68 Kredit-Banken und andere Geld-Institute. Schlesischer Bankverein in Breslau Kommanditgesellschaft auf Aktien mit Zweigniederlassungen in Beuthen O.-S., Glatz, Gleiwitz, Glogau, Gnadenfrei, Görlitz, Hirschberg i. Sehl., Jauer, Königshütte, Langenbielau, Leobschütz, Liegnitz, Neisse, Reichen- bach (Schles.) Rybnik, Schweidnitz, Sprottau, Waldenburg (Schles.), Zabrze und Depositenkasse A., C, D, E u. F, sowie Zweigstelle Ring 20 in Breslau. Gegründet: 17./7. 1856 auf unbeschränkte Zeit; eingetr. 31./5. 1862. Zweck: Betrieb von Bank-, Handels- u. industr. Geschäften aller Art. Ankauf, Verkauf u. zeitweise Beleihung von Wertp., Waren, Berg-, Hütten- u. landwirtschaftl. Produkten etc. Kommanditbeteil. bei Georg Fromberg & Co., Berlin (M. 2 000 000), bei Richard Vogt & Co., Frankenstein i. Schl., ferner b. Kattowitzer Bankverein A.-G., Kattowitz, Oberschles. Credit- verein, Ratibor u. Niederlaus. Bank in Cottbus; bei diesen Banken mit starkem Aktien- besitz. 1905 Übernahme des Bankhauses Abraham Schlesinger in Hirschberg i. Schles., dann 1912 die Bankfirmen F. H. Röchling in Gnadenfrei, Kleiner & Schenk in Jauer u. Hugo Scherzer in Schweidnitz übernommen. Verhältnis zur Deutschen Bank: Im Aug.-Sept. 1897 wurde jedem Besitzer von nom. M. 1800 Anteilen des Bankvereins freigestellt, seine Anteile mit Div.-Scheinen für 1898 u. die folg. Jahre gegen nom. M. 1200 neue vollbez. Aktien der Deutschen Bank mit Div.-Scheinen für 1898 u. die folg. Jahre umzutauschen u. ausserdem eine bare Zuzahlung von 5 % des Nenn- betrages seiner Anteile, d. h. von M. 90 für je nom. M. 1800 in Empfang zu nehmen. Die Mehrzahl der Aktionäre des Schles. Bankvereins machte von dem Anerbieten Gebrauch, so dass sich der grösste Teil der Aktien in dauerndem Besitze der Deutschen Bank befindet. Kapital: M. 50 000 000 und zwar in auf Namen lautenden Anteilen, 5047 Stück à M. 3000 (hiervon noch 3547 à Thlr. 1000), 6237 Stück à M. 1500 chiervon noch 3237 à Thlr. 500), 8345 Stück à Thlr. 100 = M. 300; sowie 23 000 Anteile (Nr. 1–23 000) à M. 1000, auf Inhaber lautend. Auf Verlangen können die Namen-Aktien in Inhaber-Aktien und umgekehrt umgewandelt werden. Das div.-ber. Kapital betrug von 1857–1863 M. 6 900 000, von 1864–1866 M. 7 500 000, 1867 M. 8 100 000, 1868 M. 8 400 000, 1869 M. 9 000 000, 1870 M. 15 000 000, 1871 M. 18 000 000, 1872–1875 M. 22 500 000, 1876 M. 20 100 000, 1877–1889 M. 18 000 000, alsdann erhöht 1889 um M. 4 500 000 zu 125 %; fernere Erhöh. 1896 um weitere M. 4 500 000 zu 121.50 %, nochmals erhöht lt. G.-V. v. 7./12. 1904 um 3000 Anteile à M. 1000, hiervon übernommen M. 2 625 000 von der Deutschen Bank zu 130 %, angeboten den Aktionären (auf M. 10 500 alte Anteile 1 neue) zu 133 %, die restl. M. 375 000 wurden den Gründern zu pari zur Verfüg. gestellt. Neuerliche Erhöh. lt. G.-V. v. 16./11. 