486 Bau-Banken, Bau-, Terrain- und Immobilien-Gesellschaften etc. Habermann & Guckes, Akt.-Ges. in Kiel. Zweigniederlassung in Berlin W., Linkstr. 38. Gegründet: 13./1. 1908 mit Wirkung ab 1./1. 1907; eingetr. 25./2. 1908. Gründer siehe Jahrg. 1912/13; Arnold Habermann und Jean Guckes Kiel, brachten ihr bisher unter der Firma Habermann & Guckes betriebenes Handels- bezw. Baugeschäft mit allen Aktiven und Passiven, mit allen Mobilien u. Immobilien u. zwar nach dem Stande vom 1./1. 1907 ein. Für diese Einbringung wurden ihnen je 648 Aktien zum Nennbetrage gewährt. Die neu errichtete Aktien-Ges. haftet für alle am 1./1. 1907 im Betriebe des Geschäfts begründeten Verbindlichkeiten der früheren Inhaber der Firma Habermann & Guckes. Die in diesem Betriebe am 1./1. 1907 begründeten Forderungen gelten den Schuldnern gegenüber als auf die neu errichtete A.-G. übergegangen. Zweck: Übernahme und Ausführung von Bauten aller Art, An- und Verkauf von Immobilien, Fabrikation und Gewinnung von Baubedarfsartikeln etc., namentlich die Fort- führung des bisher unter der Firma Habermann & Guckes in Kiel domizilierten Bau- und Handelsgeschäftes, sowie Betrieb aller Geschäfte, welche nach dem Ermessen des A.-R. mit diesen Zweigen in Zusammenhang stehen. Der Bestand der für eigene Rechnung aus- geführten Aufträge belief sich Anfang 1912 auf M. 5 314 866, im Geschäftsj. 1912 sind an neuen Aufträgen M. 4 769 068 (i. V. M. 3 435 227) hinzugekommen, während die Leistungen an ausgeführten Arbeiten u. Lieferungen M. 4 247 609 (i. V. M. 3 775 519) betrugen; in das neue Geschäftsj. 1913 wurden Aufträge in Höhe von M. 5 836 325 übernommen, wozu 1913 M. 4 994 998 neue Arbeiten getreten sind, während die Leistungen an ausgeführten Arbeiten und Lieferungen M. 5 753 586 betrugen, sodass die Ges. in das Geschäftsjahr 1914 einen Auf- tragsbestand von M. 5 077 737 übernehmen konnte. Ausser Mehrleistungen bei früher über- nommenen Arbeiten setzt sich der Zugang hauptsächlich zus. aus Erhöh. der Lieferung von Uferdeckwerksmaterialien für die Kanalbauämter, Erdarbeiten (Walddörferbahn und Alster- kanalisierung) seitens des Hamburgischen Staates, Kanalisationsarbeiten in Magdeburg, Pfeilergründungen der neuen Hochbrücke über den Kaiser Wilhelm-Kanal bei Hochdonn, Hauptkanal für die Vollkanalisation der Stadt Kiel, Neubau des Bahnhofes Witzleben und Baggerarbeiten in Hamburg. Die Ges. besitzt nom. M. 364 000 Aktien der Kleinbahn Kirchbarkau- Preetz-Lütjenburg, nach Abschreib. mit M. 225 000 zu Buch stehend. Neuanlagen u. Einrich- tungen, neue Geräte u. sonst. Betriebsmittel erforderten 1910–1913: M. 618 952, 295 845, 796 456, 175 222. Die Zahl der während der Bausaison beschäftigten Arb. u. Beamten beträgt 2000–2500. Die Betriebsmittel u. Gerätschaften der Ges. bestehen aus Dampfern, Lokomobilen, Lokomo- tiven, Rammkesseln, Nass- u. Trockenbagg., Greifbagger u. Klapp-, Kohlen-, Elevier-, Transport-, Werkstatt u. Wohnschuten. Ferner besitzt die