Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 797 Ausserdem besitzt die Ges. eine grössere Anzahl Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser u. die erforderlichen Bureau- u. Verwaltungsgebäude. Das Gesamtareal der Ges. umfasst ca. 250 ha. Die Ges. betreibt ferner: 1) Die von den Grafen Hugo, Lazy, Arthur Henckel von Donnersmarck gepachteten Eisenerzförderungen im Regierungsbezirk Oppeln, speziell in den Kreisen Beuthen u. Tarnowitz. Mit diesen Grafen wurde 1911 ein Vertrag auf völlig veränderter Grundlage geschlossen, welcher der Ges. die Ausbeutung ihrer sämtlichen Eisenerz- u. Dolomit- Förderungen u. Förderungsrechte im Regierungsbezirk Oppeln gegen Zahlung eines angemessenen Förderzinses bis 31./12. 1922 überlässt. Die Grafen sind an einem sich er- gebenden Reingewinn beteiligt, wogegen der Gesellschart das Recht eingeräumt ist, vom Vertrage zurückzutreten, falls abbauwürdige Eisenerze nicht mehr vorhanden sind. 2) Das im J. 1905 zum Zwecke der direkten Konvertierung des flüssigen Roheisens im Anschluss an das Hochofenwerk Julienhütte errichtete Stahlwerk in Julienhütte, be- stehend aus 7 Martinöfen, wovon 5 Eigentum der „Stahlwerk Julienhütte, G. m. b. H.“, Gleiwitz, sind. Die Oberschles. Eisen-Ind. ist deren Hauptgesellschafter u. betreibt diese 5 Martinöfen als Pächterin. Das Stammkapital der Stahlwerk Julienhütte, G. m. b. H. beträgt M. 400 000; ausserdem hat diese Ges. im J. 1905 zur Aufbringung des Bau-Kapitals eine Oblig.-Anleihe von M. 1 800 000 u. im J. 1907 zum Zwecke der Erweiterung des Stahlwerks eine solche von M. 2 200 000 aufgenommen. Für beide Oblig.-Anleihen haftet die Oberschles. Eisen-Ind. als selbstschuldnerische Bürgin. 3) Die Prima Fabrica de Cuie si de Tras Serma in Romänia Constantin Wolff & Co. (Erste Rumänische Fabrik für Drahtstifte u. gezogene Drähte, Commandit- Ges. Constantin Wolff & Co.) in Galatz, Rumänien. Geren Hauptkommanditistin die Ges. ist; 10=B36336 Die Oberschles. Eisen- Ind. ist mit ihren gesamten „A-Produkten“ Mitglied des bis 30./6. 1917 abgeschlossenen Düsseldorfer Stahlwerks-Verbandes. Die Ges. gehört ferner dem Ostdeutsch. Roheisensyndikat, der Oberschles. Stahlwerksgesellschaft m. b. H. Berlin, der Oberschl. Alteisen-Vereinigung, dem Verband Deutscher Drahtwalzwerke, dem Verbande Deutscher Drahtgeflechtfabrikanten, dem Deutschen Kupferdraht-Verbande, sowie einigen anderen Verkaufs-Vereinigungen an. 1906– 1913 wurden durchschnittl. 