314 Hypotheken- und Kommunal-Banken. Aktien zum Zwecke der Kaduzierung auf ihre Forder. ad I verzichtete. Ausserdem ver- zichtete sie auf die persönl. Geltendmachung ihrer hypoth. Forder. von M. 15 428 200 gegen Überlassung der beliehenen Grundstücke an sie zur Nutzung u. Verwertung derselben für ihre eigene Rechnung u. zwar ohne Anderung der Eigentumsverhältnisse. Das Ergebnis dieser Feststellungen und Verhandlungen war somit der Verlust des grössten Teils des A.-K.; infolge davon wurde in Gemässheit des § 241, Abs. 1, des Handelsgesetzbuches eine a. o. G.-V. der Aktionäre auf den 11./10. 1901 einberufen u. beschloss behufs Deckung der da- mals auf M. 9 999 135 angenommenen Unterbilanz, das A.-K. auf M. 1 165 000 herabzusetzen (siehe Kap.). Diese Herabsetz. des A.-K. hatte aber nicht genügt, die finanziellen Schwierig- keiten der Bank zu beseitigen. Durch das im Reichs-Anz. v. 28./29./10. 1901 bezw. 7./9./3. 1904 veröffentlichte Abkommen mit den Pfandbriefgläubigern wurde deshalb bestimmt, dass die Vertretung der Pfandbriefgläubiger (Deutsche Treuhand-Ges.) ermächtigt bezw. beauf- tragt sein solle, jeweilig der Pfandbr.-Zs. bis Ende 1909 zu stunden, wogegen der Mecklen- burg-Strel. Hypoth.-Bank die Verpflichtung auferlegt wurde, auf die gestundeten Zs. 4½ % Zinseszs. zu vergüten, den Pfandbriefumlauf bis Ende 1909 auf M. 8 225 000 zu reduzieren und diese Pfandbr. durch Hypoth. auf bebauten Grundstücken, welche den Anforder. des Reichshypoth.-Bank-Ges. genügen, zu bedecken. Die Bank hat sich von 1901–1909 fast ausschliessl. mit der Durchführung dieses mit den Pfandbr.-Gläubigern getroffenen Über- einkommens beschäftigt, insbes. mit dem Verkauf der ihr durch den vorerwähnten Aus- einandersetzungsvertrag zur Verwertung überlassenen Terrains der Immobil.-Verkehrsbank. Durch diese Transaktion verringerte sich der Hypoth.-Bestand der Bank von M. 27 103 064 am 31./12. 1901 auf M. 10 296 370 am 31./12. 1909, u. es gingen der Bank zugleich die Bar- mittel zu, um ihre eigenen umlaufenden Pfandbr. mit Disagio zurückzukaufen u. die Pfandbr.- Schuld dadurch entsprechend zu reduzieren. Bei dem Verkauf der Terrains wurden Beträge des Hypoth.-Delkr.-Kto frei, welche zus. mit den Disagio-Gew. beim Ankauf der Pfandbr. die Handl.-Unk. deckten u. Gewinne ansammeln liessen, die am 31./12. 1909 M. 701 121 be- trugen. Während der Dauer der Stundung von Pfandbr.-Zs. durfte eine Verteilung des Reingew. an die Aktionäre nicht erfolgen. Nachdem jedoch die Bank obigen Verpflichtungen nachgekommen ist u. sie laut Bescheinigung der Vertretung der Pfandbr.-Gläubiger, d. i. der Deutschen Treuhand-Ges., v. 16./11. 1909 die Stundungsbedingungen voll erfüllt hat, stand der Verteil. der Überschüsse von M. 701 121 nichts mehr im Wege (erfolgte als Div.-Zahl. f. 1909). Die Pfandbr.-Bes. sind durch die Erfüllung der Bedingungen des Abkommens vor jeder Schädigung bewahrt worden. Wegen Wiedererhöh. des A.-K. auf M. 4 000 000 siehe Kap. Geschäftsjahr 1910: Die behufs Wiederaufnahme des Geschäftsbetriebes in der a. o. G.-V. v. 5./11. 