816 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. brunnen I, Gebrüder Lenné, Olgazeche in Lothr. Der Einbringungswert der eingebrachten Anlagen u. Anstalten betrug M. 10 000 000. Zweck: Eisen- u. Stahlfabrikation, sowie die Vornahme aller Handlungen, welche sich in irgend einer Weise auf diese Fabrikat. beziehen, einschl. des Verkaufs u. der Verwertung der Fabrikate u. der sich daraus ergebenden Nebenprodukte u. Rückstände; dazu soll aucl gehören der Erwerb u. Betrieb von Bergwerken u. Betrieben aller Art zur Gewinnung der Rohprodukte, ebenso die Erricht. u. der Betrieb von Hochofenwerken. Der jetzige Besitz der Ges. umfasst nachstehende Werke u. Anlagen: a) Das Eisen- u. Stahlwerk in Völklingen, bestehend aus 320 Koksöfen, 6 Hochöfen (ein 7. im Bau), einem Thomaswerk miteiner Leistungs- fähigkeit von 500 000 t, Anlagen zur Erzeug. von Elektrostahl, Walzwerken zur Herstell. von Eisenbahnmaterial, Formeisen, Stabeisen, Walzdraht, einem Hammerwerk, einer Eisenkon- struktions-Werkstätte zur Herstell. von kompl. Eisenkonstruktionen, Anlagen zur Gewinnung von Teer, schwefelsaurem Ammoniak, Benzol u. zahlr. Nebenbetrieben b) an der kanalisierten Saar u. in der Nähe der Station Überherrn der Bahnlinie Völklingen-Diedenhofen gelegene Kalkstein- brüche, welche ein Gebiet von rund 100 ha umfassen; c) die Koksofenanlage Altenwald mit Gewinnungsanlagen für Teer, Ammoniak, Benzol etc. Jahresproduktion ca. 150 000 t Koks: d) die Hochofenanlage Carlshütte bei Diedenhofen, bestehend aus 4 Öfen mit einer Gesamt- leistungsfähigkeit von ca. 860 t Tagesproduktion u. einer Schlackensteinfabrik; e) die Erz- bergwerke Gew. Röchling u. Gew. Röchling I b. Algringen in Lothr. (ca. 1350 ha). Die Gruben sind mit der Carlshütte durch eine 6 km lange eigene Bahn verbunden u. fördern z. Z. jährl. rund 1 500 000 t Erz. Der anstehende Erzvorrat reicht für weit über 100 Jahre. Ausserdem besitzt die Ges. Kohlenfelder in Westfalen u. Lothringen, deren Kuxe in der Bilanz unter Beteilig. u. Effekten aufgeführt sind. Die Kohlenfelder in Westfalen liegen nördlich von Werne bei Hamm u. umfassen 21 preuss. Maximalfelder mit einem Flächeninhalt von ca. 46 000 000 qm. Die Kohlenfelder in Lothringen bilden einen zus.hängenden Besitz von ca. 20 Maximalfeldern u. einem Flächeninhalt von ungefähr 40 000 000 dm. Sie liegen in der Gegend von Falkenberg u. Lauterfangen u. bergen nach den Bohrergebnissen grosse Mengen Flammkohlen. Ein Zeitpunkt für den Ausbau u. die Inbetriebnahme lässt sich weder für die in Westfalen, noch für die in Lothringen belegenen Felder z. Z. bestimmen. Des weiteren sind in dem Besitz der Ges. 750 Kuxe der Gew. Carl Alexander in Baesweiler bei Geilenkirchen. Diese Gew. besitzt in der Nähe von Aachen, markscheidend mit der Grube „Anna“ des Eschweiler Bergwerks-Vereins, ca. 17 Maximalsteinkohlenfelder, in welchen Fettkohle aufge- schlossen ist. Mit dem eigentl. Schachtbau ist 1910 begonnen worden. Die Kohlenförder. wird voraussichtl. Ende 1915 beginnen. Die restl. 