Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 817 Stammesmitglied zu denselben Bedingungen kauft. Auch bei Veräusserung eines Geschäfts- anteiles im Wege einer Zwangsvollstreckung steht den Mitgesellschaftern, die dem gleichen Stamm angehören wie derjenige, gegen den die Zwangsvollstreckung stattfindet, das Vor- kaufsrecht zu. Jeder Übertrag wird der Ges. gegenüber erst durch die Eintragung in das Gesellschaftsbuch rechtskräftig. Anleihe: M. 15 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Ges.-B. v. 15./6. 1908, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen der Deutschen Bank oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1914 durch jährliche Auslosung von mindestens 3 % des urspr. Anleihe-Betrages im März auf 1./7. (erstmals 1./7. 1914); ab 1914 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Zur Sicherheit der Forder. aus den Teilschuldverschreib. in Höhe von M. 15 000 000 nebst Zinsen von 4½ % sowie des bei Einlös. zu zahlenden Zuschlags von M. 450 000 wurde eine Siche- rungshypoth. auf dem nachstehend genannten Grund- u. Bergwerksbesitz zur ersten Stelle eingetragen; Eisen- u. Stahlwerk in Völklingen, Koksofenanlage Altenwald, Hochofenwerk Carlshütte u. die Eisensteingruben Gew. Röchling u. Röchling I sowie die Kalksteingruben Hessen, Settingen, Saarburg, Imlingen, Wölferdingen u. Wittringen. Der verpfändete Grund- besitz hat eine Grösse von rund 500 ha. Auf demselben befinden sich sämtl. Werksanlagen der vor- genannten Hütten- u. Bergbau-Betriebe. Vertreterin der Obligationäre: Deutsche Bank in Berlin. Der Erlös der Anleihe ist bestimmt zur Bereitstell. von Mitteln für den Ausbau des Bergwerksbesitzes, die Erweiterung der bestehenden Anlagen, sowie zur Verstärk. des Betriebskapitals. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst.: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank; Saarbrücken: Gebr. Röchling. Kurs- in Berlin Ende 1908–1913: 101.75, 102.75, 103.30, 102.50, 99.50, 98 %. Aufgelegt am 11./8. 1908 zu 100.50 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Grenze 10 % des St.-Kap.) Beträgt der jährl. ver- bleibende Rest des Reingewinns mehr als 5 % des St.-Kap., so wird der Überschuss über 5 % so lange einem besond. Div.-R.-F. zugeführt, bis derselbe ein Fünftel des St.-Kap. erreicht. Dieser R.-F. wird gegebenen Falls zur Ergänz. der Div. auf 5 % herangezogen. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Grundbesitz 985 000, Wohnhäuser 1 846 000, Werks- anlagen Völklingen, Altenwald u. Kalksteinbrüche 13 108 000, Anlagen im Bau 2 214 835, Beteilig. u. Effekten 12 571 763, Bestände an Material., Bar, Wechsel etc. 4 733 287, Debit. 15 935 268, Gew. Röchling 5 000 000, Avale u. Bürgschaften 2 913 826. – Passiva: A.-K. 20 000 000, Oblig. 15 000 000, R.-F. u. Rückl. 6 127 500, Div. 1 000 000, Kredit. 12 266 654, Avale u. Bürgschaften 2 913 826, Vortrag 2 000 000. Sa. M. 59 307 980. 33 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. u. Zs. 2 689 457, Abschreib. 3 080 708, 2. R.-F. 120 000, Div. 1 000 000, Vortrag 2 000 000. – Kredit: Vortrag 1 173 961, Betriebs- überschüsse 7 716 203. Sa. M. 8 890 165. Dividenden 1903–1913: 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5 %. Geschäftsführer: Komm.-Rat Louis Röchling, Herm. Röchling, Rob. Röchling. Aufsichtsrat: (8) Vors. Gen.-Konsul Komm.-Rat Paul Röchling, Saarbrücken; Geh. Komm.-Rat Aug. Röchling, Ludwigshafen; Landgerichts-Dir. Dr. Carl Röchling, M. d. A., Berlin; Ernst Röchling, Duisburg; Ed. Röchling, Saarbrücken; Komm.-Rat Otto Röchling, Basel; Komm.-Rat Heinr. Röchling, Mannheim; Dr. Fritz Röchling, Mailand. Buderussche Eisenwerke Aktiengesellschaft zu Wetzlar. Zweigniederlassungen in Lollar, Staffel u. Massen. Gegründet: 13./3. 1884 in Lollar; eingetr. 29./3. 1884. Sitz seit 1./6. 1896 nach Wetzlar verlegt. Übernahme des gesamten Gruben- u. Hüttenbesitzes der früh. Handels-Ges. Gebr. Buderus. Zur Vermeid. der Konkurrenz beschloss die G.-V. v. 28./3. 1905 Aufnahme der Eisenwerke Lollar A.-G. in Lollar, welche früher bis 1895 den Buderusschen Werken schon einmal gehörten, dergestalt, dass die Eisenwerke Lollar ihr Vermögen nach der Bilanz v. 31./12. 1904 als Ganzes ohne Liquid. an die Buderusschen Eisenwerke übertrugen. Den Lollarer Aktionären wurden für ihre 2110 Aktien = M. 2 110 000, ebensoviel neue Aktien der Buderusschen Eisenwerke mit Div.- Recht ab 1./1. 1905 u. eine Barvergüt. von M. 250 pro Aktie gewährt. Für die Verschmelzung waren ausser dieser Barvergütung von zus. M. 459 000 M. 213 790 für Kosten, insgesamt also M. 672 790 aufzuwenden, die ihren Ausgleich aus den bei der Fusion frei gewordenen Lollarer Res., ferner in dem Beitrag von M. 73 500 fanden, den bei Übernahme von M. 890 000 neuen Aktien von 1905 das Übernahmekonsortium vertragsgemäss zu zahlen hatte (s. unter Kapital) u. mit dem Rest von M. 81 452 durch die von Lollar überlieferten Überschüsse in den Vorräten. Zweck: Betrieb von Kohlen- u. Eisensteingruben u. Hochöfen. Gewinn u. Vertrieb von Eisenstein und sonst. Mineralien. Herstellung und Verkauf von Roheisen, Erzeugung und Vertrieb der bei dem Hochofenbetrieb zu gewinnenden Nebenprodukte, ferner Herstellung von Zement, gusseisernen Röhren bis 1500 mm Lichtweite und sonstigen Gusswaren. Der Besitz der Ges. besteht aus den Eisensteingruben in den Bergrevieren Wetzlar, Weilburg, Dillenburg sowie in der Provinz Oberhessen. Hiervon sind etwa 30 im Betriebe, während der grösste Teil noch der Aufschliessung harrt. In den letzten Jahren sind umfangreiche Aus- und Vorrichtungen in den Gruben ausgeführt worden. Die zum Abbau vorgerichtet anstehenden Erzmengen gestatten für zehn Jahre eine Förderung von 270 000 t jährlich; te 1913 wurden weitere 29 Grubenfelder des Fürsten Solms-Braunfels in Oberhessen er- Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1914/1915. I. 52