Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 761 Zweck: XAusführung von Tiefbohrungen, Betrieb der Masch.-Fabrikat. Lieferung von Tiefbohr-Einricht., Tiefbohr-Werkzeugen und Fanggeräten aller Art. Laut G.-V. v. 14./9. 1907 kann die Ges. für eigene und fremde Rechnung Tiefbohrungen ausführen. Das Bergwerks- beteilig.-Kto der Ascherslebener Ges. enthält lediglich den niedrig bewerteten Besitz an 210 Kuxen der Halberstädter Kaliwerke, die über 7 Steinsalzmutungen verfügen, u. einige kleinere frühere Beteilig., gegen welche entsprechende Rückstell. auf Abwickelungs-Kto bestehen. Grundeigentum der Ges. in Aschersleben insgesamt 1 ha 34 a mit einer Gesamtstrassenfront von ca. 430 m Länge. Die Ges. verfügt über eine Anlage in Aschersleben und eine in Gleiwitz. Die Ges. ist bestrebt neue Aufträge auch ausserhalb Preussens u. Deutschlands zu erlangen, auch werden Tiefbohrungen für eigene Rechn. vorgenommen, zu welchem Zwecke An- fang 1908 Ölterrains in Tustanowice Stefa (Galizien) erworben wurden, auch wurde eine Beteilig. von 15/40 an dem schon in Bohrbetrieb befindl. Olbohrunternehmen Hungaria in Tustanowice genommen. Diese Petrolbohrungen haben bisher Erfolge nicht gebracht. Beide Petrolschächte, Hungaria u. Stefa, haben bei den Bohrungen mit techn. Schwierigkeiten zu kämpfen. Auf beide Unternehm. kamen 1913 M. 501 140 zur Abschreib., sodass sich nach Ent- nahme v. M. 209 684 aus dem R.-F. eine Unterbilanz v. M. 237 309 ergab, die vorgetragen wurde. Kapital: M. 1 112 000 in 719 Vorz.-Aktien u. 393 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 150 000. Die a. o. G.-V. v. 8./1. 1910 beschloss zur Verstärkung der Betriebsmittel Erhöhung um bis M. 384 000 in 384 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1910, angeboten den alten Aktionären 3:1 v. 31./1.–10./3. 1910 zu pari plus 3 % für Aktienstemp. nebst 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1910) bis 28./5. 1910 waren Minimalbetrag von M. 270 000 gezeichnet u. begeben. A.-K. somit von 1910–1912 M. 1 420 000. Zur Sanierung der Ges. spez. zu Abschreib. auf Aktien der Ungar. Heinr. Lapp Akt.-Ges. für Tiefbohrungen in Budapest (siehe Jahrb. 1912/13) beschloss die a. o. G.-V. v. 26./1. 1912 die Herabsetzung des A.-K. von M. 1 420 000 auf M. 710 000 durch Zusammenlegung der Aktien 2: 1. Gleichzeitig wurde beschlossen das A.-K wiederum um M. 750000 zu erhöhen durch Ausgabe von bis 750 Vorz.-Aktien, welche ab 1./1. 1912 8 % Vorz.-Div. mit Recht auf Nachzahl. geniessen. Der Rest des Reingewinns wird auf Vorz.-Aktien u. St.-Aktien pro rata verteilt. Ferner erhalten die Vorz.-Aktien im Falle der Liquidation der Gesellschaft vorab 100 % u. die etwa rückständigen Div.-Beträge. ehe die St.-Aktien etwas erhalten. Jeder Aktionär, der zwei St.-Aktien zur Zus. legung einreichte, hatte das Recht, je eine Vorzugsaktie gegen Zahlung von 100 % u. 4 % Stückzinsen seit dem 1./1. 1912 zu beziehen. Jeder Aktionär, der dies tat, hatte das Recht, seine aus der Zus. legung von 2 St.-Aktien entstandenen Aktien als Vorz.-Aktien abstempeln zu lassen. Diese s0o entstandenen Vorz.