erhöh. des A.-K. um M. 1 500 000 durch Ausgabe von M. 500 000 St.-Aktien u. M. 1 000 000 Vorz.-Aktien auf M. 4 500 000. Die neuen ab 1./10. 1912 div.-ber. Aktien, bezügl. welcher das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen war, wurden von einem Konsort. unter Führung der Firma Adolf Katzenellenbogen in Berlin übernommen, u. zwar die St.-Aktien zu 120 % u. die Vorz.-Aktien zu 100 %, beide ohne Verrechnung von Stück-Zs. Das für die neuen Aktien erzielte Aufgeld von M. 100 000 wurde zur Deckung der Em.-Kosten (Börsen-Einführ.) verwandt. Diese Kap.-Erhöh. geschah zum Zwecke der teilweisen Beschaff. von Mitteln zum Erwerbe von nom. M. 1 009 300 Aktien der Breslauer Spritfabrik. Die Ostelbischen Spritwerke haben diese Aktien zum Kurse von 329 % ohne Stückzinsenberechnung von der Firma Adolf Katzenellenbogen erworben. Den zur Begleich. der Breslauer Spritfabrik Aktien über die durch die Kap.-Erhöh. gewonnenen Mittel hinaus erforderlichen Betrag, welcher sich zur Zeit des Aktienerwerbs auf rund M. 1 800 000 belief, hat sich die Ges. durch unbefristeten Bankkredit verschafft. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 5 St.; 1 Vorz.-Aktie à M. 1000 = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., etwaige Sonderrücklagen, höchstens 5 % Bi% Vorz.-Aktien mit Nachzahlungsverpflichtung, Tant. an A.-R., Vorst. u. Beamte, Rest Div. an die St.-Aktien.