7 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. „ Die Koenigin-Marienhütte umfasst jetzt 1 Martinwerk mit 4 Öfen, 1 Walzwerk, 1 Giesserei für Masch.- u. Bauguss, Masch.-Bauwerkstätte, 1 Röhrengiesserei nebst Wasserleitungsbau u. Gaswerksbau, 1 Brückenbauanstalt u. eine Dinasziegelei; als Hilfsbetriebe besitzt die Ges. eine Gasanstalt u. ein elektr. Kraftwerk. 1899 wurde der Ausbau der Wasserkraft der Mulde durch eine neue Turbinenanlage von 300 HP. fertiggestellt; ebenso 1900 zur Ersparung von Kohlen zu Betriebs- u. Beleucht.-Zwecken ein Kraftwerk mit 900 HP., welches mit den Turbinen zus. arbeitet. 1900 wurde die Licenz zum Bau von Riedler-Express-Pumpen er- worben, welche die Ges. mit mehreren anderen Firmen teilt. Der Betrieb der der Ges. im sächs. u. reuss. Vogtlande gehörigen Eisensteingruben ist jetzt ganz eingestellt, die Erzgruben- felder b. Auerbach in der Oberpfalz wurden 1906 mit M. 770 786 Gewinn verkauft (s. unten bei Anleihe II). Der Restbesitz der in Bayern gelegenen Gruben u. Mutungen wurde 1907 mit M. 197 501 Gewinn verkauft, hiervon fanden M. 97 501 zu ausserord. Abschreib. Verwendung, während M. 100 000 dem Disp.-F. überwiesen wurden. Der bereits Ende 1901 ausgeblasene ver- altete Hochofen kam 1907/08 zum Abbruch u. wird nicht wieder aufgebaut. Arb.-Zahl ca. 1700. Ausgaben für Neuanschaff. etc. 1906–1913: M. 233 080, 100 429, 142 347, 94 100, 179 969, 35 504, 139 880, 606 008. Gesamtumsatz 1906 – 1913: M. 9 850 698, 11 372 112, 9 379 207, 9 267 786, 9 449 923, 9 358 743, 10 019 911, 9 208 445. Wert der Gesamtanlagen der Marienhütte Ende 1913 M. 4 410 000; Gesamtabschreib. seit 1877–1913 M. 12 752 066. Kapital: M. 5 503 800, und zwar M. 5 007 600 in 8346 Vorz.-Aktien mit Aufdruck in roter Farbe „Vorz.-Aktie gem. G.-V.-B. v. 10./12. 1901* (Nr. 1–8346) à M. 600 u. M. 496 200 in 745 abgest. St.-Aktien mit Aufdruck in grüner Farbe ,St.-Aktie gem. G.-V.-B. v. 10./12. 1901* (Nr. 1–663) à M. 600 u. 41 ebensolchen St.-Aktien (Nr. 663/664–826/827) à M. 1200. Bis Ende 1901 M. 6 000 000 in 10 000 Aktien (Nr. 1–10 000) à M. 600. Bezugsrecht al pari hatten die ersten Zeichner und die Aktionäre je zur Hälfte. Zur Tilg. der Unterbilanz am 31./12. 1901 von M. 730 648, Abstossung der bis 1./7. 1902 unkündbaren, in den letzten Jahren behufs Ausführung von Neubauten aufgenommenen Bankkredite, sowie behufs Vor- nahme von Abschreib. beschloss die G.-V. v. 10./12. 1901 folgendes: 1) Herabsetzung des A.-K. durch Zus. legung von Aktien (je 2 Aktien von M. 600 zu einer Aktie). 2) Schaffung von 5 % Vorz.-Aktien. Die Aktien, auf welche eine bare Zuzahlung von M. 100 geleistet und auf welche ausserdem eine 4½ % hypothekarisch eingetragene, zu 105 % rückzahl- bare Oblig. der Ges. von M. 150 bezogen wurde, blieben von der Zus. legung befreit und wurden Vorz.-Aktien. Dieselben erhalten ab 1./1. 1902 aus dem Reingewinn 5 % Div. vorweg und nehmen an dem weiter verteilbaren Rest, nachdem die übrigen Aktien gleichfalls 5 % erhalten haben, mit diesen gleichmässig teil. Im Falle Liquid. der Ges. werden zunächst die Vorz.