250 Kuxe der Gew. Carl Alexander sind in Händen der Société des Aciéries de Longwy in Mont St. Martin, die mit den Röchlingschen Eisen- u. Stahlwerken, G. m. b. H. zus. die Aktien der Société des Mines de/ Valleroy besitzen, u. zwar ist jede Ges. mit der Hälfte beteiligt. Röchling u. Longwy übernahmen auch die selbstschuldnerische Bürgschaft für eine 4½ % Anleihe von M. 10 000 000 der Gew. Carl Alexander. Die Société des Mines de Valleroy ist mit einem A.-K. von frs. 10 000 000 Aktien u. frs. 7 000 000 Oblig. ausgestattet u. betreibt ein Erzbergwerk ganz in der Nähe der deutschen Grenze mit einem Flächeninhalt von 886 ha u. einem anstehenden Erzvorrat von ungefähr 120 000 000 t. Die Anlage ist als Doppel-Schachtanlage für ca. 4000 t Tagesleistung ausgebaut. Die Förderung beträgt z. Z. ca. 1900 t täglich. Es ist eine grosse Arbeiter- kolonie vorhanden, um die erforderlichen Arbeiter heranzuziehen. Weiter besitzen die Röchlingschen Eisen- u. Stahlwerke, G. m. b. H. den grössten Teil der Aktien einer französischen Erzgrube bei Longwy. Die Grube enthält ca. 10 000 000 t kieseliges Erz u. ist seit 1909 im Betrieb. In dem Nachbarort Wehrden, der an das Werk Völklingen grenzt, hat die Firma Grundstücke für ca. M. 230 000 erworben, um einen Nebenbetrieb zum Haupt- werk zu errichten. Hier soll u. a. ein Schlackenbrechwerk, eine grosse Kesselbatterie u. ein Turbinenwerk, das das Hauptwerk mit der nötigen elektr. Energie versorgen soll, er- richtet werden. Die Beteiligungsziffern der Firma betragen: im Stahlwerksverband 261 869 t, im Verband deutscher Drahtwalzwerke 33 500 t Fertiggewicht. Der Grundbesitz beträgt rund 525 ha. Die Zahl der Arb. u. Beamten beträgt rund 8000. Stamm-Kapital: M. 20 000 000. Urspr. M. 10 000 000, belegt durch obige Sacheinlagen, erhöht lt. Ges.-B. v. 1./5. 1905 um M. 5 000 000 u. lt. Ges.-B. v. 15./6. 1908 um M. 5 000 000. Die Gesellschafter zerfallen insofern in Gruppen, als die Erben des Geh. Komm.-Rat Carl Röchling den Stamm Carl Röchling; die Erben des Komm.-Rat Theodor Röchling den Stamm Theodor Röchling; die Erben der verstorbenen Frau Anna Röchling den Stamm Ernst Röchling und endlich Dr. Fritz Röchling den Stamm Fritz Röchling bilden. Die Zugehörigkeit zum Stamm geht auf die Erben über. Zur Veräusserung eines ganzen oder teilweisen Geschäftsanteils sowie zur Teilung desselben, ausser im nachbe- zeichneten Fall, bedarf es der Genehmigung der Ges. Zur Veräusserung eines ganzen oder teilweisen Geschäftsanteils an Mitgesellschafter, sowie für die Teilung von Geschäftsanteilen verstorbener Gesellschafter unter deren Erben bedarf es der Genehmigung der Ges. nicht. Jeder Teil muss aber mindestens noch zweihunderttausend Mark betragen. Will ein Ge- sellschafter seinen Geschäftsanteil ganz oder teilweise an einen Mitgesellschafter, der einem andern Stamm angehört, veräussern, so muss er denselben vorher den Mitgesellschaftern, die seinem eigenen Stamm angehören, unter denselben Bedingungen anbieten, u. darf er die beabsichtigte Veräusserung nur dann vornehmen, wenn binnen drei Monaten kein