-Aktien haben dieselben Rechte wie die gegen bar ausgegebenen Vorz.- Aktien. Die nicht bezogenen Vorz.-Aktien wurden seitens der Ges. zum freihändigen Ver- kaufe zu 100 % u. 4 % Stück-Zs. gestellt. Im ganzen wurden M. 719 000 in Vorz.-Aktien umgewandelt; es verblieben M. 393 000 in St.-Aktien; A.-K. also jetzt zus. M. 1 112 000. Der Buchgewinn aus der Zus. legung der Aktien betrug M. 677 604, wovon M. 633 196 auf das ungar. Unternehm. zu Abschreib. kamen, das jetzt ganz abgewickelt ist. Geschäftsjahr: Kalenderj.; bis 1907 1./7.–30./6. Für die Zeit v. 1./7. 1907 bis 31./12. 1908 wurde nur eine Bilanz gezogen. Gen.-Vers.: Jan.-April. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 2 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., etwaige ausserordentliche Abschreib. u. Rücklagen, vom verbleib. Betrage vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, dann Div. an Vorz. u. St.- Aktien wie oben. Der A.-R. erhält 7½ % Ta3nt. Ausserdem erhält unter Anrechnung auf obige Tant. jedes Mitgl. des A.-R. eine feste jährl. Vergütung von M. 1000, der Vorsitzende und dessen Stellv. aber je M. 1500 (siehe auch bei Kap.). Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 212 193, Fabrik-Masch. u. Werkzeuge 7727, Tiefbohr-Masch. u. Werkzeuge 166 401, Diamanten 50 851, Modelle u. Patente 1, Pferde u. Wagen 1, Mobil. 1, Material. 8797, Kassa 5392, Aktien-Hinterleg.-Kto 259, Bergwerksbeteilig. 17 853, Galiz. Ölbohrunternehmen Tustanowice Stefa 255 000, Galiz. Ölbohrunternehmen Tustanowice Hungaria 299 582, Debit. 143 643, Verlust 237 309. — Passiva: Vorz.-Aktien 719 000, St.-Aktien 393 000, R.-F. 2883, Abwickl.-Kto 23 270, Akzepte 13 303, Aktien-Versteiger.-Kto 259, Kredit. 253 296. Sa. M. 1 405 014. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 28 830, Debit. 21 202, Bergwerksbeteilig.- Kto Hungaria 245 372, do. Stefa 214 493, Bohranlage Stefa 41 274, Fabrik 8367, Betriebsunk. 140 005. – Kredit: Vortrag 10 000, Bohrbetrieb 240 675, Zs. 1877, Res.-F. II 209 684, Verlust 237 309. Sa. M. 699 546. Kurs Ende 1900–1911: 186, 85.10, 130, 266.30, 296.50, 283.90, 278.20, 67, 68.30, 114.25, 96, 65 %. Zugel. Aktien Nr. 1–1150, davon M. 300 000 zur Subskription aufgelegt am 11./10. 1900 zu 183 %. Erster Kurs am 17./10. 1900: 185.50 %. Notiert in Berlin u. zwar ab 1./3. 1912 franko Zs., dann Notiz am 1./6. 1912 ganz eingestellt. Die im J. 1912 geschaffenen Vorz.- u. St.-Aktien sind nicht eingeführt. Dividenden: 1898/99–1906/1907: 20, 20, 10, 10, 22, 30, 20, 23, 0 %; 1907/08 (1./7. 1907 bis 31./12. 1908): 0 %; 1909–1911: 0, 0, 0 %. Vorz.-Aktien 1912–1913: 0, 0 %; St.-Aktien 1912 bis 1913: 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Ing. Heinr. Lapp. Kaufm. Feodor Hillmer. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Justizrat A. Oppenheimer, Hildesheim; Stellv. Rechtsanwalt Dr. Müller, Rentier R. Stegelitz, Aschersleben; Kaufm. Gust. Hünemörder, Halberstadt; Notar Dr. Marek Tiegermann, Drohobycz. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Aschersleben: Aschersleb. Bank, Gerson, Kohen & Co.