Lagerhaus-, Speditions- und Omnibus-Gesellschaften etc.

Aufsichtsrat: (4–6) Vors. Bankier Mor. Bonte, Stellv. Justizrat Jul. Schachian, Berlin;
Bank-Dir. Siegm. Bodenheimer, Komm.-Rat Hans Schlesinger, Bankier Siegfr. Müller, Hannover.

Zahlstellen: Berlin: Eigene Kasse, Bank für Handel u. Ind., Gebr. Bonte, Abraham
Schlesinger; Hannover: Oppenheimer & Müller.

Berliner Speditions- und Lagerhaus-Actien-Gesellschaft
(vormals Bartz & Co.) in Berlin. C. 25, Kaiserstrasse 39/41.
Die Gesellschaft besitzt 10 Filialen in Berlin und je eine Zweigniederlassung
in Freiburg, Hirschberg, Landeshut i. Schles. u. Warnemünde.

Gegründet: 29./1. 1886; eingetr. 3./4. 1886.

Zweck: Betrieb des Speditions-, Rollfuhr-, Kommissions-, Inkasso-, Lagerhaus- und
Möbeltransportgeschäfts der früheren Firma Bartz & Co. in Berlin, Freiburg i. Schl., Landes-
hut i. Schl., sowie einer Gütersammelstelle in Warnemünde für den dänischen Verkehr.
Besitz in Berlin: Die Grundstücke bezw. Gebäude und Lagerspeicher Kaiserstr. 39/40 u. 41,
Schillingstr. 29/30 mit einem Areal von 608.85 qR. 1903 Übernahme des Spedit.-Geschäfts. der
Firma Licht & Patzenhofer in Berlin, womit auch das zugeh. Grundst. Bergstr. 39/40 (183.70 qR.)
auf die Ges. mit überging. 1906 Übernahme der Speditionsfirma Paul Schott & Co. in
Berlin. Die Wohnhäuser u. sonstige nicht selbst benötigte Räumlichkeiten sind ver-
mietet; das Grundstück Bergstr. ist 1904/1905 zur Erhöhung der Rentabilität ausgebaut, wofür
M. 302 660 aufgewandt sind. Verkauft wurde 1904 das Grundstück Schillingstrasse 30a mit
M. 37 990 Buchgewinn. Auf Beteilig.-Kto (Ende 1913 M. 89 000) ist der Anteil der Ges. an
dem Transport-Comptoir der Vereinigten Spediteure der Berlin-Anhaltischen Eisenbahn,
G. m. b. H., an den „Berliner Gütersammelstellen G. m. b. H.' verbucht. 1906 ist der
Anteil der Ges. (s) an der 1906 gegründeten G. m. b. H. Bahnamtl. Rollfuhr-Ges. hinzu-
gekommen, welche die gesamte Berliner Bahnspedition übernommen hat. Die Ges. besass
Ende 1913 250 gute Pferde. Ein grösserer Kundenzuwachs für die Ges. entstand durch
einen im J. 1909 mit der Internationalen Transport-Akt.-Ges. in Wien abgeschlossenen
Vertrag, sowie im April 1911 durch Übernahme des Berliner Rollfuhrgeschäfts der Speditions-
firma Josef J. Leinkauf. Speditions-Einnahmen 1909–1913: M. 1 326 322, 1 378 018, 1 547 856,
1 628 451, 1 602 643 Bruttoeinnahmen. Abgerollt in Berlin 1911–1913: 190 520 000, 199 445 000,
? kg. Personal inkl. Beamte Ende 1913: 458. Mietseinnahmen aus dem Grundbesitz 1909
bis 1913: M. 195 618, 198 410, 207 526, 208 004, 207 622.

Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien (Nr. zwischen 1–2250) à M. 1000. Urspr. M. 1 250 000,
erhöht lt. G.-V. v. 29./4. 1889 um M. 450 000; Rückkauf von M. 250 000 zu 87 % zuf. G.-V.-B.
v. 28./4. 1893, dann erhöht lt. G.-V. v. 21./11. 1896 um M. 300 000, begeben an ein Konsort.
zu 114 %, angeboten den Aktionären zu 117 %, weiter erhöht zwecks Stärkung der Betriebs-
iuittel lt. G.-V. v. 28./12. 1899 um M. 250 000 (auf M. 2 000 000), übernommen von einem
Konsort. zu 108 %. angeboten den Aktionären zu 112 %.

Hypotheken: M. 1 859 100 (am 31./12. 1913) auf den verschiedenen Grundstücken, u. zwar:
3½ u. 4 % Berl. Pfandbriefe u. 5 % amort. erststellige Hypoth. der Gothaer Grundkreditbank;
von den Hypoth. sind M. 245 000 zweitstellige. Bis ult. 1913 an Amort.-Quoten zus. M. 130 054
gutgeschrieben.

Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.

Gewinn-Verteilung: 5–10 % z. R.-F. (erfüllt a. 1903); der A.-R. kann auch Dotierung

von Sonderrückl. beschliessen; vertragsm. Tant. an Vorst., 4 % Div., vom verbleib. Betrage
5 % Tant. an A.-R. (ausser einem jährl. auf Handl.-Unkostenkto zu verbuchenden Fixum von
M. 8000), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Die Überweisung an den R.-F. kann auf Beschl.
des A.-R. aufhören, sobald und solange derselbe 10 % des A.-K. ausmacht.

Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Grund u. Boden 3 510 570, Pferde 75 000, Rollwagen,
Pläne, Geschirre u. Stallutensil. 1, Patentmöbelwagen 1, Güterschuppen 1, Inventarien 1,
Formulare 1. Kaut. 2402, Aval-Akzepte u. Bürgschaften 285 030, Beteilig. 89 000, Hypoth.-
Amort.-Kto 130 054, Hypoth. 45 000, Debit. d. Zentrale 98 776, do. Filialen einschl. Waren-
Abteil. 254 322, Bankguth. 274 061, Wechsel d. Zentrale 53 590, do. d. Filialen 4475, Kassa
der Zentrale 35 666, do. d. Filialen 27 633, Lager-Kto 5115, Fourage 5071, Assekuranz 479.
– Passiva: A.-K. 2 000 000, R.-F. 200 000, Talonsteuer-Res. 10 000 (Rückl. 2500), Hypoth.
1 859 100, Kredit. 282 425, Avale 285 030, unerhob. Div. 100, Tant. an Vorst. 21 700, do. an
A.-R. 14 000, Div. 200 000, Vortrag 21 399. Sa. M. 4 896 254.

Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 275 934, Gehälter 318 552, Löhne 520 010,
Fourage 153 723, Fuhrwerksreparat. u. Hufbeschlag 45 884, Transport- u. Lagergut-Versich.
29 573, Krankenkassen- u. Unfallversich. 27 788, Angestellten-Versich. 9112, Alters- u.
Invaliditätversich. 5322, Entschädig. 5423. Hypoth.-Zs. 63 258, Abschreib. 121 135, Gewinn
259 599. – Kredit: Vortrag 24 283, Spedition 1 602 643, Grundstücksertrag 176 185, Zs. 32 206.
Sa. M. 1 835 319.

Kurs Ende 1889–1913: 121, 117, 94.50, 80.75, 91.25, 117.50, 126.50, 126.90, 133.10, 12
102, 107, 94.75, 114, 134.25, 130.25, 141, 133.25, 115.25, 118.75, 130, 142.50, 169.50, 15
147.75 %. Aufgel. 6./5. 1886 zu 108 %. Not. Berlin.

Dividenden 1886–1913: 4½, 4, 5. 4½, 4½, 4, 4½, 6½, 7, 7, 7½, 8, 7½, 6½, 6, 5, 6, 7½, 7½,
...... 00 0 9% e(ebup. Vegj. 4 (KK.)

Handbuch der Deutschen Aktien-Geselischaften 1914/1915. I. 47

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