Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 771 & Securius (vertreten durch den Mitinhaber Bankier Arthur Frenkel, Berlin; 4) Geh. Komm.-Rat Herm. Frenkel, Berlin; 5) Kaufm. Georg Jachmann, B.-Schöneberg. Auf das A.-K. brachte in die Akt.-Ges. ein, die Mitbegründerin C. Wilh. Kayser & Co. das in Berlin unter der Firma C. Wilh. Kayser & Co. betriebene Handelsgeschäft nebst dem in Oranien- burg belegenen Hüttenwerke mit den dazu gehörigen Grundstücken, Gebäuden, Masch., Anlagen, Utensil., Material., Beständen, Kassa, ausstehenden Forder. u. Wechseln sowie mit der Befugnis zur Fortführ. der Firma mit Wirkung v. 1./10. 1911 ab. Insbesondere wurden übertragen alle Rechte u. Verbindlichkeiten aus den z. Zt. laufenden Lieferungs- u. Abnahme- verträgen der offenen Handels-Ges. sowie deren Miets-, Versich.- u. Engagementsverträge mit ihren Angestellten. Insbes. wurden eingebracht zu den beigesetzten Preisen: Grundstücke in Oranienburg M. 307 072, Gebäude 892 518, Masch., Öfen, Utensil. 542 459, Bollwerk 1000, Be- u Entwässer.-Anlage 15 586, Bahnanlage 31 842, Waren zur Wiederveräusser, 1 747 754, Material. 17 287, Gespanne 1995, Debit. 1 082 593. Kassenbestand 98 627, Wechsel u. Devisen 65 477, Effekten 13 900, Kaut. 1071, vorausbez. Versich. 1, Chemikalien 1, insges. Wert des Aktiv- bestandes M. 4 819 Dagegen übernahm die Akt.-Ges. die auf den Grundstücken lastende Hypoth.-Schuld von M. 180 000 u. Geschäftsschulden in Höhe von M. 643 189, während der Rest der Geschäftsschulden von Dr. Ernst Noah u. Dr. Georg Noah, als den bisherigen alleinigen Inhabern der offenen Handels-Ges., zu tilgen u. von der Übernahme durch die Akt.-Ges. ausgeschlossen ist. Nach Abzug der übernommenen Passiven in Höhe von M. 823.189 von den eingebrachten Werten im Betrage von M. 4 819 189 verbleiben M. 3 996 000, für die die einbringende Ges. 3996 Stück Aktien zum Nennbetrag erhielt. Sämtliche durch die Gründung der Ges., die Übernahme u. Ausgabe der Aktien, die Übertragung der Immobil. etc. entstehenden Kosten, insbes. die notariellen u. gerichtlichen Gebühren, Stempel u. Steuern wurden von den Inhabern der Firma C. Wilh. Kayser & Co., Dr. Ernst Noah u. Dr. Georg Noah, getragen. Zweck: Herstell. u. Verwert. von Metallen, Metallsalzen u. Metallegierungen aus Erzen, Zwischenprodukten u. Industrierückständen, insbes. Übernahme u. Fortführung des diesen Zwecken dienenden, bisher unter der Firma C. Wilh. Kayser & Co. in Berlin u. Oranien- burg betriebenen Hüttenwerks. Der in Oranienburg belegene Grundbesitz der Ges. umfasst zurzeit 18 ha 29 a 15 qm, von denen 1 ha 29 a 92.73 qm von den Fabrik- u. Verwalt.- Gebäuden gedeckt werden. In Berlin befindet sich nur das Kontor. Das im J. 1906/07 erbaute Werk in Oranienburg dient zur Herstell. von Metallen u. Verwert. von Industrie- rückständen u. zerfällt in zwei Teile, u. zwar in eine Kupferhütte u. eine Blei-Zinnhütte. In beiden Abteilungen wird das Material in Schachtöfen niedergeschmolzen u. in Flamm- öfen raffiniert. In der Kupferhütte wird es sodann in der Electrolyse zu chemisch reinem Kupfer umgewandelt; in der Blei-Zinnhütte werden die Metalle dann teilweise in Kesseln raffiniert. Der ganze Betrieb geht elektrisch vermittelst zweier eigener Dampfmasch. von je 250 effektiven HP., die mit Drehstrommasch. direkt gekuppelt sind, vor sich. Zur Gewinnung des Dampfes dienen 6 Dampfkessel von je 12 Atmosphären Überdruck. Ausserdem ist das Werk an das Märkische Elektrizitätswerk, von dem ca. 200 HP. bezogen werden können, an- geschlossen. Die Lichtversorgung geschieht in der gleichen Weise. An Masch. sind ausser- dem noch Gebläse für die Schachtöfen, Brikettmasch. für die feineren Material., ein Kom- presser für die Konvertoren sowie die nötigen Hilfsmasch. für die Reparaturwerkstätte, Pumpen etc. vorhanden. Gegenwärtig werden in Oranienburg etwa 300–350 Arb, u. 23 Beamte einschl. der im Laboratorium beschäftigten Laboranten, u. in Berlin 14 Beamte beschäftigt. 1912/13 Vergrösser. der Blei-Zinnhütte, auch errichtet die Ges. demnächst eine neue Kupfer- hütte in Westfalen. Umsatz 1909/10– 1911/12: M. 6 343 626, 7 481 424, 9 137 000. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu Pari. Hypothek: M. 180 000 zu 3½ % auf Grundstücken in Oranienburg, fällig 31./10. 1915. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie= 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Abschreib. u. Rücklagen, hierauf 4 % Div., vom verbleib. Überschuss 10 % Tant. an A.-R. (mind. M. 1500 pro Mitgl. u. mind. M. 3000 an Vors.), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1913: Aktiva: Grundstücke 307 202, Gebäude 912 183, Masch. u. Utensil. etc. 425 546, Bahnanlage 28 721, Bollwerk 38 617, Effekten 11 000, Be- u. Entwässer.- Anlagen 11 456, Gespanne * Chemikalien 1, Waren 2132 260, Debit. 1234 467, Kassa 129 291, Wechsel 58 807, Devisen 204 652, Kaut. 718, Betriebs- Materlal. 15 509, vorausbez. Versich. 1955. – Passiva: A.-K. 4 000 000, Hypoth. 180 000, Kredit. 694 596, Talonsteuer-Res. 8000 (Rückl. 4000), R.-F. 56 334 (Rückl. 30 392), Delkr. Kto 30 000, Wohlf.-F. 20 000, Tant. an Vorst. u. Angestellte 60 355, Div. 400 000, Vergüt. an I. A.-R. 36 000, Vortrag 27 106. Sa. M. 5 512 393. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 269 248, Zs. 34 070, Abschreib. 147 499, Gewinn 607 854. – Kredit: Vortrag 39 018, Betriebsgewinn 1 019 654. Sa. M. 1 058 672. Kurs Ende 1913: 139 %. Die Zulassung sämtl. M. 4 000 000 Aktien zur Notiz an der Berliner Börse erfolgte im Juni 1913, davon M. 2 000 000 am 19./6. 1913 zu 140 % zur Zeichnung aufgelegt; erster Kurs 26./6. 1913: 141 %. Dividenden 1911/12–1912/13: 10, 10 %. Direktion: Dr. phil. Ernst Noah, Dr. phil. Georg Noah, Berlin. Prokuristen: Carl Langer, Oranienburg; Wilhelm Butzing, Emil Schildert, Lothar von Kutzschenbach, Berlin. 43