Ges. alle für den Trockenbetrieb erforderl. Kipp- wagen, Gleismaterialien etc. sowie Drehbänke, Bohrmaschinen, hydraulische Pressen, Dampf- hämmer, Stanzen, Krähne, Rammen, Pumpen, Lastwagen, Betonmischmasch., Steinbrecher etc. Die Masch. u. Geräte werden mit Dampfkesseln betrieben. Der Grundbesitz der Ges. in Kiel umfasst 25 a 57 qm, ausserdem hat sie in Ostenfeld, Kreis Rendsburg, Terrains in einer Grösse von 48 ha 8 a 725 qm behufs Gewinnung von Steinen, Grand u. dergl. erworben. Am Kaiser Wilhelm-Kanal besitzt die Ges. gemeinschaftl. mit der J. van de Velde G. m. b. H. ein Grundstück in einer Grösse von 10 ha 9 a 908 qm. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Ursprüngl. M. 1 300 000; die G.-V. v. 26./4. 1909 beschloss Erhöh. um M. 700 000 in 700 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1909, begeben an ein Konsort. zu 105 %, angeboten den alten Aktionären 13: 7 zu 110 %. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 30./7. 1910 um M. 500 000 in 500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1910, übernommen von einem Konsort. zu 112.50 %, angeboten den alten Aktionären 4: 1 im Aug. 1910 zu 122.50 %, eingez. 50 % u. das Aufgeld bei der Zeichnung, je 25 % an 1910. 15¼1 1919. Zur Stärkung der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 8./4. 1911 nochmalige Erhöhung um M. 500 000 (auf M. 3 000 000) in 500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1911, übernommen von einem Konsort. (Nationalbank für Deutschland) zu 112.50 %. Agio mit M. 61 438 in R.-F. Hypotheken: M. 140 575. (Ende 1913.) Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Grundstücke 165 896, Gebäude 44 600, Dampfer, Nass- u. Trockenbagger, Schuten, Landebrücken u. Zubehör 1 154 001, Lokomotiven, Lokomobilen, Eisenbahnwaggons, Eisenbahnbau- u. Betriebsmaterial, Masch., Werkzeuge, Apparate u. sonst. Anlag. 560 202, Presslufteinricht. 34 000, Tauchergeräte 1, Gemeinschaftl. Inventar 371 300, Betriebsanl. Ostenfeld 25 500, Fuhrpark u. Automobil 9450, Bureaueinricht. 1, Effekten 200 000, Material. u. Bauhölzer 36 121, hinterlegte Barkautionen 3890, Kassa 43 536, Debit. u. Bank- guth. 449 370, (Avale 1 379 026), Bestand an Material in Ostenfeld 188 044, halbfert. Arbeiten abzügl. Abschlagszahlungen 1 589 654. – Passiva: A.-K. 3 000 000, R.-F. 259 000 (Rückl. 22 000), Rücklage für Erneuerungsschein-Steuer 3000, Hypoth. 140 575, unerhob. Div. 70, (Avale 1 379 026), Kredit. 779 699, Bankforder. 542 175, Talonsteuer-Rückl. 3000, Div. 120 000, Vortrag 28 050. Sa. M. 4 875 570. Gewinn- und Verlust-Konto: Debet: Handl.- u. Betriebs-Unk., Gehält., Repar. etc. 222 162, Zs. 66 132, Abschreib. 350 038, Gewinn 173 050. – Kredit: Vortrag 28 016, Bauausführung., Lieferungen u. sonst. Einnahmen 783 366. Sa. M. 811 383. Kurs Ende 1911–1913: 150, 113.75, 91.50 %. Zulassung der M. 3 000 000 Aktien in Berlin erfolgt Ende Mai 1911, davon M. 1 000 000 am 1./6. 1911 zu 155 % zur Zeichnung aufgelegt.