8811, 9499, 9359, 8642, 8659, 8707, 9219, 9448 Arb. beschäftigt. Umsatz 34 082 185, 39 003 701, 31 007 726, 30 339 233, 34 247 366, 37 178 995, 43 311 556, 41 934 759. Die Anlagekonten erfuhren 1907 einen Zugang von M. 2 665 956, 1908 M. 2 162 558, 1909 M. 1 410 334, 1910 M. 1 670 558, 1911 M. 1 766 224, 1912 M. 4 618 308, 1913 M. 3 379 405. Ausserdem stand Ende 1913 das Neubau-Kto Julienhütte mit M. 6 053389 zu Buch, wovon M. 5 500 000 erst bis Ende 1915 zu bezahlen sind. – Von 1887 bis Ende 1913 betrugen die Gesamt-Abschreib. M. 34 879 613. Der Reingewinn verminderte sich 1909 nach M. 1 200 000 Abschreib. auf M. 107 454. Auch das Geschäftsjahr 1910 verlief für die Ges. noch wenig günstig; nach M. 1 500 000 Abschreib. verblieb nur ein Reingewinn von M. 225 753, der mit M. 60 000 zu Rücklagen Verwendung fand, M. 165 753 wurden vorgetragen. Immerhin erzielte die Ges. 1910 gegen 1909 einen um ca. M. 760 000 höheren Betriebsgewinn. Auch 1911 wurde nach M. 1 600 000 Abschreib. ein Reingewinn von M. 263 512 erzielt, von den M. 203 512 vor- getragen wurden. Im Jahre 1912 besserten sich die Verhältnisse, sodass nach M. 1 800 000 Abschreib. ein Reingewinn von M. 1 115 905 u. 3 % Div. = M. 840 000 zur Ausschüttung kommen konnten; 1913 nur M. 785 024 Reingewinn, der nach M. 42 000 Zuweis. z. Talon- steuer-Res. u. von M. 20 000 für gemeinnützige Zwecke mit M. 723 024 vorgetragen wurde. Die Oberschles. Eisen-Ind. hat im Juli 1909 in Gemeinschaft mit ihrer Bankgruppe unter Führung der Berliner Handels-Gesellschaft 975 Kuxe der „Consolidierten Gleiwitzer Steinkohlengrube“ erworben, wovon auf die Ges. 64 % entfallen. Diese Gew. besteht aus ver- schiedenen Grubenfeldern mit einer Flächenausdehnung von ca. 24 000 000 qm. Das Kaufgeld ist in 10 Jahresraten zu bezahlen. Mit dem Abteufen der Grube ist 1910 begonnen worden. Es wurde zunächst eine Doppelschachtanlage „Carl Fürstenberg-Schächte I u. II“' niedergebracht. Carl Fürstenberg-Schacht I hat 1911 das Steinkohlengebirge bei 55 m erreicht u. stand 1913 bei 335 m Teufe. Im J. 1913 nahm die planmässige Ausricht. des Feldes ihren normalen Fortgang. Durch Verleihung der Steinkohlenmutung „Velsenecke“ an die Gew. der Cons. Gleiwitzer Steinkohlengrube hat der Felderbesitz der Grube im J. 1910 eine Vergrösser. um 527 378 qm erfahren. Im Zus. hang mit den oben erwähnten Kuxen- erwerb steht die Option auf den Kauf der ,Consolid. Steinkohlengrube Nord“, welche mit der Grube Gleiwitz markscheidet. Die Ges. ist an der Akt.-Ges. Eisenhütte Silesia in Paruschowitz, O.-Schl., mit Aktienbesitz beteiligt. A.-K. dieser Ges. jetzt M. 10 000 000, Div. 1903–1913: 5, 7, 11, 14, 11, 7, 4, 6, 11, 12, 8 %. Ferner ist die Ges. beteiligt an der Ges. der Metallfabriken B. Hantke, Warschau, welche Werke in Czenstochau besitzt. (Siehe hierüber unten.) Seit Ende 1909 Beteilig. an der Riebe Kugellager- u. Werkzeugfabrik G. m. b. H. in Weissensee b. Berlin (St.-Kap. M. 150 000). Beteilig. bei der Ges. der Metallfabriken B. Hantke in Warschau. Das A.-K. der Hantke-Ges. beträgt Rbl. 5 000 000. Die Oberschlesische Eisen-Industrie A.-G. ist hierbei mit Rbl. 2 294 000 Aktien beteiligt. Div. der Hantke-Ges. für 1911/12 u. 1912/13 je 10 %. Die Ges. Hantke besitzt u. betreibt: 1. das Hüttenwerk in Czenstochau,