774 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Rawack & Grünfeld Akt.-Ges. in Charlottenburg, Zweigniederlassung in Beuthen O.-S. Gegründet: 26./6. 1913 mit Wirkung ab 1./1. 1913; eingetr. 13./9. 1913. Sitz bis Mai 1914 in Beuthen O.-S. Gründer: Die offene Handelsges. Rawack & Grünfeld, Komm.-Rat Louis Grünfeld, Felix Benjamin, Dr. Karl Ellstaetter, Beuthen O.-S., Justizrat Dr. Paul Roediger. Dir. Rud. Euler, Dir. Herm. Winkler, Frankf. a. M.; Arthur Netter, Mannheim. Die offene Handelsges. Rawack & Grünfeld brachte als Einlage das von ihr unter der genannten Firma betriebene Handelsgeschäft als Ganzes nach dem Stande vom 31./12. 1912 u. mit dem unbeschränkten Recht zur Fortführung der Firma in die Akt.-Ges ein. Nach der für den 31./12. 1912 aufgenommenen Bilanz betragen die Aktiven der offenen Handelsgesellschaft M. 9 784 848. 84, während die Passiven, abz. der Kapitalkonten der Gesellschafter M. 4 434 016.91 betragen. Die Differenz sonach M. 5 350 831.93. Für diese Sacheinlage wurden der offenen Handelsges. Rawack & Grünfeld M. 4 000 000 Aktien zum Kurse von 110 % gewährt u. der Überschuss von M. 950 831.93 nebst 4 % Zs. seit 1./1. 1913 in bar vergütet. Zweck: Übernahme u. Fortführ. des Handelsgeschäfts der offenen Handelsges.: Rawack & Grünfeld in Beuthen O.-S. Die Rawack & Grünfeld Akt.-Ges. darf Geschäfte in Berg- werks- u. Hüttenprodukten aller Art, insbes. in den Rohstoffen für die gesamte metallurg. und chemische Industrie und in den Erzeugnissen dieser Industrien wie überhaupt alle Geschäfte tätigen, die den Gesellschaftszweck zu fördern geeignet sind. Sie darf auch Bergwerke u. industrielle Anlagen jeder Art errichten oder erwerben, sich auch an Berg- werken wie an sonstigen industriellen u. Handelsunternehmungen beteiligen. Kapital: M. 7 500 000 in 7500 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu 110 %, so dass damit auch der gesetzl. R.-F. voll eingez. ist (siehe auch oben). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Kassa 47 848, Debit. 12 733 441, Wechsel 1 546 989, Effekten u. Beteilig. 2 116 746, Waren 396 815, Imventar 20 000, Hypoth. 6500, Grundstück, Laboratorium 88 000. – Passiva: A.-K. 7 500 000, R.-F. 750 000, Kredit. 6 255 400, ausstehende Lieferanten-Rechnungen u. sonst. Verpflicht. 398 133, Gewinn 2 052 807. Sa. M. 16 956 341. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 617 140, Gewinn 2 052 807. –— Kredit: Zs. 238 000, Gewinn aus Waren, Effekten u. Beteilig. 2 431 948. Sa. M. 2 669 948. Dividende 1913: 21 %. Direktion: Vors. Kaufmann Felix Benjamin, Dr. Karl Ellstaetter, Dr. Paul Grünfeld, Ferd. Gattel, Stellv. Joh. Altermann, Max Eisner. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Louis Grünfeld, Beuthen O.-S.; Justizrat Dr. Paul Roediger, Dir. Rud. Euler, Dir. Herm. Winkler, Frankf. a. M.; Justizrat Ernst Kaiser, Beuthen O.-S.; Arthur Netter, Mannheim; Geh. Oberfinanzrat Maxim. von Klitzing, Walter Merton, Berlin. Prokuristen: Nathan genannt Norbert Grünfeld, Georg Levy, Ernst Söwy, Otto Steinitz, Willy Cygan, Erich Hoffmann, Walter „ Wilh. Held. Harzer Werke zu Rübeland u. Zorge in Blankenburg. Gegründet: 1./10. 1870. Zweck: Übernahme der braunschweig. Berg- u. Hüttenwerke am Harz: 2 Holzkohlen-Hochöfen nebst Eisengiessereien, Maschinenfabrik u. Kesselschmiede, sowie Anstalten zur Holzverkohl. u. Holzessiggewinn. u. Verarbeit. zu Rübeland; Eisenstein- gerechtsame in der Grafschaft Hohnstein u. Eisensteingruben bei Zorge u. Rübeland. . 1872 Erwerb der Eisensteingerechtsame im Hüttenröder Revier bei Blankenburg und behufs Ver- hüttung der Erze zu Giesserei-Eisen, Anlage von 2 Kokshochöfen in Blankenburg, Ver- nickelungsanstalt in Rübeland u. Teerölanstalt in Zorge. 1894 Einstellung des Betriebes auf der Verkohlungsanstalt undl.dem Hochofen in Zorge, 1895 mit Rücksicht auf die hohen verlustbringenden Produktionskosten auch Betriebs- einstellung des Hochofenwerks Blankenburg. Der Betrieb der Gies-orei daselbst wurde 1911 wieder aufgenommen. In Rübeland sind 2 Holzkohlen-Hochöfen in Betrieb. Auch Holz- verkohlungsanstalt u. Destillation daselbst. Für Neuanlagen u. Verbesser. sind auch fernerhin bedeutende Mittel aufgewandt, so wurden 1905/06 für Neueinricht. u. Erweiter. der Giesserei- Anlagen u. für den Neubau eines Emaillierwerkes M. 201 895 verausgabt; für 1906/07–1908/09 betrugen die Zugänge M. 191 588, 219 533, 128 540, 1910–1913 M. 75 879, 454 514, 84 893, 187317. Die Giessereien wurden zur Massenerzeug. eingerichtet. Die Giesserei von Ober- Zorge wurde 1912 mit der Giesserei Unterzorge vereinigt. Die Ges. beteiligte sich bei der Bahn Ellrich-Zorge, durch welche das Zorger Werk direkten Bahnanschl. erhielt. Die Ges. verkauft auch Erze. Durch Verbesser. d. Fördereinricht., Niederbringung eines Schachtes soll der Ertrag des Bergbaues gehoben werden. Ab 1./4. 1906 Pachtung des Eisenwerks Barbarossa bei Sanger- hausen für M. 25 000 jährlich, steigend allmählich auf M. 30 000 jährlich. Produktion: Gusswaren 1902/1903–1908/1909: 3 458 771, 4 398 985, 5 062 124, 6 340 346, 8 935 843, 7 010 570, 5 953 223 kg; 1909 (6 Mon.): 3 364 672 kg; 1910: 7428 t; später nicht veröffentlicht. – Holzkohlen-Roheisen (erblasen aus den in den Hüttenröder Gruben gewonnenen Erzen): jährl. ca. 1 600 000–2 300 000 kg. Kapital: M. 1 856 700 u. zwar M. 954 300 in 3181 Vorz.-Aktien u. M. 902 400 in 3008 alte Aktien, sämtlich à M. 300. Die 3008 gewöhnlichen Aktien sind gültig ohne Rücksicht