Dampfschiffahrts-Gesellschaften, Rhedereien etc. 657 Zwischen der Deutschen Dampfschiffahrtsges. Handa u. der Hamburg-Amerika Linie wurde im Okt. 1910 eine Interessengemeinschaft geschlossen, wonach die Hansa ab 1./1. 1911 sich an den Frachtdampferlinien der Ifamburg-Amerika Linie zwischen Europa u. Ostasien beteiligt, während die Hamburg-Amerika Linié die Beteilig. an den Frachtdampfer- Iinien der Hansa zwischen Europa u. Indien erhält. Die Leitung der gemeinsamen Geschäfte für den Verkehr mit Ostasien untersteht der Hamburg-Amerika Linie, während die Leitung der gemeinsamen Geschäfte für den Verkehr mit Indien der Hansa untersteht. An Suez- Kanal-Kosten zahlte die Ges. 1913 Fr. 6 480 000 für 256 Durchfahrten. Kapital: M. 25 000 000 in 6000 Aktien (Nr. 1–6000) à M. 500 und 22 000 Aktien (Nr. 6001 bis 26 000 u. Nr. 1–2000 [frühere asiatische Linie)) à M. 1000; von den letzteren waren bis zur Vereinigung beider Linien im Jahre 1895 2000 als Aktien der asiatischen Linie bezeichnet. Das A.-K. wurde 1882 von M. 3 000 000 auf M. 5 000 000 erhöht, 1885 wieder auf M. 3 000 000 Uerabgesetzt durch Reduktion von je 5 Aktien auf 3 Aktien und wieder erhöht 1888 auf M. 5 000 000, 1890 auf M. 7 000 000 u. 1895 auf M. 10 000 000, durch Ausgabe von 3000 Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären zu 106 %. Die G.-V. v. 28./2. 1900 beschloss behufs Erweiter. des Betriebes nach Ostasien durch Neubau von 5 grossen Dampfern weitere Erhöh. des A.-K. um M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären zu 132.50 0% Zur Beschaff. neuer Dampfer beschloss die G.-V. v. 25./3. 1903 fernere Erhöh. um M. 5 000 000, angeboten den Aktionären zu 106 % franko Zs. Das Agio diente zur Bestreitung der Unk. etc. Zu dem gleichen Zwecke sind lt. G.-V. v. 24./3. 1906 weitere M. 5 000 000 aus- gegeben, womit das A.-K. auf M. 25 000 000 gebracht ist. Diese Aktien wurden den Aktionären zu 110 % franko Zs. angeboten; Agio nach Abzug aller Unk. mit M. 200 000 in R.-F. — Die Inh.- u. resp. Nam.-Aktien können gegen eine Gebühr in Nam.- u. resp. Inh.-Aktien um- gewandelt werden. Anleihen: I. M. 5 500 000 in 4 % Anteilscheinen, und zwar M. 2 000 000 v. 1./10. 1888, M. 1 500000 v. 1./1. 1889 und M. 2 000 000 v. 1./7. 1893, Stücke Lit. A u. B à M. 5000, 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. zu pari ab 1894 in längstens 50 Jahren durch jährl. Ausl. von 2 % ohne Zs.-Zuwachs in der G.-V. auf 1./10.; kann verstärkt werden. Sicherheit der Anleihe wie bei II. Verj. der Coup. 4 J., der Stücke 11 J. (F.) Zahlst.: Bremen: Disconto-Ges., Bernhd. Loose & Co., Bremer Fil. der Deutschen Bank, Deutsche Nationalbank; Berlin: Bank für Handel u. Ind., Disconto-Ges. (nur für 1893er Anleihe). Kurs in Bremen Ende 1896–1913: 101.50, 101.75, 101.50. 99.88, 99, 100.25, 100, 101.50, 101, 101, 100.25, 96.50, 9295 9999925, 99 25, 95.0, 96 % II. M. 3 000 000 in 4 % Schuldscheinen lt. G.-V.-B. v. 5./4. 