-Aktien mit einem Betrage von je M. 100 auf je M. 600 Nennwert berücksichtigt; die weitere Verteilung geschieht auf beide Aktienarten gleichmässig nach Massgabe ihres Nennwertes unter Abzug jener auf die Vorz.-Aktien vorweg gezahlten M. 100 3) Ausgabe von Oblig. der Ges. gemäss Ziffer 2. Frist zur Zuzahlung und Zeichnung der Oblig. v. 2.–31./1. 1902. Nach diesem Termine sind die Aktionäre, welche sich an der Zuzahlung und Zeichnung der Oblig. nicht beteiligt hatten, zur Einreichung ihrer Aktien „ zur Zus. legung bis 10./5. 1902 aufgefordert worden. 164 Aktien wurden nicht eingereicht, für kraftlos erklärt u. dafür die 41 St.-Aktien à M. 1200 mit Doppelnummern ausgegeben. Im ganzen ist auf 8346 Aktien eine Zuzahlung von M. 834 600 geleistet worden: ferner hat die Ges. aus der Zus. legung von 1654 Aktien in 827 einen buchmässigen Gewinn von M. 496 200 erzielt. Diese beiden Beträge unter Hinzunahme von Res. in Höhe von M. 234 447 sind zu ausserord. Abschreib. in Höhe von M. 700 000, ferner zur Tilg. der Unterbilanz per 31./12. 1901 von M. 730 648 und mit M. 126 910 zu einer Rücklage für die Kosten der Rekonstruktion und der Anleihe II verwandt worden. Anleihen: I. M. 2 500 000 in 4½ % Schuldscheinen von 1889, 2500 Stücke à M. 1000, auf Inhaber. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu pari ab 1894–1929 durch jährl. Ausl. von mind. 1 % u. ersparten Zs. im März auf 1./7. Die hypothek. an erster Stelle durch Kautionshypothek in Höhe von M. 2 500 000 auf dem Grundbesitz der Ges. in Cainsdorf, Nieder-Cainsdorf u. Bockwa sichergestellte Anleihe wurde zur Löschung von Hypoth. und Tilg. schweb. Schulden auf- genommen. Es dürfen von der Anleihe gleichzeitig nur M. 2 000 000 im Umlauf sein. Begeben waren Ende 1913 M. 2 500 000, davon bis 1./1. 1914 M. 873 000 ausgelost, sodass sich noch M. 1 558 000 in Umlauf befinden. Von M. 568 000 unverzinslich im Besitz der Ges. befindlich, sind M. 550 000 als Kaution u. die übrigen M. 18 000 bei einem Bank- hause zur Verfüg. des A.-R. hinterlegt. Zahlst.: Ges.-Kasse; Berlin: S. Bleichröder; Berlin u. Dresden: Dresdner Bank. Kurs Ende 1896–1913: 102.50, 102, 101, 98.50, 98.50, 95.50, –, 98, 97, 97, 103.75, 99.25, 100, 100.50, 101, 100.75, 100, 99 %. Aufgelegt 5./11. 1889 zu 103 %. Notiert in Dresden, Zwickau, und seit August 1907 auch in Berlin. II. M. 1 251 900 in 4½ % Teilschuldverschreib., 8346 Stücke (Nr. 1–8346) à M. 150, auf Namen des Bankhauses S. Bleichröder in Berlin und durch Indossament über- tragbar, hiervon sind 3680 Stücke zu 105 und 4666 Stücke zu 102 % rückzahlbar (siehe unten). Diese Anleihe wurde begeben an die Aktionäre, welche gemäss G.-V.-B. v. 10./12. 1901 die Zuzahlung von M. 100 auf jede ihrer Aktien geleistet haben (s. unter Kapital). Zs. 2./1. und 1./7. Tilgung ab 1906 bis längstens 1933 durch jährliche Auslosung, beginnend mit M. 16 050, steigend bis M. 63 450, spät. 15./3. auf 1./7.; verstärkte Tilg. oder gänzliche Künd. mit 6 Monate Frist vorbehalten. Die Anleihe ist durch Kautions- hypothek in Höhe von M. 1 450 000 zu gunsten des Bankhauses S. Bleichröder in Berlin sichergestellt. Diese Hypothek haftet jetzt nur noch auf dem Grundbesitz der Ges.