1909 um M. 10 000 000 (auf M. 40 000 000) in 10 000 Anteilen à M. 1000; hiervon wurden M. 9 480 000 von der Deutschen Bank zu 136 % übernommen u. weitere nom. M. 520 000 Anteile, welche hierfür zur Verfüg. standen, den alten Aktionären zu 143 % angeboten. Die Deutsche Bank trug sämtl. Reichs- u. Landesstempelkosten u. die sonst. durch die Kap.-Erhöh. ent- standenen Kosten. Agio mit M. 3 402 984 in R.-F. Die restl. M. 520 000 der Em. v. 1909 wurden den noch bezugsberechtigten Gründern zu 100 % angeboten. Die a. o. G.-V. v. 5./6. 1912 beschloss weitere Erhöh. um M. 10 000 000 (auf M. 50 000 000) in 10 000 Anteilen à M. 1000, div.-ber. ab 1./7. 1912. Die gesamten Aktien wurden von der Deutschen Bank gezeichnet u. zwar M. 9 480 000 zu 134 % u. M. 520 000 zu pari. Nach Befriedigung der Beträge, zus. M. 520 000, welche für die noch bestehenden Gründerrechte zu pari erforderlich waren wurden nom. M. 8 000 000 den alten Aktionären zu 141 % angeboten. An dem Gewinn aus der Begebung des noch verbleibenden Restes von M. 1 480 000 war der Bankverein ent- sprechend beteiligt. Gesamt-Agio der Neu-Em. mit M. 3 317 746 in R.-F. Gründerrechte: Bei jeder Neu-Em. haben die Gründer das Recht, der neuen Anteil- scheine al pari zu übernehmen. Diese Rechte bestehen nur noch mit des früheren Umfangs. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem., gewöhnl. im März-April. Stimmrecht: Je M. 100 Aktienbesitz = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. I (Grenze 10 % des A.-K., ist erfüllt), vom gesamten Rest jedoch unter Ausschluss sämtlicher für Abschreibungen und Rücklagen verwendeten Beträge 8 % an die Geschäftsinhaber, 4 % Div., hierauf 10 % Tant. an A.-R. von dem Be- trage der als Mehr-Div. über 4 % an die Kommanditisten verteilt wird, verbleib. Überschuss als Super-Div.; falls die Div. 5 % oder mehr beträgt, ist Dotierung des R.-F. II zulässig. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Kassa, Geld-Sorten u. Coup. 5 083 396, Guth. bei Noten-Banken 2 099 084, Wechsel 52 919 311, Nostro-Guth. bei Banken 2 505 117, Reports u. Lombards 24 437 285, eig. Wertp. (davon 10 265 215 Staatsp.) 23 396 571, Konsortial-Beteilig. 5 877 500, Beteilig. bei Banken 5 874 921, gedeckte Debit. 86 140 320, ungedeckte do. 20 488 737, (Avale 13 444 305), 13 Bankgebäude 3 939 054, Inventar 1. – Passiva: Kommandit-Kap. 50 000 000, R.-F. I 10 500 000, do. II 9 744 626 (Rückl. 244 626), Nostro-Verpflicht. 294 388, seitens der Kundsch. bei Dritten benutzte Kredite 227 869, Guth. deutscher Banken 3 034 781, Einlagen 116 140 965, sonst. Kredit. 28 180 615, Akzepte 7 506 535, Scheck-Kto 65 450, (Avale 13 444 305), Hypoth. a. Bankgrundstücke 1 701 780, Talonsteuer-Res. 320 000 (Rückl. 70 000), Übergangsposten der Zentrale u. Zweigniederlass. untereinander 244 936, a. o. Abschreib. auf Grundstücke 150 000, Tant. an Geschäfts-Inhaber u. A.-R. 516 304, Div. 3 750 000, do. alte 1455, Vortrag 381 594. Sa. M. 232 761 302. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk., Steuern etc. 2 424 994, Abschreib. auf Arundstücke 100 000, do. auf Inventar 25 000, Reingewinn 5 112 525. – Kredit: Vortrag