1902, 500 Stücke Lit. A (Nr. 1–500) à M. 3000, 1500 (Nr. 1–1500) à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. zu pari ab 1907 durch 44 aufeinander folgende jährl. Ausl. von M. 66 000 und einer darauf folgenden letzten Rückzahl. von M. 96 000 in der G.-V. auf 1./10.: verstärkte Tilg. seit 1908 zulässig. In Umlauf inkl. Anleihe I Ende 1913 M. 5 839 000. Die Anleihe dient zur Ver- mehrung des Schiffsparkes bezügl. Vornahme von Ersatzbauten, Für die Sicherheit der An- leihe haftet die Ges. mit ihrem ganzen Vermögen; vor ihrer völligen Rückzahlung kann die Ges. keine neue Anleihe aufnehmen, welche den Inhabern ein besseres Recht auf das Vermögen der Ges. einräumt oder eine bessere Sicherstellung gewährt als den In- habern der Anleihe II, Bodmerei eines Kapitäns u. die Ansprüche der gesetzlichen Schiffsgläubiger ausgenommen. Verj. der Coup. u. Stücke wie bei I. Zahlst.: Bremen: Disconto-Ges., Fil. der Dresdner u. Deutschen Bank; Berlin: Bank f. Handel u. Ind., Disconto-Ges. Kurs in Bremen Ende 1902–1913: 100.25, 101.75, 101, 101, 100.25, 97, 99.25, 99.50, 99.25, 99.25, 95, 96 %. Die Anleihe ist freihändig untergebracht u. im Aug. 1902 zur Börsennotiz zugelassen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Je M. 500 Aktienbesitz = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), alsdann 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div., soweit nicht zu Spez.-Res. Ist der R.-F. zur Deckung von Verlusten in Anspruch genommen, so fällt jede Div. über 4 % fort, bis jener die urspr. Höhe wieder erreicht hat. Der A.-R. kann bestimmen, dass das Risiko auf Schiffe etc. ganz oder zum Teil von der Ges. selbst getragen werden soll; in diesem Falle fällt die ersparte Prämie für die Schiffe dem Assekuranz-R.-F. zu; hat dieser die Grenze mit M. 5 000 000 erreicht, so wird die verdiente Prämie dem Jahresgewinn oder dem Assekur.- R.-F. und zwar ganz oder teilweise nach Beschluss des A.-R. überwiesen. Der Asse- kuranz-R.-F. dient zur Deckung der Havarien, Schäden und Kosten der in Selbst- versicherung versicherten Schiffe und Frachten, soweit dieselben nicht durch die dagegen zu verrechnenden Prämiengelder des laufenden Jahres gedeckt werden. Der A.-R. ist berechtigt, wenn der Assekuranz-R.-F. mehr als M. 5 000 000 beträgt, zu beschliessen, dass etwaige Schäden und Havarien ganz oder zum Teil aus dem Assekuranz-R.-F. und nicht aus den Prämiengeldern des laufenden Jahres gedeckt werden, jedoch nur soweit der Assekuranz-R.-F. dadurch nicht unter M. 5 000 000 sinkt. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Schiffahrtskapital (Dampfer u. Kähne) 27 805 000, Neubauten 6 147 639, Immobil. 200 000, Reparatur-Werkstätten 74000, Mobil. 100, Kassa 13 761, Effekten 6 616 091, Warenlager 720 765, Zs. 37 008, Beteilig. an dritten Unternehm. 190 606, Bankguth. 19 292 247, Debit., Vorträge f. lauf. Reisen u. Havarieauslagen etc. 3 684 729. — Passiva: A.-K. 25 000 000, Anleihen 5 839 000, do. Zs.-Kto 59 620, R.-F. 2 500 000, Assekur.- R.-F. 12 600 000, Spez.-R.-F. 4 000 000, Div. 5 001 255, Pens.-Kasse 250 000, Tant. 448 733, Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1914/1915. I. 42