856 Kohlenbergbau. Witznitz, Lobstädt, Pürsten, Kahnsdorf u. Zöpen. Auf demselben wird die für die Brikett- werke Dora u. Helena zu Gross-Zössen, deren Betriebseröffnung mit vorerst 7 Industrie- Brikett-Pressen Mitte Febr. 1908 erfolgte, benötigte Kohle tagbaumässig gewonnen. 5 weitere Pressen wurden 1910 erbaut. 1912/13 Bau einer zweiten Brikettfabrik mit 14 Industrie- Brikett-Pressen, auch wurde Anfang 1912 mit dem Aufschluss des neuen Tagebaues II begonnen. Der Abraumbetrieb wird von der Firma Döring & Lehrmann A.-G. in Helmstedt besorgt. Die in Frage kommenden Grundbesitzer haben der Ges. die Grundstücke zum Preise von M. 3600 pro Acker eigentümlich übergeben. Die Zahlung der entfallenden Beträge hat in 10 gleichen aufeinander folgenden Jahresraten von der Eintragungsbe- willigung der Abbaurechte im Grundbuche ab zu erfolgen. Ult. 1913 noch restierend M. 3 670.758. In Grosszössen wurden 1908–1913 gefördert 2 081 500, 3 437 584, 5 607 224, 7431 968, 8 109 448, 9 714 000 hl Rohkohle; erzeugt 397 579, 748 192, 2 478 800, 3 248 860. 3 712 000, 4 357 000 qu. Briketts, 1 443 800, 1 891 000, 3 000 000, 5 920 000, 3 640 000, 2 300 000 Stück Nasspresssteine. Ca. 340 Beamte u. Arb. Im J. 1911 Ankauf der den Werken Dora u. Helene benachbarten, mit ihrem Grundbes. im Grubenfelde der Brikettwerke gelegenen Fölgner'schen Dampfziegelwerke in Lobstädt aus dem Konkurse freihändig; die den Brikett- werken gehörigen fast unerschöpflichen Lehmlager können jetzt verwertet werden; gepresst 1913: 6 000 000 Ziegelsteine. Seit 1913 Beteil. an dem Sächsisch-Böhmischen Brikett- u. Kohlenwerke G. m. b. H. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Aktien (Nr. 1–5000) à M. 1000, davon die Nr. 1–2200 ab- gestempelt. Urspr. A.-K. M. 5 000 100 (166 700 Aktien à Tlr. 100 = M. 300), in den Jahren 1881–1885 durch Rückkauf eigener Aktien, sowie durch Zus. legung von 7 Stück Aktien à M. 300 in 1 dergl. à M. 1000 auf M. 2 200 000 reduziert. Der buchmässige Gewinn aus der Aktien-Amort. u. Kapital-Reduktion ist zur Reduktion der Unterbilanz u. zu Abschreib. verwandt. Die G.-V. v. 4./1. 1898 beschloss Erhöh. um M. 1 000 000, übernommen von einem Konsort. zu 132 %, angeboten den Aktionären zu 140 %. Nochmals erhöht zwecks Ankaufs der Kohlenfelder in Zössen u. Haubitz und Errichtung einer Brikettfabrik daselbst (siehe oben) um M. 1 000 000 in 1000 Aktien, übernommen von einem Konsort. zu 173 %, angeboten den alten Aktionären zu 178 %. Agio mit M. 831 581 in R.-F. Weitere Erhöh. beschloss die G.-V. v. 4./4. 1912 um M. 600 000 (auf M. 5 000 000) in 600 Aktien, hiervon 1912 zunächst M. 200 000 zu 240 % begeben, restl. M. 400 000 Anfang 1913 zu 240 % emittiert (Agio mit M. 262 480 in R.-F.). Die bestehenden Gründerrechte wurden für die Kap.-Erhöh. v. 4./1. 1898 mit M. 30 000 abgelöst, sonst Bezugsrecht al pari für die ersten Zeichner u. die Aktionäre je zur Hälfte bei Erhöhungen über das urspr. A.-K. von M. 5 000 100 hinaus. Anleihe: M. 2 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 30./10. 