1909 beschlossene Erhöhung des A.-K. von M. 1 165 000 auf M. 4 000 000 ist im Geschäftsj. 1910 zur Durchführung gelangt. Die Zulassung der Aktien zum Handel an der Berliner Börse erfolgte im Juni 1910. Die Vermehrung der Betriebsmittel u. die geringe, bisher nur den zweifachen Betrag des A.-K. erreichende Inanspruchnahme von Pfandbr.- Krediten bestimmte die Ges., mit Rücksicht auf die Gesundung der Verhältnisse, alsbald der Hauptaufgabe der Hypoth.-Banken d. i. der Vermittelung des Realkredits näherzutreten u. zunächst M. 5 000 000 4 % Pfandbr., deren Absatz sich in Anbetracht der längere Zeit hindurch wenig günstigen Marktlage befriedigend gestaltete, zu emittieren. Geschäftsjahr 1911: Die Vermittlung des Realkredits durch Erwerb von Tresorhypoth. war in 1911 im Wesentlichen auf die Neuanlage von zurückgeflossenen Hypoth.-Kapitalien beschränkt. Die verfügbaren Betriebsmittel war die Ges. durch Gewähr. von Baugelddarlehen, gegen hypoth. Sicherstell., möglichst nutzbringend anzulegen bemüht. Die ungünstigen Verhältnisse des Geldmarktes sowie des Baumarktes in der zweiten Hälfte des Berichtsjahres erschwerten die Ablös. der gewährten Kredite in nicht unerhebl. Masse. Auch der Verkauf von Baustellen war durch die wirtschaftl. Lage wenig begünstigt. Der Bestand an ertrag- losen Baustellenhypotheken ist von M. 1 193 900 per ult. 1910 auf M. 1 056 600 mit rund M. 671 966 Res. am Schlusse des Berichtsjahres zurückgegangen. Das von der Zentrale in Neustrelitz betriebene mobile Bankgeschäft entwickelt sich stetig. Die Zahl der Agenturen hat sich um 9 auf 17 erhöht. Der Abschluss ergibt einschliessl. M. 8684 Vortrag einen Rein- gewinn von M. 264 651, aus welchem behufs weiterer finanzieller Kräftig. des Unternehmens eine Rücklage von M. 60 000 gestellt und die Verteil. von 4 % Div. erfolgte. Geschäftsjahr 1912: Der Druck, welcher sich auf dem Rentenmarkte fortgesetzt geltend machte, hinderte eine Förderung des regulären Hypothekengeschäfts. Der Pfandbriefumlauf stellte sich zu Ende 1912 auf M. 10 079 000 gegen M. 9 956 600 Ende 1911. Das Baugeld- geschäft ist durch die schwere Krisis, von welcher der Grundstücksmarkt seit fast 1½ Jahren heimgesucht wird, erheblich beeinträchtigt worden. Geschäftsjahr 1913: In der Hypoth.-Abteil. konnten, da der Pfandbrief-Absatz stockte, auch die Ablös. der gewährten Baugeldkredite sich nur langsam vollzog, neue Geschäfte nur in geringem Umfange abgeschlossen werden. Es kam hinzu, dass das angebotene Material den im Hinblick auf die allgem. Geschäftslage gestellten erhöhten Sicherheits- ansprüchen nicht immer genügte. Abgesehen von den wenigen neuen Beleihungsgeschäften war die Haupttätigkeit der Bank der Pflege u. Realisierung der, soweit erforderlich, durch Rücklagen reichlich gesicherten früheren Engagements gewidmet. Kapital: M. 4 000 000 in 1165 abgest. u. 2835 neuen Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 6 000 000, übernommen zu 105 %; erhöht lt. G.-V.-B. v. 2./3. 1898 um M. 6 000 000 (auf M. 12 000 000) in 6000 Aktien à M. 1000 (ab 1./1. 1899 div.-ber.), welche von einem Konsort.