688 Dampfschiffahrts-Gesellschaften, Rhedereien etc. Aufsichtsrat: (6–8) Vors. Gen.-Dir. Alb. Ballin, Stellv. Carl Vorwerk, J. C. Ertel, Rob. Kirsten, Geh. Komm.-Rat Wm. Volckens, Guido Wolff. Zahlstelle: Hamburg: Nordd. Bank. Deutsche Levante-Linie in Hamburg, Mönckebergstr. 7. Gegründet: 6./9. 1889. Zweck: Erwerb und Betrieb von Dampfschiffen und Betrieb aller diesem Zwecke dien. lichen Geschäfte, namentlich Herstellung und Unterhaltung einer regelmässigen Dampfer- verbindung zwischen Hamburg, Bremen resp. Antwerpen u. sämtl. Haupthäfen des östlichen Mittelmeeres von Malta ab, des Schwarzen und Asowschen Meeres, sowie der Donau. Die Schiffe der Ges. verkehren jetzt von Hamburg, Bremen, Rotterdam, Antwerpen, Neweastle (Tyne), Swansea, Lissabon nach Algerien, Tunis, Triest, Fiume, Venedig, Ansona, Bari, Malta, Piraeus, Syra, Tripolitanien, Alexandrien, der syrischen Küste, Smyrna, Salonik, Dedeagoatsch, Konstantinopel, Haidar-Pascha, Bulgarien, Rumänien, Südrussland u. den türkischen Haupt- häfen am Schwarzen Meer. Rückkehrend ausser von den genannten Plätzen auch von Tunesien u. Algerien, sowie dem griechischen Korinten-Distrikt nach Antwerpen, Rotterdam u. Hamburg. Die Ges. ist mit der Beförderung der Paketpost zwischen Hamburg u. den deutschen Post- anstalten in der Levante betraut. In Antwerpen wurde Ende 1910 von der Levante-Linie und deren Antwerpener Agentur, der Firma Tonnelier & Schepens, eine Akt.-Ges. unter dem Namen Levante- u. Mittelmeer-Kontor A.-G. vormals Tonnelier & Schepens mit Frs. 400 000 A.-K. gegründet, die dazu bestimmt ist, die Abwicklung des Agenturgeschäfts der Levante- Linie über Antwerpen zu besorgen. Ferner hat die Ges. in Alexandrien u. Rotterdam Sselbständige Agenturniederlassungen errichtet. 1910 Ankauf der Bremer Dampferlinie Atlas G. m. b. H. bezw. deren Anteile (1912 verkauft, aber 1913 zurückerworben). In 1910 Erwerb der Adriatischen Linie der Firma A. C. de Freitas & Co. in Hamburg mit 7 Dampfern sowie Ankauf von 4 Dampfern der Horn-Linie; hierzu traten Neubauten der J. 1911–1913 mit 8 Dampfern, so dass die Flotte jetzt aus 61 Dampfern mit zus. 282 400 Tons besteht, nachdem 1913 3 alte Dampfer verkauft worden waren. Kapital: M. 9 000 000 in 9000 gleichber. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000, erhöht 1892 auf M. 1650 000, herabgesetzt 1895 auf M. 1 100 000; dann Erhöhung lt. G.-V. v. 18./6. 1898 um M. 1 100 000, angeboten den Aktionären zu 102 %, lt. G.-V. v. 14./3. 1899 um M. 1 800 000, angeboten M. 1 650 000 den Aktionären zu 108 0%, u. zwecks Erweiterung des Schiffsparkes lt. G.-V. v. 26./2. 1901 um M. 2 000 000 (auf M. 6 000 000) in 2000 Aktien, übernommen von einem Konsort. zu pari, angeboten den Aktionären zu 10% die G.-V. v. 20./4. 1909 wurde zur Beseitig. der aus der Bilanz Per 31./12. 