860 Kohlenbergbau. Zweck: Erwerb, Ausbeutung und Betrieb von Braunkohlenwerken. I. Die Gesellschaft besitzt und betreibt: das Braunkohlenbergwerk Grube Ludwig bei Frose, die Aus- beutung erfolgt durch Tiefbau-Anlagen (seit 1913 pachtweise im Betrieb der benachbarten Gew. Concordia zu Nachterstedt). II. Das Braunkohlenbergwerk Marie I bei Reppist. die Ausbeutung erfolgt durch Tagebau u. Tiefbau-Anlagen. Die beiden Brikettfabriken arbeiten mit zus. 13 Pressen, 16 Dampftelleröfen, 2 Röhrentrocknern. Im Betriebe 20 Dampfkessel, verschiedene Dampf- u. elektr. Masch. mit ca. 2200 PS., 3 Lokomotiven, Gleis- anschluss an die Station Senftenberg N.-L. Grundbesitz ca. 200 ha. III. Das Braunkohlen- bergwerk Marie II bei Klein-Räschen. Die Ausbeut. erfolgt durch Tagebau-Anlage. Die beiden Brikettfabriken arbeiten mit zus. 10 Pressen, 11 Dampftelleröfen, 3 Röhrentrocknern, 20 Dampfkessel u. eine grössere Anzahl Dampf. u. elektr. Masch. mit ca. 2000 PS. Ausserdem kleine Ziegelei. Grundbesitz ca. 133 ha. IV. Das Braunkohlenbergwerk Marie III bei Sauo. Die Gewinnung erfolgt im Tagebau. Die Anlage besitzt 1 elektr. Bagger, 1 Dampfbagger, 2 Dampf- turbinen, 4 Dampfkessel u. eine Anzahl elektr. u. Dampfmasch. mit zus. ca. 1000 PS. Leistung. Briketfabrik mit 4 Pressen. Auch kleine Handziegelei. Gleisanschluss besteht an die Station Senftenberg N.-L. Der Grundbesitz beträgt ca. 400 ha. V. Das Braunkohlenbergwerk Elisabeth bei Mücheln (Kreis Querfurt). Es besitzt 2 elektr. u. 1 Dampfbagger, 9 Lokomotiven, 16 Pressen, 14 Röhrentrocknern, 21 Dampfkessel u. eine Anzahl elektr. u. Dampfmasch. mit zus. ca. 6000 PS. Leistung. Der Gleisanschluss besteht an die Station Mücheln. Eine Ringofen- ziegelei mit elektr. Antrieb für 3 000 000 Ziegelsteine befindet sich auf der gleichen Anlage. Der Grubenfelderbesitz beträgt ca. 303 ha, davon eigener Grundbesitz ca. 140 ha. Zu Marie III befindet sich eine elektr. Zentrale, welche die 3 Werke Marie I, II u. III mit elektr. Kraft versorgt. Die Zugänge auf den Anlagekonten aller Werke 1895–1913 betrugen M. 18 649 951 (1913 allein M. 786 153); die Gesamt-Abschreib. 1881–1913 M. 11 092 924. ca. 1600 Arb. Produktion: Braunkohlen Absatz Briketts Absatz Einnahme 1904 Ztr. 14 844 095 1 002 310 Ztr. 5 817 469 5 757 891 M. 2 786 752 1905 15 082 340 1 33 229 00 905 222 429 „ 2 740 765 1906 „ 16 131375 170 959 „ 6 048 842 5 986 839 „2 953 948 1907 .......... t 287240 286 901 „ 380 061 1908 „8%%% 0 343 431 342 831 „3 916 547 1909 „ 21 024 681 1 491 994 418 401. 410 288 „ 4 248 064 1910 „ 21 788199 1 310 967 3 464 813 473 866 „14.381 532 1111. 754026 569 971 9066 1I5 1912 „ 28 132 468 922 476 „ 652 309 655583 „„... 