834 Kohlenbergbau. K. K. Reg.-Rat Gustav Bihl, Brüx; K. K. Oberfinanzrat a. D. Dr. Jul. Petschek, Prag; Bankier Carl Chrambach, Berlin; Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. Herm. Paasche, Berlin-Wilmers- dorf; Bankier Heinr. Keller, Berg-Dir. Herm. Baelz, Stuttgart; Bank.Dir. Gust. Korner, Wien. Zahlstellen für Div.: Blasewitz: Ges.-Kasse; Dresden: Fil. d. Deutschen Bank. Bochumer Bergwerks-Actien-Gesellschaft in Bochum. Gegründet: 3., 8. bezw. 12./9. 1864; eingetr. 21./10. 1864. Zweck: Erwerbung und Betrieb von Bergwerken sowie Verarbeitung u. Verwertung der gewonn. Produkte. Den Grundstock bildet die Zeche „Vereinigte Präsident“ mit 2 Schächten. Dieselbe ist 1892–96 mit M. 2 438 200 Kostenaufwand vollständig um- u. neu ausgebaut; sie besitzt 4 alte Geviertfelder, umfasst in streichender Richtung 4000 m, in quer- schlägiger Richtung 1000 m u. liegt in der Bochumer Mulde. Mit Abteufen des Schachtes I wurde 1842, des Schachtes II 1871 begonnen. Beide als Förderanlagen ausgebaute Schächte stehen bis 440 m Teufe in Holzzimmerung, von da ab bis zur tiefsten Sohle (530 m) sind sie ausgemauert u. mit eisernem Ausbau versehen. Auf Schacht I befindet sich eine Koks- ofenbatterie von 70 Öfen mit Gewinnung von Nebenprodukten, auf Schacht II eine solche von 50 Flamm-Öfen. Die Zeche Präsident hat neuerdings eine längere Periode des Ausbaues durchmachen müssen. Die Gesamt-Neuanlagen der Zeche haben 1901–1910 M. 2 433 692 erfordert, dann 1911–1913: M. 142 947, 147 158, ca. 285 000. Der Grundbesitz der Ges. umfasst 30 ha 43 a 59 qm. Ausser dem ihr selbst gehörigen Felde baut die Ges. auf Grund eines Lösungsvertrages auch das nördlich mit ihr markscheidende, 2000 m in streichender und 520 m in quer- schlägiger Richtung umfassende Grubenfeld der Gew. Rudolf ab, jedoch nur unterhalb einer in ca. 400 m von der benachbarten Zeche „Constantin der Grosse“ hergestellten Sohle. Förderabgabe an Gew. Rudolf 1907–1913: M. 112 758, 114 645, 89 330, 105 500, 99 081, 52 909, 101 181. Die Förderung aus dem Felde der Gew. Rudolf fiel von 111 304 t in 1911 auf 52 560 t in 1912, 1913: 85 130 t. Die Bochumer Ges. ist nicht gezwungen, jährl. mehr als 30 000 t zu fördern. Beteiligung der Ges. beim Kohlen-Syndikat für Kohlen 405 900 t, für Koks 136 000 t. Produktion: 1907 1908 1909 1910 1911 1912 1913 Steinkohlen. . . . t 338 627 362 788 359 107 379 060 381 564 376 422 399 373 6 % % h / . . . .. 140 104 023 107 833 Selbstkosten, Kohlen pro t M. 9.06 9.79 9.49 9.12 8.69 8.62 9.08 Erlös pro t Steinkohlen . „ 11.09 11.29 10.46 10.50 10.50 11.20 12.07 ./Ü/. 17 14.83 14.21 15.18 15.94 17.38 7 1910–1913 produziert: Schwefelsaures Ammoniak 1344, 1358, 1396, 1354 t, Teer 2760, 2620, 2590, 2646 t. Belegschaft 1911–1913 durchschnittlich 1441, 1238, 1276. Kapital: M. 6 000 000 in 3974 gleichber. Aktien Lit. C (Nr. 1–3974) à M. 1200; davon tragen die Nrn. 1–3912 den Stempelaufdruck ,M. 480 zugezahlt lt. G.-V.-B. v. 22./1. 1901%, die Nrn. 3913–74 den „zus. gelegt lt. G.-V.-B. v. 22./1. 1901*. Urspr. M. 1 950 000 in Aktien Lit. A und M. 750 000 in solchen Lit. B, sämtlich à Thlr. 200 = M. 600. Über die Wandlungen des A.-K. 1871–1901 siehe Jahrg. 1913/14 dieses Jahrb. Die G.-V. v. 29./10. 1912 beschloss dann die Erhöh. des A.-K. von M. 4 768 800 auf M. 6000000 durch Ausgabe von M. 1 231 600 in 1026 neuen Aktien à M. 1200, begeben zu 130 %, div.- ber. ab 1./1. 1913. Diese Erhöh. erfolgte zwecks Beteil. an der in der Konsolidierung be- griffenen Gew. der Herbeder Steinkohlenbergwerke. Die Beteil. steht mit M. 1 365 561 zu Buch. Auch übernahm die Bochumer Ges. die Bürgschaft für eine Anleihe von M. 2 000 000 der Herbeder Gew. Die Grubenfelder der genannten Gew. sollen möglichst rasch durch eine Doppelschachtanlage erschlossen werden. Mit den Arbeiten ist bereifs begonnen. Anleihe: M. 2 000 000 in 4 % Oblig. von 1895, 2000 Stücke à M. 1000. Zs. 3 11. ab 1898 bis längstens 1922 durch Ausl. im März auf 1./7.; verstärkte Tilg. ab 1./7. 1900 vorbehalten. Sicherheit: Kautionshypothek von M. 2 400 000 zu gunsten der Disconto- Ges. in Berlin. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Ende 1913 noch in Umlauf M. 952 000. Zahlst. Disconto-Ges. u. wie bei Div. Kurs Ende 1896–1913: 97.20, 96.25, 95.40, 95 50, 92, 91.40, 94.75, 94.90, 95, 93.50, 89, 91.10, 93.40, 94.60, 94.60, 94, 93 %. Aufgel. am 9./9. 1895 zu 99.50 %. Notiert in Berlin. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., event. bis 5 % zum Spec.-R.-F. bis 10 % des A.-K., 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (neben M. 1000 fester 9 ahresvergütung pro Mitglied), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Die zur Verf. des A.-R. stehende Spec.-Res. dient zur Deckung aussergewöhnlicher Verluste und Ausgaben, aus ihr kann auch die gesetzl. Rücklage zum gesetzl. R.-F. entnommen werden. ZBiflanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Berechtsame 860 000, Schacht- u. Grubenbautenkto 2 300 000, Betriebsgebäude 880 000, Beamten- u. Arb.-Wohnungen 240 000, Teerkokereianlage 400 000, Koksofenanlage 55 000. Eisenbahnen u. Wege 50 000, Grundeigentum 535 952, Masch. 900 000, Betriebsinventar 80 000, Mobil. 1, Material. 36 230, Kassa 14 035, Kohlen-, Koks-, Ammoniak- u. Teer-Bestände 132 463, Beteilig. b. Act.-Ges. Rhein.-Westf. Kohlen-Syndikat, Essen 12 000, do. bei Deutschen Ammoniak-Verkaufsvereinig., Bochum 2000, do. Gew. Herbeder Steinkohlenbergwerke, Herbede 1 365 561, Effekten 20 571, Bankguth. 478 331, Debit. 478 740, Avale 12 900. – Passiva: A.-K. 6000 000, Anleihe 952 000, do. ausgeloste 8560, do. Zs.-Kto