1907 sich ergebenden Unterbilanz (M. 2 836 685) eine Zuzahl. von 30 % auf jede Aktie und ihre Umwandl. in Vorz.-Aktien, sowie die Ausgabe weiterer M. 3 000 000 Vorz.-Aktien beschlossen. Dies ist in der Bilanz per 31./12. 1909 geschehen. Den St.-Aktionären, welche von dem ersten Zuzahl.-Beschluss keinen Gebrauch gemacht hatten, eröffnete der Beschluss der G.-V. v. 27./6. 1910 nochmals die Möglichkeit der Zuzahl. unter den ursprünglichen Bedingungen. Die nachträglich eingegangenen Zuzahl. wurden auf Gewinn- u. Verlust-Kto der entsprechenden Jahre verbucht. Die Zuzahl. von 30 % ist auf M. 5 750 000 Aktien geleistet, so dass das M. 9 000 000 betragende A.-K. in M. 8 750 000 Vorz.-Aktien u. M. 250 000 St.-Aktien zerfiel. Laut G.-V. v. 3./4. 1912 wurden dann diese restl. 250 St.-Aktien in Vorz.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1911 umgewandelt, indem auf 229 Stück 30 % mit zus. M. 68 700 nachgezahlt wurden; betreffs der weiteren 21 Stück verzichtete die Ges. auf die Nachzahl. Die gleiche G.-V. v. 3./4. 1912 hob dann die Vorz.-Rechte der Vorz.-Aktien mit Wirkung ab 1./1. 1912 auf. A.-K. jetzt wie oben. Die G.-V. v. 11./6. 1912 beschloss dann Erhöh. des vereinheitl. A.-K. um M. 3 000 000 (auf M. 12 000 000) in 3000 neuen Aktien. Diese Kap.-Erhöh. wurde von den Aktionären (Nordd. Lloyd u. Dampfschiffahrts-Ges. Argo in Bremen) im Klagewege angefochten; die Kammer V für Handelssachen in Hamburg erklärte am 22./10. 1912 den Erhöhungsbeschluss für ungültig, ebenso das Oberlandes- gericht in Hamburg am 18./4. 1913. Das Reichsgericht endlich erklärte unterm 2./1.1914 den Erhöhungsbeschluss für gültig, die G.-V. v. 9./4. 1914 hob aber den Beschluss v. 11./6. 1912 wieder auf, so dass eine Kap.-Erhöh. nicht stattfand. Im März 1914 erwarb die Ham- burg-Amerika-Linie ca. M. 4 400 000 Aktien der Levante-Linie zu ca. 160 %. An Dividenden ist in den Jahren 1903–1910 nichts verteilt worden. Näheres über diese Geschäftsjahre sowie die Sanierungen siehe auch in Jahrg. 1907/08–1911/12 dieses Handbuches. Nachdem der Nordd. Lloyd und die Dampfschiffahrtsges. „Argo“ in Bremen als Aktionäre der Deutschen Levante-Linie gegen die Form der Auszahlung der sich nach der Bilanz für 1912 ergebenen Div. von 7 % in der G.-V. vom 20./3. 1913 Widerspruch erhoben haben, beschloss die G.-V. v. 20./3. 1913 die Div. von 7 %ſ/ auf ein Div.-Res.-Konto zurückzustellen bis zur rechtskräftigen Erledigung des zwischen der Deutschen Levante-Linie u. dem Lloyd schwebenden Rechtsstreites u. des am 20./3. 1913 erhobenen Widerspruches Durch das obenerwähnte Reichsgerichtsurteil v. 2./1. 1914 wurde der Rechtsstreit erledigt, so dass die Div. pro 1912 am 3./2. 1914 zur Auszahl. gebracht werden konnte. Anleihe: I. M. 4 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. vom 20./4. 1909, rück- zahlbar zu 103 %. Stücke à M. 1000 u. 500 lautend auf den Namen der Deutschen Palästina-