1913 „ 9― 08662 676 933 659379 „ 5 33 050 Die Schwelerei produzierte 1907–1913: 918 952, 815, 838, 956, 844, 143 t Teer; 1907–1913: 7995, 7984, 7628, 7270, 6950, 6506, 1618 t Grudekoks; verkauft wurden 1907– 1913 913, E 839, 957, 835, 154 t Teer; 1907–1913: 8015, 7514, 7798, 6770, 6290, 7116, 2373 t Grudekoks. Die Ges. gehört für die Niederlausitzer Gruben der Niederlausitzer Brikettverkaufs-Ges. m. b. H. in Berlin an. Kapital: M. 9 000 000 in 5000 St.-Aktien (Nr. 1-–5000) à M. 300, 4500 St.-Aktien (Nr. 5001 bis 9500) à M. 1000 u. 3000 Vorz.-Aktien (Nr. 1–3000) à M. 1000. Letztere beziehen 6 % Vorz.- Div. mit Nachzahl.-Verpflicht.; bei Liquid. werden sie vor den Aktien zu 115 % zuzügl. etwaiger Div.-Rückstände u. 6 % Zs. von Anfang des Jahres eingelöst. Sie können ab 1910 ganz oder teilweise (in letzterem Falle durch Ausl.) zu 115 % zurückgezahlt werden. Urspr. A.-K. M. 1 200 000, erhöht lt. G.-V. v. 26./2. 1884 um M. 300 000, begeben zu 110 %, lt. G.-V. v. 6./5. 1889 um M. 2 500 000, übernommen von einem Konsort., angeboten M. 1 000000 den Aktionären zu 140 %, M. 1 000 000 zur Zeichn. aufgelegt zu 160 %. Die G.-V. v. 22./5. 1902 beschloss zwecks Deckung der schweb. Verbindlichkeiten Ausgabe von 1000 Vorz.-Aktien. Dieselben, von einem Konsort. zu pari übernommen, wurden den Aktionären zu 105 % an- geboten. Zum Ausbau des neuen Grubenfeldes bei Mücheln beschloss die G.-V. v. 3./4. 1906 Erhöhung des A.-K. um M. 1 000 000 durch Ausgabe von 1000 St.-Aktien, übernommen von einem Konsort. zu 107 % angeboten den Aktionären zu 110 %. Mit Rücksicht auf die Betriebs- vergrösserungen in Mücheln weitere Erhöh. lt. G.-V. v. 11./4. 1907 um M. 600 000 in 600 Vorz.- Aktien, begeben zu 100 %, angeboten den alten Vorz.- u. St.-Aktionären zu 105 %. Dann lIt. G.-V. v. 26./4. 1909 um M. 1 400 000 in 1400 Vorz.-Aktien, begeben an ein Konsort. (Deutsche Bank etc.) zu pari, angeboten den alten Aktionären M. 660 000 zu 106 %. Neuerdings erhöht It. G.-V. v. 14./3. 1914 um M. 1 000 000 (auf M. 9 000 000) in 1000 St.-Aktien à M. 1000 mit Div.- Ber. ab 1./1. 1914, übernommen von einem Konsort. zu 151.50 %, angeboten den alten Vorz.- u. St.-Aktionären zu 166.50 %. Hypoth.-Anleihen: I. M. 1 800 000 4 % Teilschuldverschreib. v. 1896, 1800 Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1901 in 25 gleichen Jahresraten von je M. 72 000 durch Ausl. im Juli (zuerst 1900) auf 2./1.; kann ab 1900 verstärkt oder auch ganz mit 6 Monate Künd.-Frist getilgt werden. Sichergestellt durch Kaut.-Hypothek im Betrage von M. 1 900 000 auf den gesamten Bergwerks- u. Immobil.-Besitz der Ges. nebst Gebäuden, Maschinen etc., wie solcher am 5./3. 1896 bestand, zu gunsten der Wernigeröder Komm.-Ges. a. A. Fr. Krumbhaar. Zahlst. wie bei Div. Noch in Umlauf Ende 1913 M. 792 000. Kurs in Berlin Ende 1897–1913: 100.90, 98.90, 96.40, 93.75, 93.90, 96.75, 99.75, 100, 100, 99, 95, 95, 97, 96.10, –, 94.50, 96 %. II. Anleihes zvon 1906: M. 2 000 000 in 4 % Teilschuldverschreib., 1600 Stück (Nr. 1 bis 1600) à M. 1000, 800 (Nr. 1601–2400) à M. 500, auf Namen der Kommandit.-Ges. auf Aktien