1909, rückzahlbar zu 102 %, Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen der Dresdner Bank oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. lt. Plan ab 1./10. 1914 bis spät. 1928 durch jährl. Auslosung von 4.8 % im Oktober; ab 1./10. 1914 verstärkte Tilg. oder Total- kündig. mit 6monat. Frist vorbehalten. Diese Anleihe ist nicht hypothek. sichergestellt: doch darf die Ges. bis zur vollständ. Tilg. der Anleihe den ihr nach dem Stande vom 1./10. 1909 gehör. Bergwerks- u. Grundbesitz nicht mit weiteren Hypoth. oder Grundschulden. als bereits am 1./10. 1909 darauf ruhten, belasten, auch an Stelle dieser bereits aufhaftenden Hypoth. oder Grundschulden neue Verpfänd. nicht vornehmen. Dasselbe gilt von de. Verpfänd. der der Ges. gehör. sonst. Vermögensbestände. Bei Veräusserung des vorerwähnten Gruben- u. Grundbesitzes oder von Teilen davon ist der Erlös zur verstärkten Tilg. der Oblig. zu verwenden bezw. zu hinterlegen. Bei Aufnahme etwaiger künftiger Anleihen hat die Ges. das Verhältnis des Anleihebetrages zum A.-K. stets in der Weise zu wahren, dass der gesamte Betrag der Anleihen die Hälfte des A.-K. nicht übersteigt; auch dürfen neuen Anleihen keine besseren Rechte als der gegenwärt. eingeräumt werden. Die Auf. nahme dieser Anleihe ist erfolgt zur Deckung der Erfordernisse für den weiteren Ausbau der der Ges. gehör. Brikettwerke Dora u. Helene u. zum Zwecke des Ankaufs weiterer Grubenfelder, die den gegenwärt. Besitz in Gross-Zössen bei Borna vollständig arrondieren. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Zahlst.: Dresden: Dresdner Bank u. deren Niederlass. Kurs Ende 1910–1913: 101.90, 101.50, 99.50, 98 %. Aufgelegt am 15./11. 1909 zu 101.50 %. Die Zulass. zur Notiz an der Dresdner Börse erfolgte Ende Dez. 1909; Voranmeldungen bis 4./1. 1910 zu 101.50 %. Hypotheken: M. 3 670 758, sichergestellte Kaufschillingsreste auf Gross-Zössener Besitz; ausserdem auf Besitz in Bruch M. 85 060. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Jan.-April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: R.-F. erfüllt; event. weitere Rückl. u. Abschreib., bis 4 % Div., vom Übrigen 6 % Tant. an A.-R. (ausserdem M. 12 000 feste Vergüt.), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Bergwerks-, Grundbesitz u. Abbaurechte 7 845 287, Brucher Anlagen 163 455, Briesener do. 517 377, Anlage Wilhelm 61 035, do. Kreuzerhöhung 29 181, do. Amalia IV 305 433, Brikettfabrik u. Gebäude 3 721 764, Ziegelei-Anlage Briesen 3265, Beamten- u. Arb.-Häuser 424 033, Schleppbahn 148 700, Mühlen 26 360, Beteilig. a. Sächs.- Böhm. Brik.- u. Kohlen werk. G. m. b. H. 240 000, bewegl. Inventar. 294 812, Material. 107 281, Kassa 12 496, Wechsel 510, Ziegelwerke Lobstädt 93 200, Bankguth. 1 576 199, Debit. 1 122 439. – Passiva: A.-K. 5 000 000, R.-F. 2 156 822, Spez.-R.-F. 149 254, Beamten-Unterstütz.-F. 150 000 (Rückl. 50 000), unerhob. Div. 1640, Teilschuldverschreib. 2 000 000, do. Zs.-Kto 1913 180, do. 1914 22 500, Hypoth. Grosszössen 3 670 758, do. in Bruch 85 060, Kredit. 2 290 499, Div. 800 000, Tant. 41 453, Vortrag 324 663. Sa. M. 16 692 832.